Dienstag, 14. Oktober 2014
Verteilen und verdienen
Die Kritiker der Umverteilungsideologien sind zumeist damit beschäftigt, sich des Verdachtes zu erwehren, eigentlich nur alles für sich behalten zu wollen. Sie sind in der defensiven Lage, denn nach herrschender Auffassung ist das Geld ungerecht verteilt, was korrigiert werden müsse. Doch schon, wenn man auf das Bild, der Zustand sei eine vorgenommene Verteilung, eingeht, ist man verloren. Die Gerechtigkeit ist, weil sie eine gedachte ist, immer besser als ein realer Zustand, darum ist der Verfechter der Gerechtigkeit überlegen.

Deshalb sollte auch mal wieder geradegerückt sein, worum es bei der Umverteilung eigentlich geht. Um das Umverteilen.
Wer jetzt denkt: „ach so, es muss dann eben immer einen geben, der umverteilt“, ist schon wieder dem harmlosen Denken aufgesessen.
Es gibt nicht nur einen. Es gibt Heerscharen. Die das Umverteilen vornehmen oder in der Umverteilungswirtschaft institutionalisiert sind. Die ohne Wertschöpfung Geld vom Staat kriegen in einer Position mit nach Gerechtigkeit klingendem Namen und von der Umverteilung sich etwas abzweigen. Die die Ausbeuterklasse bilden.

Sie sind mit staatlicher Gewalt ausgestattet, es soll so aussehen, als sei dies dem guten Zweck dienlich. Nein, der Zweck ist die Macht selbst, genauer gesagt das Geld. Wenn wir eine Gesellschaftsordnung bekommen, in der es nicht um Geld geht, dann ist es wieder die Herrschaft mit den damit verbundenen Privilegien. In unserer jetzigen ist es das Geld. Und das lässt sich generieren durch das Auffinden von Gründen, wofür es ausgegeben werden muss, und dadurch, sich in die Position dessen zu versetzen, der es am besten ausgeben kann. Oder überhaupt ausgibt.

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