Sonntag, 30. November 2014
Wann kommt die Flut
Wir vermelden gern, wenn Martenstein Sinn schreibt. Sind wir alle Nazis?, fragt er angesichts der schweren moralischen vorwürfe von Günter "Die Blechtrommel" Grass und Jakob „Der Freitag“ Augstein gegen das deutsche Volk.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Vorschlag umgesetzt wird, ist gering. Einer Verwirklichung des Grass-Plans stehen nicht nur einige liebgewonnene Grundrechte im Wege, es dürfte auch in Teilen der Bevölkerung ein echtes Akzeptanzproblem geben ... Unbegrenzt ist die Hilfsbereitschaft leider in den seltensten Fällen.“

Alle können nicht Nazis sein, es gibt ja so viele, die sagen, dass die Nazis die anderen sind.

Es ist schön zu beobachten, wie an der Prämisse der freiheitlichen Verfasstheit festgehalten wird. Unter dem Blickwinkel, wir befänden uns unter totalitärer Herrschaft, würde man konstatieren: Die Flüchtlingerei ist das Instrument, um dem Volk weitere Unterdrückungsmaßnahmen aufzuerlegen.

Das Gedankenexperiment fragt, wer oder was daran arbeitet, die demokratischen Prämissen zu erhalten.
Das empirische Experiment ist beobachten, wie lange es dauert, bis die lästigen verfassungsrechtlichen Hindernisse ausgeräumt sind. Wann werden die ersten Forderungen aufkommen, wann wird man sich der Sache annehmen, was schätzen wir? Jahrzehnte? Jahre? Monate? Wann wird zum ersten Mal gesagt, man kann die Freiwilligen nicht alleinelassen und muss das Gebot der Hilfsbereitschaft staatlich durchsetzen?

Wir müssen uns ermahnen, Nachrichten, Forderungen und Studien nicht unter dem Aspekt Gutgemenschel zu betrachten, sondern die Augen für die Machtfrage öffnen und nach angemaßter Herrschaft schauen.

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