Donnerstag, 11. Dezember 2014
Verbrechen und Strafprozess
Was juristische Laien an einem Gerichtsprozess wenig behagt, ist, dass es in der forensischen Wahrheit nur um das geht, um das es geht, und nicht um etwas anderes, um das es nicht geht. Das ist auch nicht das, was man sich gemeinhin unter Gerechtigkeit vorstellt, aber ein guter Job. Und besser, als wenn es anders wäre.
Was passiert, wenn juristische Laien, also Politiker und öffentliche Meinung, einen Prozess beeinflussen, ist, dass am Ende nicht einmal die forensische Wahrheit zu haben ist.
Zeit-online kriegt das nun auch mit, beim NSU-Prozess: „Der sechste Strafsenat unter Leitung von Richter Manfred Götzl kümmert sich gerade um den umfangreichsten Komplex von allen: die mutmaßlichen Unterstützer und Mitwisser des Trios. Ein wichtiger Bestandteil der Aufklärung. Doch auch einer, der das Verfahren derart lähmt, dass selbst die Opfer den Sinn dieser juristischen Durchleuchtung mittlerweile infrage stellen müssten.“
So ist es, wenn man aus politischen Gründen nicht wahrhaben will, dass es nur schiefgehen kann, wenn man ein paar idiotische Verbrecher auf der Anklagebank hat und sich vornimmt, die ganze Verschwörung des idiotisch-verbrecherischen Komplexes aufdecken zu wollen.
Vielleicht ist es aber auch gewollt, dass dieser Komplex im Dunkeln bleibt, so lässt er sich besser als Argument verwenden.

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