Mittwoch, 4. März 2015
Schulstoff
Auf n-tv.de ist zu lesen, Grundschullehrer sind besorgt: Jedes vierte Kind gilt als „unbeschulbar“.

Lassen wir mal außer acht, woran das liegen könnte, und überspringen wir das Entsetzen, dass bei jedem vierten Kind nichts zu machen ist und hier nur die extremen Fälle gezählt sind, und überlegen, was wohl diesbezüglich passieren wird. Ja gut, nichts, aber was noch?

Erst einmal wird unbeschulbar zum Unwort des Jahres oder zum stigmatisierenden Ausdruck erklärt, der den Kindern jede Chance nimmt. Sodann werden Anstrengungen unternommen, die Beschulung in der Schule als eigentliche Problem anzusehen, durch das viele Kinder ins Abseits gestellt werden. Dann wird der Datanschutz ausgeweitet, so dass man nicht mehr unterscheiden kann, welche Kinder wie potenziell kompetent sind.
Schließlich werden die Kinder, die noch was können könnten, davon abgehalten, irgendeine Art von Erfolg zu haben, auf den sie sich was einbilden könnten.
Das ist keine Prognose, wir sind mittendrin.

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Na na,
nicht gleich übertreiben. n-tv.de berichtet von jedem fünften Kind, nicht jedem vierten (Klick). Was die Sache freilich nicht wirklich besser macht.

Bisher war ich der festen Überzeugung, meine Muttersprache recht gut zu beherrschen. Weit gefehlt. Seit heute früh gibt es auf einmal das Wort "Gebresten" in meinem Wortschatz (mit dem Artikel "das"). Wo kämen wir nur hin, ohne Google? Nun durfte ich sogar lernen, dass es im Mittelalter Prestenhäuser gab. Man lernt nie aus.

Die Wertungen "beschulbar", "nicht beschulbar" oder "unbeschulbar" sind bei mir bis zum heutigen Tage auch noch nicht vorstellig geworden. Klingt stark nach Behördendeutsch. Ob "unbeschulbar" indes zum Unwort des Jahres taugt?

Zwanzig Prozent sind erschreckend viel. Da wäre es natürlich billig zu sagen, die Zahl käme nur durch die Migranten. Gut, die tragen sicher ihren Teil bei. Aber aus Einblicken bei Verwandtschaft und Freunden weiß ich, dass es mit Kindern heute absolut nicht einfach ist. Wir haben früher einen Klapps oder in schlimmeren Fällen den Hintern versohlt gekriegt, wenn wir etwas angestellt hatten. Auf die Art lernt man schnell und lebenslang, was sich gehört und was nicht. In der heutigen weichgespülten und verkopften Zeit vollkommen undenkbar. Man stelle sich vor, ein Kind erzählt in der Kita oder Schule, es würde zu Hause verhauen. Da würde schnell das Jugendamt vor der Tür stehen. Nicht dass ich Prügelerziehung befürworte, ganz im Gegenteil. Doch hat ein kleiner Klapps zur rechten Zeit noch nie jemand geschadet.

Vor ein paar Jahren haben sich die Linken mit der Forderung nach dem Abitur für Alle hervorgetan. Jeder sollte nach Abschluss der Schule ein Abiturzeugnis in die Hand gedrückt bekommen. Natürlich ohne Noten, wegen der Chancengleichheit. Egal ob jemand dumm wie eine Scheibe Toast von der Schule abgeht. Wer weiß, was alles aus ihm werden kann? Das sehen wir ja an dem linkradikalen Gewalttäter, Schulabbrecher und Taxifahrer Joschka Fischer. Der titulierte im Bundestag den Vizepräsidenten Stücklen als Arschloch, wurde Bundesaußenminister, danach Professor in Princeton und macht heute einen auf Wirtschaftsberater. Mit anderen Worten; aus jeder noch so trüben Tasse kann was werden. Da darf "unbeschulbar" doch kein Hindernis sein.

Übrigens: Frankreich wurde heute von der EU gerüffelt, weil das Land das Verbot der Prügelstrafe bei Kindern noch immer nicht in nationales Recht einfließen ließ.

MfG
Hans

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