Dienstag, 28. April 2015
Ermutigung der Tyrannen
Im amerikanischen Kulturbetrieb gibt es derzeit einen Charlie-Hebdo-Streit, der bei uns wenig Beachtung findet, einige PEN-Mitglieder wollen nicht an der Ehrung der ermordeten Satiriker teilnehmen. Nicht wenige haben wiederum dafür Verständnis.
Verstehen könnte man die Auffassung „ne, keine Lust, auch eine Fatwah abzukriegen“. Aber es wird wieder beschwurbelt, wie problematisch die Meinungsfreiheit doch sein kann und was daran heldenhaft sein soll, erschossen zu werden.
Und das ist nicht nur ein Erfolg derjenigen mit angemaßtem Herrschaftsanspruch, das ist ihre Anstiftung.
Die Feinde der Freiheit sind gar nicht die, welche Unterdrückung wollen. Sondern, welche zurückweichen. Welche zeigen, dass man Erfolg hat mit solchen Verbrechen und dass die Gesellschaft sehr wohl bereit ist, Freiheit aufzugeben.
Die Bereitschaft der Gesellschaft dazu wird umso größer, je mehr die Vorstellung davon, was Freiheit ist und wozu man sie braucht, schwindet. Dann ist der Verlust der Freiheit nur gerecht.

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"Die Feinde der Freiheit
...sind gar nicht die, welche Unterdrückung wollen. Sondern, welche zurückweichen."

Diese Tatsache hatte Edmud Burke auch erkannt:
"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing" ... (bzw. move back).

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Die Namen der glorreichen Sechs kurz durchgegeben:
'Peter Carey, Michael Ondaatje, Francine Prose, Teju Cole, Rachel Kushner and Taiye Selasi' (Quelle)

MFG
Dr. W

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Lauter Leute,
die man sonst gar nicht gekannt hätte. Da haben sie es also richtig gemacht.

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Francine Prose
hat einen PEN-Laden wohl mal geleitet.
MFG

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Logisch falsch:
Die Feinde der Freiheit sind gar nicht die, welche Unterdrückung wollen. Sondern, welche zurückweichen.
Logisch, also die Sprachlichkeit meinend, ist dies nicht korrekt angemerkt; wer Unterdrückung will, ist ein 'Feind der Freiheit'.

Der Gag müsste hier sein, dass strenge Supremazisten, also bspw. nationalsozialistische Kräfte, die gerade einen Juden, Zigeuner oder Slawen in den Ofen schieben, auch gulag-kommunistische, die gerade die Tötung dieser oder jener Einzelperson oder Gruppe durchführen, wie auch der strenge Bart, der sozusagen alles tötet, was ihm nicht passt, von denjenigen i.p. Sittlichkeit noch unterboten werden, die bei derartiger Veranstaltung relativieren, sie durchgehen lassen, auch mit dem Argument, dass es so oder so sein könnte, das Sittliche meinend, multikulturalistisch, und zwar ohne eigenes Interesse.

Irgendwie so könnte dieser WebLog-Artikel diesbezüglich gemeint gewesen sein.

HTH
Dr. W

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Genau.
Man kann auf Verständnis vertrauen.

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Beim 'Man'
wird sich idR gefragt, wer 'man' genau ist, der Schreiber dieser Zeilen oder ich raten generell in diesem Gebrauchsfall (es liegt Rhetorik vor) im Deutschen zum Gebrauch von Passivkonstruktionen.

'Vertrauen' ist auch so ein Punkt, der an dieser Stelle aber nicht näher sprachlich zurückgeführt und erläutert werden soll.
'Verständnis' dito.

MFG
Dr. W (der sich in diesem Fall an einen Film von Rainer Werner Fassbinder erinnert, 'Angst essen Seele auf', der sich nach der Premiere, so wird berichtet, nach den Claqueuren bestätigt sah: "Ich bin verstanden worden", lol)

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