Samstag, 7. September 2024
Wahlergebnis und Wählerwille
In Thüringen wurde gleich nach Bekanntgabe gegen das Wahlergebnis protestiert, momentan laufen die Sondierungen etwas ruhiger. Aber müssten jetzt nicht die Faschisten Druck machen, dass ihr Wahlergebnis zur Regierungsbildung führt? Ist es nicht das,was man von Faschisten erwartet? Drohungen und Einschüchterungen, Gewalt gegen Unterstützer des antifaschistischen Blocks? Mindestens Demonstrationen vor dem Landtag, wenn Gespräche geführt werden?
Würde man erwarten.
Gibt es alles nicht.

Was es aber gibt und wovon die Zeitung berichtet, ist, dass jetzt die Auffassung verbreitet werde, die stärkste Fraktion müsse den Ministerpräsidenten stellen, das sei aber gar nicht so.
Ist es auch nicht, es hat schon mal die kleinste getan, den wollte man aber nicht. Vielleicht kommt diese Ansicht daher.
Dargestellt wird also, dass eine falsche Ansicht verbreitet wird, und dieser wird widersprochen, weil sie nicht stimmt. Es ist gar nicht so, wie behauptet wird, und die Zeitung korrigiert.

Der Wählerwille kommt aber in dieser Darstellung gar nicht vor. Was ein Drittel der Wähler will, ist nicht von Belang, weil es auf die Demokraten ankommt. Die Leser fühlen sich auch gar nicht manipuliert.

Nun, ein Drittel ist halt keine Mehrheit, und die CDU gehört zu den anderen zwei Dritteln. Das ist das Wahlergebnis, wie es zu akzeptieren ist. Man braucht gar nicht weiter herumzumanipulieren.

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Freitag, 6. September 2024
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Die alternativlose Autobiographie von Angela Merkel




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Forderungen an die FDP, die Regierung zu beenden, und die Aussichten
Die FDP scheint ihre letzte zweite Chance, die sie von den liberal gesonnenen Wählern immer wieder bekam, gehabt zu haben.
Im Gegensatz zu Westerwelle hat Christian Lindner keinen Christian Lindner, der es noch einmal herauszieht.
Wäre die Ampel jetzt so was von freiheitlich und würde so liberal regieren, wie man es der FDP gar nicht mehr zugetraut hätte, wäre das Platzenlassen des Kemmerich in Thüringen dialektisch aufgehoben. Man kann aber nicht sich an der Niederschlagung des Thüringer Frühlings beteiligen und dann lieber rotgrün regieren als gar nicht.
Darum ist das Platzenlassen der Ampel, wie es von Manchen angeregt bis gefordert wird, für die FDP nicht aussichtsreich. Es gibt keine geistig-moralische Wende als Wille und Vorstellung, die es zu vollziehen gelte, es ist nicht möglich, zur Vernunft zu kommen.
Nicht für die FDP und nicht für die Übrigen.

Gibt es gar keine Aussicht?
Nein.

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Donnerstag, 5. September 2024
Sprache des Grünen Reiches: „krankenhausreif“
Das benutzen auch die minder gleichgeschmiedeten Medien, ist halt so in den Sprachgebrauch gepflanzt worden. Jemand wird ins Krankenhaus geprügelt. Das kling so, als ob jemand hinter jemandem herrennt, ausholt und gelegentlich mit Schlägen trifft, der Gejagte schafft es ins Krankenhaus, wo Pflegekräfte sich kümmern.
Oder krankenhausreif geschlagen, da führt der Argumentationsvektor weg von Opfer und Täter, hin zu denen, deren Problem das jetzt ist, irgendein Krankenhaus wird schon in der Nähe sein.

Wenn in so einer Meldung nicht mindestens dann auch der Befund gemeldet wird, ist die Sprache so falsch, dass sie schon selber lügt.

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Mittwoch, 4. September 2024
Westbindung
Die Formulierung Westbindung der Bundesrepublik ist wohl von Konrad Adenauer oder jedenfalls in der Adenauer-Zeit eingebracht worden als Block und als Sinnbild. Westen, das ist Abendland, Werte, Freiheit, Aufklärung, Rechtsstaat. Im Gegensatz zum kommunistischen Block.
Ja, so war es damals.
Was haben wir denn davon noch?
Es gibt Reste, die wir bemerken, wenn sie auch noch ruiniert werden. Ja, wir können doch noch und dürfen doch noch. Schon dieses Nochdürfen impliziert die herrschaftliche Sichtweise. Man lässt uns noch.
Wir haben durchaus einen Zustand, den andere gerne hätten, aber die Tendenz geht nun gerade nicht dahin, ihn auszubauen und zu festigen.
Welcher Westen soll das noch sein? Frankreich, Großbritannien, Kanada? USA, Belgien, Holland, Spanien? Schweden?
Ja, der Westen war eine gute Idee. Hätte man behalten sollen.

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Dienstag, 3. September 2024
Stabile Mehrheiten
Kommentatoren, auch übernationale, sehen mindestens eine Abwatschung für die Scholz-Ampel. Kann man machen.
Aber die Ampel braucht keine Landtagswahlergebnisse. Wenn SPD und Grüne aus den Landtagen gefallen wären, das wäre schon was gewesen. Ist aber nicht. Das einzige Ampelding, das nur noch zombifiziert herumläuft, heißt FDP. Rotgrün wird sich nicht bemühen, die FDP zu erhalten.

Die Lücke, die Lindern lässt, wird durch Friedrich Merz aufgefüllt oder durch Hendrik Wüst überhäuft.
Ist halt so gewählt.

Und alle arbeiten daran dranzubleiben. Ramelow bietet seine Stimme, um die Menschenwürdekoalition in Thüringen zu installieren, der kriegt dann alles, was er will.

Wenn Oskar Lafontaine wirklich so ein politisches Talent ist, für das man ihn hält. Lässt er Frau Wolf zur Ministerpräsidentin wählen.
Das wäre was Neues.
Gucken wir mal, ob eine stabile Regierung wichtiger ist als ein stabiles Land.

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Montag, 2. September 2024
Neue Städte
Bei den Wahlen wird, zutreffend, auf den Unterschied im Wählerverhalten zwischen Stadt und Landregion hingewiesen, wobei die Kommentatoren die Landleute für die Dummen, Zurückgebliebenen, halt die Ländlichen ansehen.
War das schon immer so?
In der bekannten zurückliegenden Zeit waren die landwirtschaftlichen Regionen eher von der CDU oder CSU regiert, aber dass die Städte so durchverlinkst gewesen wären, das ist nun doch eine neuere Entwicklung. Wenn die SPD in Städten gewählt wurde, dann waren das die Arbeiterstädte. Wir haben es mit Linksgrün mit einer neuen Art der Abgehobenheit zu tun. Und die entsteht beziehungsweise wird erzeugt, indem zuerst die arrogante Haltung verkauft wird an die Studenten und Grünen Jusos, und dann wird etwas nachgeliefert, weshalb diese so sein muss, wegen Klima und Genderpunk. So was würde auf dem Land nicht funktionieren.
Bisher jedenfalls nicht. Die Deindustrialisierungsprogramme für die Landwirtschaft könnten durchaus darauf abzielen, dass auch die ländlichen Landstriche empfänglich für Verblödung gemacht werden.
Könnte funktionieren.

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Sonntag, 1. September 2024
Die weiteren Aussichten
Das wirklich Interessante im Sinne von Wichtig-Interessant ist bei der Wahl hauptsächlich in Thüringen, was mit Wagenknecht-Bündnis wird. Weniger das Wahlergebnis in Zahlen als das, was die dann machen.

Die können formal oder formlos Ramelow und Ampel und Rotgrün mitmachen. Dann war es das bei der Bundestagswahl. Nette Episode gewesen.
Oder die Oberkandidatin, eine gewisse Frau Wolf von vorher den Linken, macht den Kemmerich, nur ohne Rücktritt, managt den Parlamentarismus und lässt die Altparteien alt aussehen. Das wäre Sozialismus mit menschlichem Antlitz wie Dubcek oder Modrow zwecks Stabilisierung wie mit Andropow, und über solche Nuancen muss man schon froh sein.

Dann wird Lafontaine Kanzleringatte.

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Samstag, 31. August 2024
Werbetexterwerk
Der Filialleiter des Ladens an der sprichwörtlichen Ecke reagiert betreten, er will mit der Kampagne nichts zu tun haben, davon nichts wissen und nichts gewusst haben.
Der Konzernleitung etwas sagen möchte er auch wieder nicht, die wüssten schon.

Es ist auszuschließen, dass die Konzernleitung etwas Brauchbares sagen könnte. Zu der sind die Werbetexter gekommen und haben gesagt, gebt uns Geld, sonst seid ihr wie früher!
Statt der FAZ-Seite hätte man ja billiger und zielgruppengenauer Aufsteller oder Aushänger in den Läden platzieren können, aber eben: billiger. Da hätten weniger Leute weniger Geld bekommen. Es muss viel Geld fließen, damit viele noch mehr Geld kriegen.

Nicht mal eine Konzernleitung eines Handelskonzerns kann so abgehoben sein zu glauben, dass man den Kunden blaue Lebensmittel vergällen kann. Hemmung haben sie aber auch keine mehr, man bewegt sich in hohen Kreisen.

Das Ganze ist ein Werk der Werbetexter, die mangels Wirtschaft die Politik bewirtschaften.

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Freitag, 30. August 2024
Blick auf die jungen frischen Parteien, wie sie sich zeigen
Im aktuellen Wahlkampf zeigen sich ja auch die neuen Ein-Prozent-Parteien, und es ist, leider, festzustellen, so richtig wirklich was zeigen tun sie nicht.
Eigentlich ist auch der Sahra-Wagenknecht-Bündnis-Wahlkampf nicht weiter was Besonderes, aber alle können sich unter Sahra Wagenknecht was vorstellen, das hilft über wahlkämpferische Schwächen hinweg.
Die anderen, so was wie Bürger für Wertebündnis Deutschland, scheinen bestrebt zu sein, die Formen des Wahlkampfs der Altparteien nachzuahmen in der Hoffnung, für auch so was gehalten zu werden. Zettel mit Programmen. Das will man schon von den anderen nicht, und die versuchen, so ähnlich zu sein. Geht nicht. Gesicht der Spitzenkandidatin auf dem großen Aufsteller. Nicht unansehnlich, aber kennt man nicht.
Die erklären, dass sie ja neu und klein seien und nicht viel Aufwand betreiben können. Das ist auch kein überzeugendes Wahlangebot, zumal es nicht eine Frage des Aufwandes ist. Die Kleinen könnten flexibel sein und auf das reagieren, was die anderen ihnen vorlegen. Sie haben sich das aber von niemandem abgucken können.
Mit demselben Aufwand könnte man die Gesichter von Ramelow und dem SPD-Maier und dem Grünen-Stengele plakatieren mit dem Slogan: Darum Bündnis Deutschland. Das würde von siebzig Prozent verstanden, in der lokalen Stadt von sechzig. Der Affekt wäre: Die haben es verstanden. Und dann wäre es schaffbar, davon jeden zehnten dazu zu bringen zu erwägen, die zu wählen.

Wenn die das wollen.
Wenn das nicht ihre zugewiesenen Kompetenzen übersteigt.

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Donnerstag, 29. August 2024
Geldumschichtung
Wenn unsere Ampel den Abzuschiebenden den Rechtsbeistand stellt, dann ist der gewöhnliche Affekt, ja, die kriegen sogar und werden nicht. Das ist so, ist aber nur ein Nebeneffekt, natürlich einer, der willkommen ist. Aber was gemacht wird, ist, den linken Anwälten mehr Geld zu geben.
Es gibt eine Menge linker Juristen, die für den Staatsdienst dann doch nicht taugen, sogar als Politiker offenkundig minderwählbar erscheinen würden, die müssen versorgt werden. Man schafft also Förderstrukturen, die nicht in den Migrationskosten und nicht in den Förderprogrammen auftauchen, Prozesskostenhilfe halt, so was.
Das Gleiche ist der Zweck der vielen Abmahnungen. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist willkommener Nebeneffekt, passt gut, aber das Geld muss ja irgendwo auch wieder eingezogen werden, dann halt so.
FDP-Buschmann kann uns nicht erzählen, er hätte diese Schattenwirtschaft nicht gesehen.

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Mittwoch, 28. August 2024
Skepsisschock
Eine Hauptnachricht in den Nachrichten lautet: Noripur äußert sich skeptisch zu den Unionsvorschlägen.
Genau, so macht man Nachrichten, nichts Neues.
Auch nicht neu, aber wieder zu registrieren, ist, womit er zitiert wird; es sei keine Lösung, die Leute ins Flugzeug zu setzen.
Die propagandataktischen Tricks müssten in der Menge abgeschwächt sein, aber sie bilden selbst die Masse, den Infobrei, vermitteln die Vorstellungen, was wäre und wie es aussähe.
Er richtet seine Botschaft mit der Themenverschiebung aber durchweg an die eigenen Leute, die sagen, wenn sie was sagen, genau, das wäre die einfache Lösung, die es nicht gibt, die sagen, das wäre zu pauschal, und all das genügt ihnen, um den Grünen weiterhin anzuhängen.
Und die machen die Redaktion.

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Dienstag, 27. August 2024
Kanzlers Geschick
Die Auffälligkeit ist festzustellen, dass einige Hauptstadtjournalisten nach Solingen nicht komplett auf Kanzlerlinie sind. Das sind die, die noch dazugehören wollen, aber schon nicht mehr den kompletten Schutz des Hofes genössen. Sie sehen die Gefahr dann doch.
Und sie sehen und sagen, dass des Kanzlers Solingen-Auftritt alle Merkmale der Unzulänglichkeit aufwies.
Allein: mehr als festzustellen können sie nicht, und das war es.
Der Kanzler hat optimal agiert, aus seiner und des Hofes Sicht, denn das Schlimmste wäre gewesen, sein tragendes Milieu zu brüskieren.
Das hat er nicht, man könnte sogar sagen, geschickt vermieden.

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Montag, 26. August 2024
Unlernbar
Bei SPD und Altlinken gibt es die Erzählung, Arbeiterpartei könne man nicht mehr sein, es gibt ja keine Arbeiter mehr.

Es ist jetzt so, die Kommunisten gaben sich als Vorhut der Arbeiterklasse aus, weil sie sich in einer Zeit formierten, als die Arbeiterbewegung entstand, und da dachten sie, das ist die Zukunft, das kaufen wir.
Aber Kommunisten sind zuallererst Leute mit unbedingtem Machtanspruch, Nachfolger des gestürzten Adels, sie verachten das Volk, die Arbeiter, die bürgerlich familiär Lebenden, die Privatleute. Das müssen sie, weil sie ihre Sicht von oben sich selber vormachen.

Und so stehen sie auch am Wahlstand, so reden sie in den Rederunden. Sie tun so, als hätten sie jemanden, für den sie sich einsetzen, Arbeiter, das waren zu viele, die wollten dann nicht mehr, Randgruppen, das sind weniger, Geschlechter, Fachkräfte, also alle, die als Masse gegen die verhassten Privatpersonen positioniert werden können, auch als virtuelle Masse.

Darum ist für Linke die Frage, „wer kommt“, absurd. Wer kommt, ist doch klar, Flüchtlinge. Migranten. Schutzsuchende. Die kommen. Randgruppen. Alles, was man braucht.

Das ist der Grund, warum Saskia Esken findet, dass sich aus Solingen nichts lernen lässt.
Sie kann es nicht.

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Sonntag, 25. August 2024
Hinweis: Senioren-Akrützel 62
Die neue Nummer ist da, hier aufklicken ->
https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2062.pdf


Akrützel 62

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Zwei Reaktionsarten
Bei schrecklichen Taten gibt es in der Infosphäre zwei Mechanismen je nach politischer Opportunität: Empörung und Zerredung.
Selten kumulativ, wie in Mannheim. Ein ermordeter Polizist musste, sehr gedämpft, die Empörungsmechanismen auslösen, überdies war Zerredung, aber mehr Verschweigen.

Solingen, da beobachten wir Zerredung. Warum mussten drei Menschen sterben? So lautet irgendwo die Überschrift. Soll niemand sagen, man würde nicht berichten.

Das wirklich Unverzeihliche ist aber, dass das funktioniert. Man lässt sich emotional einweichen. Drei. Mussten. Warum. Fragezeichen.

Die Frage nach politischer Verantwortung will man gar nicht mehr hören, die stört nur, und wer will sich schon stören lassen, das ist was für die Falschen.
Beim nächsten Mal hat man mitgeschwiegen.

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