Samstag, 27. April 2024
Vorzustand des journalistischen Absturzes
Da gab es ein Stück Retro-Journalismus zu besichtigen beziehungsweise anzuhören, an dem deutlich wurde, wie die einst als annehmbar und anschaulich wirkende Art, bildlich gesprochen, die Werkzeuge für die Demontage des Journalismus bereitlegte.

Ulrich Wickert, Urgestein unter den Legenden, wird telefonisch interviewt zu Frankreich/Deutschland und dem komplexen Verhältnis, er sagt, Macron und Scholz liegen nicht weit auseinander, aber unterscheiden sich in den Temperamenten; wenn Macron sagt, wir brauchen eine europäische Militärakademie, sagt der konkrete Scholz, ja aber wo soll die stehen, während der visionäre Macron sagt, das sollen die Funktionäre machen.
Klingt wissend und vermittelnd, man fühlt sich einbezogen und kundiggemacht.
Und wir brauchen die Journalisten, die uns das alles erklären.

Nichts davon muss stimmen.
Und das Hauptproblem wird wohl auch nicht dort zu verorten sein.
Das wäre die gute alte Zeit. In der Wickert-Art wird es irgendwie weitergehen und wir werden wieder erzählt bekommen, was die so anstellen.

Aber so war es nicht. Die Möglichkeiten zur ideologischen Polung liegen offen da. Der hat es noch nicht gemacht, aber die Voraussetzungen aufgebaut für die Emotionalisierung der Metaphern und das Reden in Parolen. Von dieser Art der Darstellung ist es nicht weit zu „Die Groko bastelt an der Notbremse“, auch wenn es etwas anderes ist und sich unterscheidet.

Wenn man sich die gute alte Zeit zurückwünscht und zurückbekommt, würde es wieder nicht lange dauern bis zu der Degeneration.
Außer, wenn man es diesmal abzuwenden weiß.

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Freitag, 26. April 2024
Stabilisierung durch Entkraftwerkung
Wenn der Atomausstieg so identitätsstiftend für die Grünen ist, dann müssten sie ja jetzt alles erreicht haben und im Ruhestand ihren Erfolg genießen. Mit der erbgutgleichen Verankerung im Wesen der Grünen wird ja begründet, warum nicht etwa doch noch wegen der Krise und wegen aller Begründungen, die sich angeboten hätten dafür, dass man doch noch etwas später erst und so weiter, warum es also für Habeck und und die Seinen keine Option zur Verlängerung gegeben habe. Hätte die Partei zerrissen und so was.
Abgesehen davon, dass das nicht unser Problem wäre, ist das nicht der Zustand der Partei. Antiatomkraftbewegung war ein Gründungselement, ja schon, lange her, inzwischen ist das Grüne Reich eine virtuelle Struktur der infokratischen Pseudosphäre, die Partei ist ein Instrument, um an staatliches Geld heranzukommen, und dafür müssen immer wieder Machtdemonstrationen veranstaltet werden. Der Atomausstieg war so einer, gar nicht mal der größte, aber ein Verzicht auf diese Machtdemonstration hätte stärker gegenteilig gewirkt, darum und allein aus diesem Grunde gab es keine Möglichkeit zum Zurückweichen.
Das Zeichen ist, worauf es ankommt, und das Zeichen einer Machtrelativierung hätte gleich das ganze Grüne Reich delegitimiert.
Der Atomausstieg hat zwar nicht sonderlich stabilisiert, aber die Destabilisierung vermieden.

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Donnerstag, 25. April 2024
Zwischenstufe
Robert Habeck wurde beim Atomausstieg von seinen eigenen Leuten getäuscht, so rahmt uns DIE WeLT ausgerechnet, und daran sehen wir, wie die Debatte, die sogenannte, zu der von Cicero präsentierten Affäre laufen wird. Die echten Experten in den Ministerien wurden von ihren Politkommissaren übertönt, das ist vereinfacht gesagt das, was gelaufen ist. Und uns wird nun demnächst beschäftigen, sofern uns überhaupt die Beschäftigungslage vorgesetzt wird, so was wie „Ja die Ministerien, die innerbehördliche Kommunikation, da gibt es Verbesserungsbedarfe.“

Kein Wort über die grüne Zerstörungswut.

Und dass es in den Ministerien noch Wirtschafts- und Atomexperten gibt, ist auch nur vorübergehend.

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Mittwoch, 24. April 2024
Trivialisierter Sturm
Man muss vielleicht mal daran erinnern, dass die SA nicht dazu da war, sich mit ganzer Kraft für das Land einzusetzen, denn diesen Eindruck könnte man inzwischen gewinnen.

Es ist nicht verwunderlich, dass derselbe Spruch bei Verwendung durch andere von der richtigen Seite kein Skandal ist. Es kann aber nicht darauf ankommen, was man jemandem politisch unterstellt.
Die Parole der SS ist vielleicht bekannter, aber war schon damals anders gelagert, eine zeitungsdeutsch formulierte Kollektivierung des individuellen Ehrbegriffs auf die Gefolgschaft und die Abgabe persönlicher Verantwortung. Davon ist geblieben, dass Ehre negativ besetzt ist.

Unsere heutigen nachträglichen Antifaschisten betreiben eine Trivialisierung des Nationalsozialismus und des Dritten Reiches, sie verhöcken die SA. Das ist, was ankommt und hängenbleibt.

Wenn alles nazi ist, ist nichts mehr nazi, und das ist es wohl, worum es geht. Herrschaftsmethoden und Gewaltstrukturen zu beleuchten, das wäre interessant.

Macht man lieber nicht, aus gutem Grund.

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Dienstag, 23. April 2024
Sprache des Grünen Reiches: „problematisch“
In Filmen seien viele Frauenfiguren problematisch, so meint es etwa eine Ankündigung für eine Sendung im Deutschlandfunk-Nova.
Warum auch nicht, könnte man meinen, Frauen haben auch Probleme, das möge sich doch in Geschichten und Figuren wiederfinden. Aber so versteht man es schon gar nicht mehr.
Problematisch heißt, irgendwas passt nicht, und das heißt, es passt nicht zur ideologischen Vorgabe.
Bridget Jones fühlt sich dick und wird als pummelig gelesen, das geht nicht, weil das Frauen auf ihr Übergewicht reduziert oder erweitert, all so was.
Das Rahmen als „problematisch“ verlagert das Problem weg von denen, die es haben, weil es ihnen nicht passt, sie setzen damit die Norm dafür, was gemeint werden soll.
Unbestreitbar kann man mit Rollenvorbildern viel Schaden anrichten, aber es kommt eben auf die Inszenierung an und noch mehr darauf, wer guckt.
Und die zuschauende Person kommt aber in der „Problematik“ gar nicht vor. Höchstens als eigener Problemfall, der sich von den Falschen was Falsches erzählen lässt, statt Linken mehr Geld zu geben.

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Montag, 22. April 2024
Ungefällige Rechtsprechung
Nicht aufgeklickt, nur im Browser angeboten bekommen als Thema zum Nachdenken, Legal Tribune Online, die bringen, dass das Verfassungsgericht sich „keinen Gefallen getan“ habe mit dem Reichelt-Urteil.
Das kann man nicht noch mit Aufklicken belohnen.
Alle Urteile, höchstrichterliche zumal, werden in der juristischen Literatur gegebenenfalls kritisiert. Aber dann, so war es jedenfalls bisher, nach festen juristischen Maßstäben, nicht nach politischer Ausrichtung. Nicht danach, ob es passt. Wenigstens hätte man sich bisher die Mühe gegeben, ein Urteil, das politisch nicht passt, nach Maßstäben, die wenigstens außerpolitisch erscheinen, zu besprechen.
Und das bedeutet nicht, noch ein paar Niveaustufen herunterzugehen, auf die Ebene von Emotion, Drohung und Groll, was ja bei den anderen als ganz verwerflich angesehen wird genauso wie Kritik an Urteilen, wenn sie Klima und Corona betrafen.
Aber das ist Teil der Botschaft. Wer über die Maßstäbe herrscht, hat die Macht.
Das Verfassungsgericht hat bloß das Grundgesetz.

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Sonntag, 21. April 2024
Suhrkampentwicklungszusammenarbeit
Man wird sich bei Suhrkamp bestimmt nicht um den Bestsellerautor Steinmeier bemüht haben, um wieder ein Erfolgsbuch zur Sanierung des Unternehmens zu kriegen. Vermuten wir mal so.

Unsere Komplottvermutung geht noch weiter, die Entwicklungshilfe für Suhrkamp ist mit Erwartungen verbunden, die in den Vertragsbedingungen nicht auftauchen.
Aber ihre Wirkungen werden wir sehen.
Schauen wir also, wie es mit Suhrkamp weitergeht und wie sich das in das Bild dessen einfügt, was wir auch nicht auszuformulieren brauchen.

Hier jedenfalls sagen wir „Wir“ und meinen uns.

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Samstag, 20. April 2024
Verdiente Umfragen
Gemeldet wird, dass in Umfragen die CDU etwa so viel hat wie die Ampel.
Also CDU/CSU, die Merkelunion.
Da wäre die Frage, ob die CSU überhaupt in den Bundestag kommt, ihre Prozente würden gerecht unter den anderen aufgeteilt.
Die größere Überraschung ist indes, wieso die Union als die Ampelalternative angesehen wird, wieso das Post-Merkel-Chaos ihr nicht angelastet wird.
Die Antwort kann, bezogen auf diese Wähler, nur sein, sie sehen sie nicht als Alternative, sondern als bessere Ampel, Fortsetzung von Merkel mit anderen Mitteln, aber ohne Mehr-Parteien-Koalitionskräche.
Das müssten diese Wähler sich zumindest fragen lassen, was in der Menge nicht möglich ist, aber eine Union, die noch gar nicht gezeigt hat, dass sie sich von Merkel methodisch absetzt und von der Ampel inhaltlich, nicht nur was das Durchregieren angehen würde, scheint bei diesen Wählern anzukommen.
Und das wird dann wohl eine Union-Ampel-Koalition ergeben, ohne FDP natürlich, alles ganz verdientermaßen.

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Freitag, 19. April 2024
Grüne Räson
Noch was zu Annalenachen, wenn sie in einem Fernsehgespräch als einziges Wort „gemeinsam“ unfallfrei aussprechen kann, sinnlos platziert, aber richtig ausgesprochen, dann heißt das nicht nur, dass sie keine Ahnung hat, wovon sie redet, sondern auch, dass sie Bestimmtes und Vieles nicht sagen will. Das ist ein typisches und deutliches Zeichen von Bemühung, etwas nicht zu sagen und trotzdem zu reden.

Sie hat, auch damit und mit ihrem aktuellen Besuch, Israel einen großen Dienst getan, denn sie hat Israel klargemacht, dass es sich nicht auf die Bunte Demokratische Republik verlassen kann, dass es nicht diesen Fehler machen darf und dass es nicht auf Zustimmung in der Welt hoffen darf. Damit kann Israel das Richtige tun, ohne sich nach unsrigen Befindlichkeiten zu richten.

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Donnerstag, 18. April 2024
Das Wesen linker Politik
Warum unsere linken Politiker, andere haben wir ja nicht, so einen überforderten Eindruck machen, das liegt genau an ihrer ideologischen Verfasstheit.
Denn die Ideologie ist nicht eine Anschauung, eine Verortung auf dem eindimensionalen Spektrum, wo sich jemand positioniert, sondern die Ideologie ist ein vieldimensionales Gebilde, das abgegrenzt ist. In diesem virtuellen Raum kann man wichtig werden, um mit echten Posten Geld zu kriegen. Wenn die echten Posten mit Wirklichkeitsberührung verbunden sind, gehen die Probleme los, sie können nicht bearbeitet werden, weil sie eigentlich gar nicht vorkommen dürften.
Unsere Politiker haben es mit Problemen zu tun, die nicht vorkommen dürfen.
Und da beginnt die neurotische Entwicklung, sie könnten ja aus Ehrgeiz besser werden. Dazu müssten sie den ideologischen Raum verlassen, das geht nicht. Sie müssen die Probleme als virtuelle Angelegenheit bekämpfen, nicht als echte, und dazu gehört, den Menschen mit den echten Problemen ablehnend bis feindlich gegenüberzustehen, sie gegebenenfalls als feindliche Kämpfer zu behandeln.
Und das alles, um die Ideologie zu retten?
Ja. Etwas anderes können sie nicht.

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Mittwoch, 17. April 2024
Geteilte Werte
Im Grundsatzprogramm der CDU hieß es in einer Fassung, Islam, der die Werte ablehne, gehöre nicht zu Deutschland, eine andere Fassung lautete, Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland. Man könnte annehmen, die hier als letztere aufgeführte wäre die entschärfte.
War aber die erste, und sie hatte für umstrittene Kontroversen gesorgt, das würde ja ausgrenzen.
Würde die ausgrenzen, die unsere Werte nicht teilen. Problem? Wahrscheinlich die Menge.
Dann eine als entschärft angesehene Version, die aber nichts genützt hat.
Jetzt ist, kein Witz, der Kompromiss, Muslime sind Teil der Vielfalt und Bereicherung und so ein Gequatsche.
Die CDU gehört zum Islam.
Und teilt unsere Werte nicht.

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Dienstag, 16. April 2024
Info: Neues Senioren-Akrützel
Senioren-Akrützel 57


Hier aufklicken -->
https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akuetzel%2057.pdf

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Gemeintes und Gegengemeintes
Wenn man selbst Nichtexperte ist und angewiesen auf die hereinkommenden Informationen, befindet man sich in einer Situation zum Beispiel mit Corona, in der man das Dilemma der Meinungen nicht auflösen kann; da podcasten Moderator Lanz und Sozialphilosoph Precht, dass die Schwurbler jetzt einfach weiterschwurbeln und trotz Unhaltbarkeit rechtgehabt haben wollen und sich die Informationen so zurechtmachen, dass sie zu ihrer Schwurbelei passen, auf der anderen Seite sagt in der Nius-Talksendung der Mediziner und Autor Frank zum Staunen der anderen so Sachen wie Schwindel und Diktatur und kein Rechtsstaat – was denn nun?

Es hängt wohl für das eigene Meinungsbild davon ab, was man zuerst gehört hat. So ordnet man das Gegenteilige ein. Und von dem einen gibt es etwas mehr.
Wem soll man folgen, dem Arzt oder dem Moderator und Philosophen?
Je nach Voreinstellung.

Man kann aber eines sicher sagen,was man aus dieser Situation herleiten kann: Wenn Moderator und Philosoph ihre staatlich geförderte Reichweite haben und zur Demokratie einzusetzen vorgeben, dann müssten sie nicht miteinander reden, sondern mit Dr. Frank.

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Montag, 15. April 2024
Paragraphenreiterei
Wenn zu Themen geschwindelt wird, ist das ein dynamischer Prozess, der dahin führt, dass irgendwann schon das Thema selbst der Schwindel ist. Wir hatten Übergangsformen mit Klima und Corona, jetzt ist mit Abtreibung der Punkt erreicht, wo das Thema selbst nur noch dafür da ist, das Thema zu erschwindeln.
Es gibt keinen Regelungsbedarf.
Vor dreißig Jahren hat man was, das praktikabel und verfassungsgemäß ist, gefunden und gemacht. Aber darum geht es gar nicht, sondern um die virtuelle Seite, die pseudotranszendente Bedeutung der Rechtslage, Kriminalisierung oder Legalisierung, nebenbei die Beseitigung der Frage, was und ab wann menschliches Leben sei.
Man hat nun einen Kulturkampf, bei dem es um nichts geht als um Dominanz. Man muss mal wieder die Gegner als Unmenschen hinstellen können, je unsinniger die Sache, desto besser.

Übrigens, § 218 StGB ist eine Spezialvorschrift zu Mord und Totschlag. Fällt der weg, wäre Abtreibung Mord oder nach verschobener herrschender Meinung und Lehre Totschlag.
Schauen wir mal. Ein oberstes Gericht müsste dann die Entscheidung fällen, dass es sich nicht um einen Menschen handelt. Das sollte vorab abgesichert werden.

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Sonntag, 14. April 2024
Neuer Sinn
Jetzt gehen erst einmal alle das Buch von Alexander Wendt kaufen, ein dickes Buch, aber nichts zu viel.
Die Bezeichnung Sinnproduzenten verwendet er für die Politideologen in Medien, Quatscheria und dem ganzen Grünen Sumpf. Hier wäre auf eines noch etwas stärker hinzuweisen, nämlich auf die notwendige Funktion des vorbereitenden Unsinns. Die Werte werden nicht einfach umgewertet, wie es das Sprachbild nahelegt, sie werden erst einmal abgewertet, entwertet, vernichtet, denn die neuen Werte liegen ein paar Niveaustufen darunter. Beispiele sind sofort greifbar, Selbstbestimmungsquatsch etwa. Da geht es um die Abschaffung der Denkkategorien Geschlecht, Identität, Person, sie werden ersetzt durch machtpolitisch beherrschbare Konstrukte. Damit wird etwas, das privat sein sollte, abgeschafft und durch etwas Staatliches ersetzt.
Das neue System braucht nicht widerspruchsfrei zu sein, denn diejenigen, denen Widersprüchlichkeiten auffallen, sind damit gesichert verdächtig.
So lässt sich arbeiten.

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