Sonntag, 2. April 2017
Zivilisationskrankheit
tagesschauder, 13:01h
Der DLF spielt eine von einem Chor gesungene Strophe aus dem Lied „Zehn kleine Negerlein“ als Programmhinweis auf die Sendung mit dem Thema „Politische Korrektheit – Zensur oder Zivilisation?“
Durchaus begrüßenswert, dass die Herrschaftsmethode sich selbst begründen muss, wenn auch das Ergebnis sehr vorhersehbar sein dürfte, da überlässt man nichts dem Zufall.
Wenn man es richtig meint, auf der guten Seite, dann darf man auch die Negerlein anspielen, so viel Zivilisation lässt die Zensur zu.
Der Verweis auf Zivilisation indes sagt bereits, wie man sich fühlt: als Zivilisationsbringer. So müssen sich auch die Kolonialherren vorgekommen sein, die die Ausbeutung der Kolonien damit rechtfertigten, man bringe ihnen schließlich die Zivilisation. Und so muss man es eben mit den dummen Dunklen von heute machen.
Das Gefühl des Besserzivilisierten verleitet zu magischem Denken; den bösen Wörtern wird ein innewohnender Fluch zugeschrieben, auch wenn sie gar nicht böse gebraucht werden. Wenn ein Zuckerschaumkonfekt gekauft werden soll und als lecker beworben wird, würde man sich hüten, ein negativ konnotiertes Wort zu verwenden, der Rassismus liegt hier ganz im Auge der Keulenschwingerin.
Und wer die Krise deshalb kriegt, weil von Negerlein gesungen wird, und dabei übergeht, dass das Leid davon handelt, wie Kinder zu Tode kommen, soll uns nichts von Zivilisation erzählen.
Durchaus begrüßenswert, dass die Herrschaftsmethode sich selbst begründen muss, wenn auch das Ergebnis sehr vorhersehbar sein dürfte, da überlässt man nichts dem Zufall.
Wenn man es richtig meint, auf der guten Seite, dann darf man auch die Negerlein anspielen, so viel Zivilisation lässt die Zensur zu.
Der Verweis auf Zivilisation indes sagt bereits, wie man sich fühlt: als Zivilisationsbringer. So müssen sich auch die Kolonialherren vorgekommen sein, die die Ausbeutung der Kolonien damit rechtfertigten, man bringe ihnen schließlich die Zivilisation. Und so muss man es eben mit den dummen Dunklen von heute machen.
Das Gefühl des Besserzivilisierten verleitet zu magischem Denken; den bösen Wörtern wird ein innewohnender Fluch zugeschrieben, auch wenn sie gar nicht böse gebraucht werden. Wenn ein Zuckerschaumkonfekt gekauft werden soll und als lecker beworben wird, würde man sich hüten, ein negativ konnotiertes Wort zu verwenden, der Rassismus liegt hier ganz im Auge der Keulenschwingerin.
Und wer die Krise deshalb kriegt, weil von Negerlein gesungen wird, und dabei übergeht, dass das Leid davon handelt, wie Kinder zu Tode kommen, soll uns nichts von Zivilisation erzählen.
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