Dienstag, 9. Juni 2015
Kalenderblatt
tagesschauder, 12:03h
Auf Deutschlandfunk gibt es jeden Tag nach den 9-Uhr-Nachrichten „Das Kalenderblatt“, eine Erinnerung an ein Ereignis, das an diesem Datum vor einer wechselnden Zahl von Jahren stattgefunden hat. Der Beobachtung nach liegt es mindestens zehn Jahre zurück.
Es besteht also die Aussicht, dass wir in zehn Jahren im Kalenderblatt etwas über das Kalenderblatt erfahren.
Es heißt nämlich seit Kurzem um fünf nach neun nicht mehr: „Und nun, meine Damen und Herren, das Kalenderblatt“, sondern nur noch: „Und nun das Kalenderblatt.“
Ohne Damen und Herren.
Das kann zwei Gründe haben. Entweder will man eine junge Zielgruppe erreichen, die sich nicht als Damen oder Herren bezeichnet. Diese Möglichkeit kann man wohl ausschließen.
Oder: Die Hörer sollen sich nicht mehr als Damen oder Herren angesprochen fühlen, weil sie durch diese Anrede sozial geschlechtlich konstruiert werden, und gleich gar nicht sollen die Männer sich als Herren fühlen.
Vielleicht werden wir die Gründe in zehn Jahren genau erfahren, wenn es wieder heißt: Und nun Kalenderblatt.
Es besteht also die Aussicht, dass wir in zehn Jahren im Kalenderblatt etwas über das Kalenderblatt erfahren.
Es heißt nämlich seit Kurzem um fünf nach neun nicht mehr: „Und nun, meine Damen und Herren, das Kalenderblatt“, sondern nur noch: „Und nun das Kalenderblatt.“
Ohne Damen und Herren.
Das kann zwei Gründe haben. Entweder will man eine junge Zielgruppe erreichen, die sich nicht als Damen oder Herren bezeichnet. Diese Möglichkeit kann man wohl ausschließen.
Oder: Die Hörer sollen sich nicht mehr als Damen oder Herren angesprochen fühlen, weil sie durch diese Anrede sozial geschlechtlich konstruiert werden, und gleich gar nicht sollen die Männer sich als Herren fühlen.
Vielleicht werden wir die Gründe in zehn Jahren genau erfahren, wenn es wieder heißt: Und nun Kalenderblatt.
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