Sonntag, 9. Oktober 2016
Intellektuelle und Dumpfbacken
tagesschauder, 12:34h
Wenn gelegentlich zu vernehmen ist, russische Sportler oder Künstler haben sich zu Putin bekannt, löst das meistens unabhängig vom eigenen Standpunkt zu Putin eher Befremden aus – müssen die das? Kommen nur solche dran, die das tun? Welches Regime braucht so was?
Wer sich das fragt und sich wundert, hat dazu keinen Grund.
Bei uns geschieht so was mindestens genauso häufig und penetrant, etwa gerade wieder und gängigerweise im Helldeutschlandfunk in der Sendung „Denk ich an Deutschland“, in der sich jemand aus dem Oberdeutschland präsentieren kann mit seinem problematischen Verhältnis zum Land. Es ist zur Routine geworden, sich inzwischen freuen zu dürfen über die Kanzlerin und das Land, das nicht an Paragraphen hängt und auf der Rechtslage herumritt, sondern Humanität bewies. Nach langer Geschichte darf man wieder beinahe stolz sein. Allerdings habe, so der diesmalige, man früher doch den Fehler gemacht, das Nationale den Dumpfbacken zu überlassen.
Das ist repräsentativ, und so glauben die das wirklich. Das Volk besteht aus Dumpfbacken, die Besseren gehen in die Kultur oder Politik, wo man den Überblick hat, und wenn man dann das Richtige durchdrückt, kann man wieder stolz sein.
Strukturell-mental unterscheidet sich das nicht von der nationalsozialistischen Bewegung. Auch die wollte wieder stolz sein und sich nicht um die Rechtslage kümmern und war idealistisch, auch sah man Grenzen als überholte Konstrukte. Dumpfbacken sagte man damals noch nicht, aber dass man dem Volk nicht das Staatswesen überlassen kann, hielt man für evident.
Wenn die heutigen Intellektuellen – intellektuell wird man, indem man sich von den Dumpfbacken absetzt – stolz sein wollen wegen des neuen weltoffenen Deutschlands, dann sollen sie sich nicht zur Kanzlerin bekennen, sondern zu den Dumpfbacken, denn die erarbeiten materiellen Voraussetzungen dafür.
Wer sich das fragt und sich wundert, hat dazu keinen Grund.
Bei uns geschieht so was mindestens genauso häufig und penetrant, etwa gerade wieder und gängigerweise im Helldeutschlandfunk in der Sendung „Denk ich an Deutschland“, in der sich jemand aus dem Oberdeutschland präsentieren kann mit seinem problematischen Verhältnis zum Land. Es ist zur Routine geworden, sich inzwischen freuen zu dürfen über die Kanzlerin und das Land, das nicht an Paragraphen hängt und auf der Rechtslage herumritt, sondern Humanität bewies. Nach langer Geschichte darf man wieder beinahe stolz sein. Allerdings habe, so der diesmalige, man früher doch den Fehler gemacht, das Nationale den Dumpfbacken zu überlassen.
Das ist repräsentativ, und so glauben die das wirklich. Das Volk besteht aus Dumpfbacken, die Besseren gehen in die Kultur oder Politik, wo man den Überblick hat, und wenn man dann das Richtige durchdrückt, kann man wieder stolz sein.
Strukturell-mental unterscheidet sich das nicht von der nationalsozialistischen Bewegung. Auch die wollte wieder stolz sein und sich nicht um die Rechtslage kümmern und war idealistisch, auch sah man Grenzen als überholte Konstrukte. Dumpfbacken sagte man damals noch nicht, aber dass man dem Volk nicht das Staatswesen überlassen kann, hielt man für evident.
Wenn die heutigen Intellektuellen – intellektuell wird man, indem man sich von den Dumpfbacken absetzt – stolz sein wollen wegen des neuen weltoffenen Deutschlands, dann sollen sie sich nicht zur Kanzlerin bekennen, sondern zu den Dumpfbacken, denn die erarbeiten materiellen Voraussetzungen dafür.
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