Samstag, 24. März 2018
Kopfchaos
Die Rezensenten könnten mit Monika Marons neuem Buch „Munin“ eigentlich korridorkonform umgehen, ohne sich lächerlich zu machen. Das Buch ließe sich sozialistisch auslegen. Sie könnten schreiben, das Buch erzählt davon, wie nervös die Leute seien, wie gespalten in reich und wohlhabend die Gesellschaft wäre und wie sich die Abgehängten irgendwas suchen, wo sie ihren Frust herauslassen. Das wäre nicht völlig falsch, so würde man es eben durch die Redaktionsbrille sehen.
Aber das tun die Rezensenten nicht, sie reagieren voller Hass und Hetze wie ertappte Gauner. Sie machen das, was inzwischen Norm geworden ist, sie verunglimpfen Buch und Autor. Sie scheuen sich nicht, politische Dummkategorien anzulegen, als wären sie im FDJ-Lehrjahr.
Das ist schon kein Chaos im Kopf mehr, sondern strukturierter Psychokrieg.

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