Dienstag, 5. Juni 2018
Vorsorgekolumnen
Die Spiegel-Kolumnisten Augstein und Berg befassten sich in übereinstimmender Meinung mit ihrem ersehnten Widerstand gegen den rechten Mainstream.
Das ist eine reine Phantasie, ein Gespinst, von welcher Körperregion auch immer, vielleicht ein Darmhirn-Gespinst. Die Phantasie hat zwei Ursachen.
Die argumentative: In einem Rest von Rechtsgefühl sucht man nach einer Begründung für seinen Machtanspruch. Man hätte ein Abwehrrecht, wenn man sich in einer Abwehrposition befände. Haben alle Revolutionäre so gemacht, die Reaktion musste bekämpft werden. Dazu muss es eine geben. Hierzu gehört auch die emotionale Seite, der gemeinsame Feind ist schlimmer als man selbst. So wie sich die Männergruppen gemeinsam gegen die Polizei wenden, so braucht man das Feindbild einer Polizei, die schlimmer ist als man selbst und die Kollegen bei der TAZ.
Zweitens die machtpolitische: Das Etwas ist tatsächlich eine Bedrohung des Nichts. Berg und Augstein verstehen es schon ganz richtig, sie haben nichts und können nichts, sie wären weg, wenn intellektuelle Qualitätsansprüche erhoben würden. Vorsorglich müssen sie die diffamieren.

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