Freitag, 20. Dezember 2024
Umwortung der Worte
Man hört wieder viel von Überwachung. Meldestellen und Künstliche Intelligenz, alle Internetäußerungen sollen geprüft werden, all das.
Und da sind wir an dem Punkt, ab dem das Wort Überwachung, das Sprachmuster, gar nicht mehr zur Beschreibung der Vorgänge taugt.

Überwachung war in der Vor-1984-Zeit die drohende solche durch Volkszählung und biometrische Ausweise, im Westen halt. Warnung vor Überwachung und dem Überwachungsstaat. Gleich nach Waldsterben und Ozonloch.

Und was passiert dann? Dann fühlt man sich überwacht.

Ja, so war es früher.
Die jetzige Überwachung als Methode der totalitären Herrschaft ist, wie „Kontrolle“, ein zu harmloses Wort geworden, das schreckt niemanden mehr auf, weil alle glauben, dass das so eben dazugehört, was ja auch der Fall ist.
Die totale Macht hat nichts weiter zu bieten als Teilnahme daran, Funktionieren innerhalb ihrer Pseudokratie. Dafür braucht sie die Deutungshoheit, dafür muss sie gegen jegliche Abweichung vorgehen können, dafür braucht sie die Kontrolle, dafür braucht sie die Überwachung.
Das hat nichts mehr mit Kameras an Autobahnen oder öffentlichen Plätzen zu tun. Da will niemand die Gedankenverbrechen aufspüren.

Ein anderes Wort wäre nötig und wurde eingeführt, schade, dass das jetzt Demokratie heißt.

... link (0 Kommentare)   ... comment