Donnerstag, 8. Mai 2025
Machtgefühle
Mit Nachrichten und sonstigen Informationen sollte es bei erwachsenen mündigen Bürgern so vonstattengehen und wir halten es für den Normalfall, dass wir Fakten und Umstände erfahren, uns ein Bild machen, es bewerten und dazu eine Emotion haben.

Im Ideologie-Gewerbe wird im fortgeschrittenem Stadium mit der Emotion angesetzt, darauf baut eine Bewertung auf, die ein Bild entwirft, durch das auf Tatsacheninformationen verwiesen wird.
Nach einigen Durchläufen macht man das alleine. Wer etwa in einer Partei eingebunden ist, hat je nach Machtposition nach einer gewissen Zeit gar keine andere Möglichkeit. Andere machen sich nicht die Mühe, andere Möglichkeiten zu erhalten, und sind genauso parteigepolt, was immer aus der Emotion heraus funktioniert. Man liebt nicht die Partei wegen ihrer Wohltaten, man liebt die Partei oder den Großen Bruder und weiß darum um den bewirkten Segen, zu dem nur die wahren Informationen passen.

So in der Reinform. Es ist nicht möglich, andere, unpassende und der Ideologie widersprechende Informationen zur Kenntnis zu nehmen, das lässt das Gefühl nicht zu.
Daher kommt es, dass die zum Beispiel Grüne Jugend gleich welchen Alters sich in der für sie tatsächlichen, absolut faktenbasierten Wirklichkeit befindet, die mit nichts etwas zu tun hat. Die sind nicht falsch informiert, nicht aus ihrer Sicht, denn falsche Informationen wären die, die unwohl tun.

Das alles hätte man mal bedenken müssen, bevor man ihnen die Macht gibt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 7. Mai 2025
Debattenstrategische Empfehlung
Wenn es Ihnen mal passiert, dass Sie als gesichert toxisch eingestuft werden, dann vermeiden Sie den Fehler, klarstellen zu wollen und erklären zu mögen, „habe doch nur“ und „wollen gar nicht“ und „das ist von Meinungsfreiheit gedeckt“, Sie haben dann schon wegen der defensiven Verhaltensweise verloren.
Sie sollten eine Debatte nicht scheuen, im Gegenteil, Sie müssen das Debattieren in Bewegung halten. Es soll nämlich keine Diskussion geben oder sie soll da beendet werden, wo der Vorwurf endet. Sie müssen, auch zum Zwecke des Fortführens der ungewünschten Debatte, in Trump-Manier an die normalen Leute gerichtet sagen: Die sind hinter Euch her! Schaut, was die da als gesichert toxisch einstufen wollen, dann seht Ihr, was diese Obermenschen vorhaben und wofür sie euch halten!
Dann müssen die Vorwürfe erneuert werden und Sie müssen, für gewöhnlich, erneut damit und mit der Bewertung konfrontiert werden, worauf Sie sagen müssen: Da haben Sie natürlich recht – aus stalinistischer Sicht. Aus nicht stalinistischer Sicht haben Sie nicht recht. Wenn das gesichert toxisch ist, was spricht dann gegen toxisch?
Damit haben Sie das Ding nicht gewonnen, aber eben nicht definitiv verloren, Sie haben dramaturgisch die Aussicht, dass die Debatte beendet wird an der für Sie günstigsten Stelle.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 6. Mai 2025
Stundenschauder
Hier zum ersten Mal etwas Minutenaktuelles, Friedrich Merz im ersten Wahlgang nicht gewählt.
Das wäre der Punkt, also für ihn, zu sagen: Macht's gut, ihr Trottel! Kein zweiter Wahlgang, ich bin weg!
Das wäre die beste aller schlechten Möglichkeiten, also die am wenigsten schlechte. Er könnte noch Durchfallkanzler werden, er könnte noch Zugeständnisse für sechs Stimmen machen, alles Unfug. So oder so wäre Lars Klingbeil im dritten Wahlgang der Boss, ob als Kanzler gewählt oder als Hauptkanzler. Die reale Wahl von Lars Klingbeil wäre noch das am wenigsten Entwürdigende, denn dann müsste, müsste, müsste die CDU die Wende einleiten.
Wird sie nicht, darum macht Friedrich Merz weiter, das die Prognose um dreiviertel elf.

Ist etwas spanender als das vorgesehene Thema, Verfassungsschutzbericht enthält Bloggerzitate, die von Parteileuten zitiert wurden, mit dem hier erwartbaren Fazit, es geht dem Dienst nicht um Inhalte, sondern um überhaupt freie Vernetzungen von etwas, was nicht soll. Vergleichsbeispiel wäre gewesen, eine örtliche Frauenbeauftragte war zu DDR-Zeiten in die Observierung geraten, weil sie Jazz hören wollte. Ja was, war Jazz verboten? Nein, einfach nur, dass Leute Kanäle bilden und Vernetzungen und etwas austauschen, was nicht staatlich kontrolliert ist, war verdächtig, feindlich und gesichert.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Montag, 5. Mai 2025
Neue Ausgabe der Jenaer Seniorenzeitung
Das Senioren-Akrützel 71
hier aufklicken:

https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2071.pdf

Senioren-Akrützel 71

... link (0 Kommentare)   ... comment


System und Struktur
Etwa Julian Reichelt kommentiert, wenn das verfassungsfeindlich sei, hätten wir bald wieder Spitzel an den Stammtischen in den Kneipen.
Das ist nicht falsch, ja, ist so, und das ist das Bild vom Überwachungsstaat, wenn man ihn aus Erzählungen kennt.
Es ist nur nicht so, dass das Spitzelsystem ein Auswuchs wäre, eine Verirrung infolge zu großer Wachsamkeit und zu geringen Demokratieverständnisses, wenn die Privatsphäre nicht mehr respektiert wird. Das, wenn wir es so nennen, Spitzelsystem ist das Wesen der auf Vision und Ideologie gegründeten, mithin linken, Staatsform, denn Abweicher sind ein notwendiges Element, Feinde sind gebraucht, Konformität muss unter Beweis gestellt werden, dazu muss man melden, denunzieren und bespitzeln.
Das ist die Struktur.
Aus ihr folgt der Dienst, der die Feinde bestimmt.
Die staatliche Ideologie von Gleichheit und Toleranz und Gemeinschaft beruht auf Ausgrenzung, Spaltung und Feindseligkeit, was spätestens dann, wenn die Ideologie zur Staatsdoktrin geworden ist, der Umsetzung bedarf.
Das ist, wo wir sind.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 4. Mai 2025
Stufenweises Verbot
Die dramaturgische Veränderung der erhöhten Einstufung liegt darin, dass aus Meinung Fakten gemacht wurden. Man müsste immer die Quelle dazu nennen, wenn man sagt, die „gesichert eingestufte“, macht aber niemand. Einige Experten können wieder in die Tagesschau und alle anderen, es gibt gar nichts Neues, nur einen Anlass zur Wiederholung.
Groteskestes Beispiel war, von wem auch immer gesagt, wohl von mehreren: Sobald es Beweise gibt. Dann muss das Verbotsverfahren endlich und so weiter.
Wir hatten das schon vor einem Jahr, Verbotsverfahren war wochenlang herrschendes Thema. Es ging und geht darum, dem öffentlichen Dienst Druck zu machen, Gelder für Bessernetzwerke lockerzumachen, Wahlkampf mit Staatsgeld zu betreiben. Jetzt verstärktes Nichts, um den Input zu erhöhen.
Das heißt nicht, dass es kein Verbot geben wird. Bild schreibt, die Wähler könne man nicht verbieten. Oh doch, das geschieht doch schon die ganze Zeit.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 3. Mai 2025
Mut zur Zumutung
Passend zum Geheimbericht bringt die FAZ die muslimfeindliche Überschrift „Wir haben unterschätzt, wie sehr Zuwanderung eine Zumutung ist“ , ein Zitat von Cem Özdemir.
Die Reaktionen könnten von Ja klar bis Ach nee reichen.
Es ist nur wieder politisch billig und intellektuell unzulänglich. Auch und gerade und erst recht wäre Differenzierung angebracht.
Zuwanderung ist auch hier das falsche Wort, man müsste schon unterscheiden, aber das geht noch weniger, als den Gesamtbegriff zu relativieren. Da müsste aber noch mehr angesprochen werden, was man gar nicht kennt.
Der Özdemir-Satz ist keineswegs ein Zugeständnis an die freie Öffentlichkeit.
Denn was erhalten bleibt, obwohl Herr Özdemir sich wieder viel Schelte einhandeln wird und teilweise nachgeben dürfte, ist die herrschaftliche Sicht, die machtzentrierte Haltung, die wird nicht gemäßigt. Wir sind die, die zumuten, auch wenn wir mal was unterschätzen, das kommt vor.
Zumal das Problem der Zumutung nicht diejenigen sind, die zumuten, sondern die Zumutungsnehmer. Die müssen noch besser an die Zumutung gewöhnt werden.
Damit wird er Ministerpräsident.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 2. Mai 2025
Unsouverän
Es gilt zu verstehen, dass das kritische Weißsein das Weißsein der anderen kritisiert. Ein Mangel an Selbstachtung fühlt sich an wie ein schlechtes Gewissen, es muss einen Grund haben, man muss aber immer noch besser sein als die anderen, und das ist dann eben die Vorstellung der Privilegiertheit.
Ausgrenzung weißer Kinder auf dem Kirchentag-Rassismusworkshop ist gar nicht mal Konsequenz, gar keine Folgeerscheinung, sondern Sinn und Zweck. Diese Kinder sind die Projektionsfigur des Selbsthasses der identitätslosen selbstdefinierten Weißen, ob die nun selber den Workshop machen oder Unweiße engagieren. Den unweißen Kindern wird ja nun gar nicht geholfen, nur den Kirchentanten (m/w/d). Die würden den Anblick netter Kinder gar nicht ertragen, bei denen von Farbe können sie damit klarkommen, dass sie die sozusagen mitprivilegieren, so gut, wie sie sind.
Das ist ganz völkisch gedacht, nur eben für das andere Volk und schon gar nicht mit der Vorstellung des Volkes als Souverän.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 1. Mai 2025
In Schafspelzen
Die kommende Justizministerin wird gezeigt mit einem Sozialnetzwerkvideo, wo sie auffordert anzuzeigen, wenn man im Netz angehasst und beleidigt worden ist, strafbare Sachen müssten verfolgt werden und dazu wolle man vereinfachte Online-Anzeigemöglichkeiten einrichten.
Das ist jetzt wieder so eine Sache, wo doch niemand etwas gegen Schafspelze haben kann.
Immerhin sagt sie strafbare Inhalte, andere dürften sie gar nicht interessieren, und die vereinfachte Anzeigbarkeit per Netzformular klingt auch nach Verbesserung der individuellen Rechte, die bei der ganzen Netzwerkdurchsetzerei gar nicht so wichtig waren.
Hier wird aber nur der einzelne Bürger eingespannt, um Anzeigenstoff zu generieren, auswählen werden dann die Agenturen nach politischer Opportunität.
Etwa nicht?
Nicht bei einer Ministerin, die mit Kinderstimme spricht.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 30. April 2025
Rentenformel
Zu der Sache mit der Altersrente wird vorgebracht, man könne den heutigen Jungen nicht zumuten, so viel für die heutigen Alten abzuführen, für so viele auch noch. Das ist richtig gerechnet, daher werden die politischen Hauptüberlegungen angestellt, die Renten zu verringern, im Verhältnis jedenfalls, und das Rentenalter zu erhöhen. Länger arbeiten, weil man älter wird, um nicht die arbeitende Generation zu belasten.
Komischerweise wird dabei nie daran gedacht, dass die heutigen Jungen dann die Perspektive haben, viel länger arbeiten zu sollen und weniger Rente zu kriegen. Olaf Scholz fand das ja zum Lachen, dass die daran doch denken. Sollte man nicht bei jeder Reform darauf achten, dass die Beitragszahler ein Motiv haben, Beiträge zu zahlen? Die Aussicht, eine auskömmliche zumutbare Rente zu haben nach einem einigermaßen ausgeglichenen Arbeitsleben?
Unsere praktischen Überlegungen enden hier, wir haben keine Konzepte einzubringen.
Außer, dass Bürgergeld für Bürgerleistung gezahlt werden sollte und dass das Asylbewerberleistungsgesetz Leistungen vorschreibt, die die Asylbewerber erbringen. Nur bei der Rente wird bislang danach gefragt, was man wofür kriegt, darum ist das ein politisches Thema. Die moralischen Themenfelder sind besetzt und vereinnahmt.
Na, wenn es der SPD hilft, dem Koalitionsvertrag zuzustimmen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 29. April 2025
Prämisse in der Schachtel
Es gab mal das Genre der verschachtelten Geschichten, eine Geschichte ist Teil einer anderen und diese erweist sich dann wieder als Erzählung in einer weiteren. Das kannte man irgendwann und es war keine Überraschung mehr.
Im Ideologischen gibt es so was auch, es fällt nur nicht auf, weil es nicht aufgelöst wird, und es wirkt sehr stark dadurch, dass man gegen die Oberfläche kaum argumentieren kann.
Etwa dies, Forderung nach Abschaffung der Hausaufgaben, Abschaffung des Sitzenbleibens, Abschaffung der Noten, weil alles die Benachteiligten benachteilige und ungerecht sei. Dann versuchen einige, dagegen zu argumentieren, hier sei eine Gleichmacherei am Werke, die Vorstellung der Durchsetzung einer Gerechtigkeit werde etwas übertrieben durch Angleichung, wir sind aber nicht alle gleich, sondern höchst ungleich.
Kann man sagen, nützt nur nichts. Der Argumentationsvektor geht auf abstrakte Begriffe. Die Prämisse, dass es um Gerechtigkeit ginge, wird akzeptiert und reproduziert. Der Trick funktioniert.
Es geht den Linken aber nicht um Gerechtigkeit und nicht um Gleichheit. Es geht gegen Qualität, gegen Werte, gegen ungesteuerte Individualität. Um Beherrschbarkeit geht es, dazu die Kollektivierung, dazu die Angleichung, dazu die Behauptung des Begehrens nach Gerechtigkeit.
Da ist weniger schön. Aber handhabbar.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Montag, 28. April 2025
Habeck und Schneewittchen
Fast zur selben Zeit haben der Grünen-Vorsitzende und Hollywood als solches Nachrichtenpräsenz gehabt, er tätigte die Feststellung, die Grüne Hegemonie sei vorüber, im Klatschteil der Nachrichtenportale wurde gefragt, warum Hollywood so still wäre, die müssten doch, gerade, wegen Trump.

Beides sind Beispiele und Belege für die Selbstermächtigung der Macht. Die Grünen stehen ohne das Machtinstrument Staat mit höchstens leeren Händen da, sie haben nicht einmal die Ökologie, denn die Öko-Partei hatte nur Öko-Ideologie und alle andere totalitären Hebel, um an Geld heranzukommen.
Den leichten Rückschlag erlebt der Grünenboss jetzt als Ende, was es nicht ist, die können nur nicht mit Rückschlägen umgehen.
Das ideologisierte Hollywood hat das entsprechende Problem. Sich in den Dienst der Macht gestellt, die nur die Macht selbst repräsentiert. Die könnten doch das bieten, was man von den Filmen will, aber diese Fähigkeit haben sie verloren. Schneewittchen-Effekt.

Hollywood kann aber noch was werden. Niemand hindert sie daran, dass die Macher sich mal angucken, wie es Ernst Lubitsch, Billy Wilder oder Clint Eastwood gemacht haben, und dem Publikum Filme zu bieten, für die man ins Kino geht oder Geld an den Datenstrom bezahlt. Robert Habeck kann nicht mehr den Guru geben. Er hat nichts mehr zu bieten.
Die Grünen werden indes auch wieder den Bach hinauf schwanken, sie müssen noch dümmer und noch schlechter werden, um noch mehr jungen Menschen einen sicheren Hafen zu bieten.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 27. April 2025
Manöver
Da soll es Demonstrationen gegeben haben für Deutschland, mehr haben wir nicht gehört außer den typischen Meldungen, Polizeiaufgebot, am Rande kam es zu Zusammenstößen, alles sehr nebenbei.
Da war es wohl wieder ein Manöver des Dienstes, es gibt gerade eine Lücke an zivilgesellschaftlichen Anlässen, niemand bestellt eine Geheimkonferenz oder sonstige Aufschreie, da muss der schlagkräftigen Einsatzgruppe mal wieder ein Grund gegeben werden, sich zu formieren. Und vielleicht gehen neue Gesichter zur Demonstration, die muss man erkennen.

Demonstrationen sind harmlos, ungefährlich und belanglos, weil es auf die mediale Aufbereitung ankommt. Erst, wenn es wie bei Corona doch sehr viele Teilnehmer sind, die normalerweise so was nicht tun, ist gewisse Nervosität angebracht, verbunden mit der Anstrengung, sie niederzublöken und zurückzudrängen. Da passt das Faschismus-Narrativ dann aber doch nicht, was jetzt den Anti-Faschisten relativ egal ist, aber den sonstigen Bürgern nicht ganz.

Hier mal wieder etwas, das keine weiterreichende Relevanz hat und nur zur Erinnerung dient, dass der Riss durch die Gesellschaft aufgeheizt ist.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 26. April 2025
Strukturelle Verschwendungssucht
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg ist für seine Korruptions- und Verschwendungsskandale bekannt, dabei war der ORB einst eine kleine sparsame und rentabel arbeitende Anstalt, dem Vernehmen nach. Die großen Anstalten schwammen länger schon im Geld und leisteten sich davon ihren Sozialismus, der RBB schien dann etwas nachzuholen. Die Mentalität folgte wohl dem schlaraffenländischen Überfluss, der zwar nicht finanziell gedeckt ist, aber so erscheint, wenn man einfach dafür bezahlt wird, durch seine Anwesenheit und Haltung die Macht zu festigen.

Worauf wir hier abstellen, ist die hochbezahlte Selbstbezogenheit im System. Wenn dieser Restle, Monitor, WDR, eine Dokumentation macht, die widerlegen soll, was haltungswidrig behauptet wird, will er gar nicht agitieren, also nicht die Zuschauer belehren. Es ist ein Missverständnis anzunehmen, man solle als Zuschauer auf eine Linie gebracht werden und habe es doch gar nicht nötig, agitiert zu werden. Wenn ein solcher Effekt auf die Zuschauer entsteht, auch gut, aber es geht darum, innerhalb des Systems die Selbstbestätigung zu geben, warum die einen recht haben und den anderen Geld geben sollen.
Aus so was entsteht die Prunk-Korruption, die bei den kleineren Sendern nur stärker auffällt. Das sind keine Exzesse, das ist, wie es achtundsechzigermäßig heißt, strukturell.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 25. April 2025
Zwei Kalenderblätter
Gestern im DLF war fünfzig Jahre Geiselnahme von Stockholm, in den fünf Sendeminuten wird ein unverhältnismäßig langer Zeitraum für die Erklärung aufgewandt, dass damals überall Befreiungsbewegungen aktiv waren und alle irgendwas befreien wollten von irgendwas. Ein verurteilter Terrorist kommt im O-Ton, er habe im Gefängnis nachgedacht und fünde es nie richtig, für die Befreiung mörderische Gewalt einzusetzen. Da hilft die Resozialisierung also doch. Die Frage wäre aber eher, wie die darauf kamen, etwas anderes anzunehmen. Unsere Zivilisation hat den Standard, den wir wieder verspielen, aber die Erkenntnis sollte nicht in Haft kommen, sondern selbstverständlich sein.
Diese Frage zu erörtern würde aber länger dauern, es gibt erhellende Literatur.

Heute war 65 Jahre Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft, ein in den Westen abgehauener Bauer sagt im O-Ton, wer nicht wollte, war Staatsfeind und für Adenauer und Faschismus.
Das ist ein erschreckend aktueller O-Ton. So klingen die Jusos.
Und bald wird es auch genauso wieder heißen, man sei für Adenauer.

... link (0 Kommentare)   ... comment