Mittwoch, 2. Juli 2025
Dumme in Serie
tagesschauder, 10:43h
Zu den Dingen, über die der Konsens besteht, dass sie früher besser waren, gehören die Simpsons.
Warum sollen die vom allgemeinen Trend verschont bleiben.
Weil manches nicht sein müsste, wogegen manches auch mal einen Fehlversuch zulässt.
Die Macher geben auch den Nebenfiguren eine Story, nicht immer funktioniert das gut. Die ganze Serie ist familienfreundlicher geworden, das ist nach langer Zeit auch wohl nicht anders möglich, weil es sich sonst durch die Krassheit abnutzt.
Was nicht sein müsste, sind die Konzessionen an den vermeintlichen Politgeist, das mit Apu und so was, und was gar nicht geht, ist, wenn der Politgeist selbst propagiert wird. Da wird mal der Verfall der amerikanischen Mittelschicht thematisiert und die Schuld den dummen Wählern gegeben, die die Milliardäre wählen, die sie auslaugen. Da findet sich eine Gruppe, die nach einer Zoo-Schildkröte sucht und in der Verschwörungstheorie die Bestätigung findet, die diese Dummen sonst nicht erhalten, weil sie dumm sind. Diese Story würde auch ohne die Verweise darauf, wie dumm sie sind, gut funktionieren, man könnte zeigen, wie sie gar nichts anderes mehr wissen wollen, und daraus den Gag machen, wie bei Monorail.
Aber nein, die Botschaft kommt mit Flagge und Trompeten: die sind dumm.
Möglicherweise ist die deutsche Übersetzung noch etwas prosiebeniger als im Original, es kann aber auch sein, dass es in Amerika schon noch durchgelikster zugeht und die Simpsons sogar einen Kontrast darstellen.
Warum sollen die vom allgemeinen Trend verschont bleiben.
Weil manches nicht sein müsste, wogegen manches auch mal einen Fehlversuch zulässt.
Die Macher geben auch den Nebenfiguren eine Story, nicht immer funktioniert das gut. Die ganze Serie ist familienfreundlicher geworden, das ist nach langer Zeit auch wohl nicht anders möglich, weil es sich sonst durch die Krassheit abnutzt.
Was nicht sein müsste, sind die Konzessionen an den vermeintlichen Politgeist, das mit Apu und so was, und was gar nicht geht, ist, wenn der Politgeist selbst propagiert wird. Da wird mal der Verfall der amerikanischen Mittelschicht thematisiert und die Schuld den dummen Wählern gegeben, die die Milliardäre wählen, die sie auslaugen. Da findet sich eine Gruppe, die nach einer Zoo-Schildkröte sucht und in der Verschwörungstheorie die Bestätigung findet, die diese Dummen sonst nicht erhalten, weil sie dumm sind. Diese Story würde auch ohne die Verweise darauf, wie dumm sie sind, gut funktionieren, man könnte zeigen, wie sie gar nichts anderes mehr wissen wollen, und daraus den Gag machen, wie bei Monorail.
Aber nein, die Botschaft kommt mit Flagge und Trompeten: die sind dumm.
Möglicherweise ist die deutsche Übersetzung noch etwas prosiebeniger als im Original, es kann aber auch sein, dass es in Amerika schon noch durchgelikster zugeht und die Simpsons sogar einen Kontrast darstellen.
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Dienstag, 1. Juli 2025
Die Kreisung der Rechtecke
tagesschauder, 12:00h
Hier etwas, das eigentlich unter Kuriositäten fiele, aber man kann nicht einmal mehr sicher sein, dass es sich um so was handelt.
Optische Täuschung, und angeblich entscheide die Herkunft, ob man Kreise oder Rechtecke sehe.
Was?
Vielleicht hat die Herkunft schon eine Auswirkung darauf, ob man Kreise und Rechtecke unterscheiden kann und in der Lage wäre nachzumessen, ob es geometrische Formen bestimmter Art sind.
Und darum, so heißt es, sei Vielfalt wichtig.
Ja klar, demnächst Regenbogen für Farbenblinde, damit sie Teilhabe an der Vielfalt haben können?
Wenn alles Vielfalt ist und nur noch Vielfalt, wenn nicht gerade Klima, hat es überhaupt keine Glaubwürdigkeit mehr. Es kann ein Test sein, ob wir das glauben. Man schließt sich der Mehrheitsmeinung an, welche Linie kürzer ist und ob es Rechtecke oder Kreise sind. Geometrie als soziales Konstrukt.
Man könnte genausogut argumentieren, da sieht man, dass wir keine Vielfalt brauchen, damit es keinen Streit gibt. Nur, wenn das auch vertreten werden könnte, wäre die optische Täuschung als solche überhaupt beachtlich ohne den Restverdacht, dass wir die Experimentalgruppe sind.
Optische Täuschung, und angeblich entscheide die Herkunft, ob man Kreise oder Rechtecke sehe.
Was?
Vielleicht hat die Herkunft schon eine Auswirkung darauf, ob man Kreise und Rechtecke unterscheiden kann und in der Lage wäre nachzumessen, ob es geometrische Formen bestimmter Art sind.
Und darum, so heißt es, sei Vielfalt wichtig.
Ja klar, demnächst Regenbogen für Farbenblinde, damit sie Teilhabe an der Vielfalt haben können?
Wenn alles Vielfalt ist und nur noch Vielfalt, wenn nicht gerade Klima, hat es überhaupt keine Glaubwürdigkeit mehr. Es kann ein Test sein, ob wir das glauben. Man schließt sich der Mehrheitsmeinung an, welche Linie kürzer ist und ob es Rechtecke oder Kreise sind. Geometrie als soziales Konstrukt.
Man könnte genausogut argumentieren, da sieht man, dass wir keine Vielfalt brauchen, damit es keinen Streit gibt. Nur, wenn das auch vertreten werden könnte, wäre die optische Täuschung als solche überhaupt beachtlich ohne den Restverdacht, dass wir die Experimentalgruppe sind.
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Montag, 30. Juni 2025
Staatsinfantilismus
tagesschauder, 10:39h
Es klingt geradezu wie eine Nachricht aus dem Postillion, „Partei ohne Zuspruch will verlorenes Vertrauen zurückgewinnen, indem sie die Konkurrenzpartei verbietet“, aber ein bisschen Zuspruch bringt es tatsächlich in Form von Geld und Aufmerksamkeit.
Was aber das eigentlich fassungslos machen Müssende ist, das ist diese ganze Haltung. Was denkt die Partei, wer sie ist? Gar nichts denkt sie, sie befindet sich in einem sozialen Konstrukt, das sie selbst konstruiert und wie ein Paralleluniversum bewohnt. Da kommen Wähler gar nicht vor, da geht man von der eigenen infantilen Bedürfnislage aus, und weil man die Macht hat, sind die Wünsche wirksam.
Die wünschen sich die Gegenpartei weg und wollen nun belastendes Material finden lassen. „Macht mal, haben wir so beschlossen!“ Die gehen nicht einmal mehr von einer realen Lage aus, die bewertet wird, und die Bewertung würde zu Überlegungen führen. Anders herum. Die Lage muss gefunden werden.
Das ist die Infantilisierung mit Nummer-Punkt-Null.
Spaßgesellschaft, nur eben ohne Spaß.
Was aber das eigentlich fassungslos machen Müssende ist, das ist diese ganze Haltung. Was denkt die Partei, wer sie ist? Gar nichts denkt sie, sie befindet sich in einem sozialen Konstrukt, das sie selbst konstruiert und wie ein Paralleluniversum bewohnt. Da kommen Wähler gar nicht vor, da geht man von der eigenen infantilen Bedürfnislage aus, und weil man die Macht hat, sind die Wünsche wirksam.
Die wünschen sich die Gegenpartei weg und wollen nun belastendes Material finden lassen. „Macht mal, haben wir so beschlossen!“ Die gehen nicht einmal mehr von einer realen Lage aus, die bewertet wird, und die Bewertung würde zu Überlegungen führen. Anders herum. Die Lage muss gefunden werden.
Das ist die Infantilisierung mit Nummer-Punkt-Null.
Spaßgesellschaft, nur eben ohne Spaß.
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Sonntag, 29. Juni 2025
Neue Ausgabe der Jenaer Seniorenzeitung: Akrützel 73
tagesschauder, 18:42h
Hier bitte aufklicken -->
https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2073.pdf

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Empfohlene Chance
tagesschauder, 11:21h
Nach den ersten Seiten der Lektüre von Robin Alexanders „Letzte Chance“ lässt sich schon etwas bemerken.
Robin Alexander ist als Journalist im System, kein Dissident, er teilt die Prämissen und Glaubensgrundsätze bis in einige Sprachstanzen, etwa dass Elon Musk mit seinen Algorithmen die falschen Informationen hochgestellt hat und auf die „rechtsextreme“ Naomi Seibt, wird nicht namentlich genannt, reagierte und sie damit weiterverbreitete, so Sachen.
Da ist es umso bemerkenswerter und als löblich festzuhalten, dass Robin Alexander eben doch seine Funktion als Journalist im ehrbaren Sinne ausübt. Das Geschehen schildert er unabhängig von seiner Meinung, weder tut er sich mit Empörung hervor noch tut er das, was andere Insider täten, verheimlichen, eben dass Friedrich Merz seine Überraschtheit lange vorbereitet hat. Das hätten andere als zu wenig staatstragend bleibenlassen.
In diesem Kontrast wird mal wieder geschärft sichtbar, wie schlecht die anderen sind und dass Haltung gar nichts entschuldigt.
Robin Alexander ist als Journalist im System, kein Dissident, er teilt die Prämissen und Glaubensgrundsätze bis in einige Sprachstanzen, etwa dass Elon Musk mit seinen Algorithmen die falschen Informationen hochgestellt hat und auf die „rechtsextreme“ Naomi Seibt, wird nicht namentlich genannt, reagierte und sie damit weiterverbreitete, so Sachen.
Da ist es umso bemerkenswerter und als löblich festzuhalten, dass Robin Alexander eben doch seine Funktion als Journalist im ehrbaren Sinne ausübt. Das Geschehen schildert er unabhängig von seiner Meinung, weder tut er sich mit Empörung hervor noch tut er das, was andere Insider täten, verheimlichen, eben dass Friedrich Merz seine Überraschtheit lange vorbereitet hat. Das hätten andere als zu wenig staatstragend bleibenlassen.
In diesem Kontrast wird mal wieder geschärft sichtbar, wie schlecht die anderen sind und dass Haltung gar nichts entschuldigt.
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Samstag, 28. Juni 2025
Der Kleine Bruder sieht nicht zu
tagesschauder, 11:36h
Zur SPD, es hieß, Lars Klingbeil habe das zweitschlechteste Ergebnis zur Vorsitzenden-Wahl erhalten, weniger habe vor dreißig Jahren Oskar Lafontaine gehabt, und dann gibt es, zum Beispiel bei dem Internetautor Danisch, vier Minuten Rede des Juso-Vorsitzenden, der entsetzt und betrübt ist über Bundestagswahl und Partei überhaupt.
Das Wahlergebnis von Lafontaine war zahlenmäßig kleiner, wenn man die mathematischen Zeichen „<“ und „>“ verwendet, aber, wer sich noch erinnern kann, er trat in einer Kampfabstimmung an, um den amtierenden Vorsitzenden zu stürzen, und erlangte ein Erdrutschergebnis.
Und das auch mit einer Rede, die man mal vergleichen kann mit der des Jusos. Der Juso hat ein paar Punkte, aber keine Sprache, er kann mit Parteisprache und Reden mit Deppinnensternchen, „Arbeiter-innenbewegung“, gar nichts setzen außer Zeichen. Die Presse könnte schreiben „macht seinem Ärger Luft“, er hätte nicht einmal die Möglichkeit zu sagen, „der Große Bruder ist ungut, weil nicht links genug“, und so war es ja beabsichtigt mit Neusprech und Zeitungsdeutsch. Kritik an den Mächtigen darf mal gesagt werden, aber sie wird nicht verstanden und bleibt folgenlos.
Sogar Kev*in hätte noch überzeugend gewirkt, im Vergleich, auch wenn er nicht besser gewesen wäre.
Auch auf Zeitungsdeutsch gesagt: Die Richtung ist vorgegeben.
Das Wahlergebnis von Lafontaine war zahlenmäßig kleiner, wenn man die mathematischen Zeichen „<“ und „>“ verwendet, aber, wer sich noch erinnern kann, er trat in einer Kampfabstimmung an, um den amtierenden Vorsitzenden zu stürzen, und erlangte ein Erdrutschergebnis.
Und das auch mit einer Rede, die man mal vergleichen kann mit der des Jusos. Der Juso hat ein paar Punkte, aber keine Sprache, er kann mit Parteisprache und Reden mit Deppinnensternchen, „Arbeiter-innenbewegung“, gar nichts setzen außer Zeichen. Die Presse könnte schreiben „macht seinem Ärger Luft“, er hätte nicht einmal die Möglichkeit zu sagen, „der Große Bruder ist ungut, weil nicht links genug“, und so war es ja beabsichtigt mit Neusprech und Zeitungsdeutsch. Kritik an den Mächtigen darf mal gesagt werden, aber sie wird nicht verstanden und bleibt folgenlos.
Sogar Kev*in hätte noch überzeugend gewirkt, im Vergleich, auch wenn er nicht besser gewesen wäre.
Auch auf Zeitungsdeutsch gesagt: Die Richtung ist vorgegeben.
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Freitag, 27. Juni 2025
Bauern gekriegt
tagesschauder, 11:02h
"Ein deutscher Mythos wird entzaubert“, hat FAZ.de, und zwar: „Kommunisten, Nazis und Bundespräsidenten beriefen sich auf sie: Die Bauernkrieger von 1524/25 gelten fast allen Deutschen als Helden. Was, wenn sie gar nicht so heldenhaft waren – und gar nicht so deutsch?“
Dann ist also die nächste Anpassung dran. Nicht heldenhaft, nicht deutsch, so könnte man sie wieder feiern.
Den Regenbogen hatten sie ja auch schon als Fahne, damals noch in gebogener Form.
Jetzt muss nur noch Thomas Muentzer für kulturelle Vielfalt und religiöse Toleranz stehen.
Wird schon.
Dann ist also die nächste Anpassung dran. Nicht heldenhaft, nicht deutsch, so könnte man sie wieder feiern.
Den Regenbogen hatten sie ja auch schon als Fahne, damals noch in gebogener Form.
Jetzt muss nur noch Thomas Muentzer für kulturelle Vielfalt und religiöse Toleranz stehen.
Wird schon.
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Donnerstag, 26. Juni 2025
Zeichen der Stärke
tagesschauder, 10:55h
Gestern die George-Orwell-Gedenkrazzien, zu Recht bemerken die Kritiker, dass es um Einschüchterung geht.
Ja, das auch. Nicht nur.
Nicht übersehen und nicht unterschätzt werden darf der Effekt auf die Unterstützerszene und die neutrale Zone. Die ganze linke Kaste fühlt sich bestätigt, ermuntert und aufgeputscht. Denen ist das eine Innere Großrazzia.
Und die Wirkung auf die normalen Tagesschau-Gucker ist eben genau die beabsichtigte, aha, starkes Vorgehen gegen schlimme Gefühle, gegen schlechte Menschen, und die sind steuerbord. Zum Glück haben wir den Staat, der uns schützt. Und vielen, die es für gar nicht so wichtig halten, ist es egal.
Die Emotion für die nächsten staatlichen Aktionen und Nachrichten wird schon vorbereitet und angelegt. Ein starkes Zeichen ist gesetzt.
Ja, das auch. Nicht nur.
Nicht übersehen und nicht unterschätzt werden darf der Effekt auf die Unterstützerszene und die neutrale Zone. Die ganze linke Kaste fühlt sich bestätigt, ermuntert und aufgeputscht. Denen ist das eine Innere Großrazzia.
Und die Wirkung auf die normalen Tagesschau-Gucker ist eben genau die beabsichtigte, aha, starkes Vorgehen gegen schlimme Gefühle, gegen schlechte Menschen, und die sind steuerbord. Zum Glück haben wir den Staat, der uns schützt. Und vielen, die es für gar nicht so wichtig halten, ist es egal.
Die Emotion für die nächsten staatlichen Aktionen und Nachrichten wird schon vorbereitet und angelegt. Ein starkes Zeichen ist gesetzt.
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Mittwoch, 25. Juni 2025
Gucktipp
tagesschauder, 17:53h
Verlegerin/Buchhändlerin Susanne Dagen und der bekannte Karikaturist Bernd Zeller im Gespräch über die Büchermesse "Seitenwechsel" in Halle und die Proteste dagegen:
https://www.youtube.com/watch?v=WPQRffjK5fI&list=UURbmJeY9wsQFJW5T8H9cyag&index=1
https://www.youtube.com/watch?v=WPQRffjK5fI&list=UURbmJeY9wsQFJW5T8H9cyag&index=1
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Experte für Schattenstaatsrecht
tagesschauder, 11:03h
Auf MDR Kultur(kampf) hatte die Moderatorin einen Großredakteur und gelernten Juristen am Telefon zum Thema Urteil gegen Zeitschriftverbot, sie stellt die Frage in die doppelte Bewertung hinein, zwei Seelen in der Brust, offenbar in der Erwartung, er sagt ja zum Urteil trotz nein zur Zeitschrift.
Er prantlt aber: nein, keine zwei Seelen, das Urteil ist falsch. Der Arzt sage ja auch nicht, der Krebs ist noch nicht so schlimm, wir waren aufs Endstadium, und alles, was das Gericht anführe, sei ausreichender Grund für das Verbot.
Er hat den Vorteil, dass er nicht riskiert, als staatsfeindlich wegen seiner Ablehnung der höchstrichterlichen Rechtsprechung gebrandmarkt oder verboten zu werden. Dabei ist das, was er mit seinem Sagen tut, Desegitimierung des Staates, aber er ist damit nicht allein und der ganze Staat will das so. Die Justiz funktioniert höchstrichterlich noch, aber die Auslegung der Rechtsprechung findet in der Zivilgesellschaft statt. Da hört man mehr auf den als auf das Verfassungsrecht, was wiederum auch am akzeptablen Rand läge, wenn es nicht schattenstaatlich organisiert und finanziert wäre.
Er prantlt aber: nein, keine zwei Seelen, das Urteil ist falsch. Der Arzt sage ja auch nicht, der Krebs ist noch nicht so schlimm, wir waren aufs Endstadium, und alles, was das Gericht anführe, sei ausreichender Grund für das Verbot.
Er hat den Vorteil, dass er nicht riskiert, als staatsfeindlich wegen seiner Ablehnung der höchstrichterlichen Rechtsprechung gebrandmarkt oder verboten zu werden. Dabei ist das, was er mit seinem Sagen tut, Desegitimierung des Staates, aber er ist damit nicht allein und der ganze Staat will das so. Die Justiz funktioniert höchstrichterlich noch, aber die Auslegung der Rechtsprechung findet in der Zivilgesellschaft statt. Da hört man mehr auf den als auf das Verfassungsrecht, was wiederum auch am akzeptablen Rand läge, wenn es nicht schattenstaatlich organisiert und finanziert wäre.
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Dienstag, 24. Juni 2025
Begünstigende Prozesslage
tagesschauder, 11:33h
Am heutigen Beispiel des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts in der Verbotssache sehen wir eine prozessuale Begünstigung der Grundrechteträger gegenüber dem Staat bei Klagen wegen Grundrechtsverletzung.
Wenn ein Verfahren für beide Parteien grundrechtsrelevant ist und die Sache von grundsätzlicher Bedeutung, kann der in der letzten Instanz Unterlegene noch Verfassungsklage einreichen, weil das Urteil als staatlicher Akt seine Grundrechte verletzen könnte.
Hätte der Verleger heute verloren, hätte er vor das Bundesverfassungsgericht ziehen können und da womöglich gewonnen oder verloren. Der Staat kann aber nicht zum Verfassungsgericht weiterklagen, auch wenn die Verfassungsrichter womöglich zugunsten des Staates entschieden haben würden.
Als man sich das so ausdachte, hat man nicht daran gedacht, dass der Staat das Bedürfnis haben könnte, gegen ein höchstrichterliches Urteil, das eine Grundrechtsveletzung aufhebt, doch noch Revision einzulegen. Das wäre heute gewiss anders. Hätte Nancy Faeser, so sie noch im Amt wäre, die prozessuale Möglichkeit, gegen dieses Urteil vorzugehen, würde sie es ganz sicher tun.
Muss man eben die Richter schulen.
Wenn ein Verfahren für beide Parteien grundrechtsrelevant ist und die Sache von grundsätzlicher Bedeutung, kann der in der letzten Instanz Unterlegene noch Verfassungsklage einreichen, weil das Urteil als staatlicher Akt seine Grundrechte verletzen könnte.
Hätte der Verleger heute verloren, hätte er vor das Bundesverfassungsgericht ziehen können und da womöglich gewonnen oder verloren. Der Staat kann aber nicht zum Verfassungsgericht weiterklagen, auch wenn die Verfassungsrichter womöglich zugunsten des Staates entschieden haben würden.
Als man sich das so ausdachte, hat man nicht daran gedacht, dass der Staat das Bedürfnis haben könnte, gegen ein höchstrichterliches Urteil, das eine Grundrechtsveletzung aufhebt, doch noch Revision einzulegen. Das wäre heute gewiss anders. Hätte Nancy Faeser, so sie noch im Amt wäre, die prozessuale Möglichkeit, gegen dieses Urteil vorzugehen, würde sie es ganz sicher tun.
Muss man eben die Richter schulen.
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Montag, 23. Juni 2025
Im Fadenkreuz
tagesschauder, 11:17h
Cicero-online hat, vermutlich schon hinter Bezahlbarriere, das Wissenswerte:
„Die 'Initiative Transparente Demokratie' wurde gerade erst gegründet – und befindet sich bereits im Fadenkreuz linker Aktivisten und NGOs. Diese mischen legitime Kritik mit Falschbehauptungen, Unterstellungen und Diffamierungsversuchen. Mit dabei: die Amadeu Antonio Stiftung.“
Leichte Stilkritik: „im Fadenkreuz“ ist Zeitungsdeutsch, das sonst verwendet wird, um Gewäsch zu verdecken, immerhin wird gleich danach konkret gezeigt, was ist.
„'Wir werden häufig gefragt, ob wir generell gegen NGOs seien oder gezielt bestimmte Organisationen im Visier hätten. Das ist nicht der Fall. Unser Anliegen ist grundsätzlicher Natur: Wir fordern mehr Transparenz und Kontrolle, unabhängig von der politischen Ausrichtung', sagte kürzlich Anja Stürzl im Interview mit Cicero. Die Juristin ist Vorstandsvorsitzende der am 22. Mai 2025 in Berlin gegründeten 'Initiative Transparente Demokratie', die mehr Licht in jenes Dickicht bringen will, das mit dem Begriff 'NGO-Komplex' treffend benannt ist.“
Ja und da ist der Stil doch schon die Begrenzung des Vermittelbaren. Das Geforderte klingt in der Formulierung politisch unangreifbar, ist aber schon defensiv und reproduziert damit den Angriff.
„Wir werden häufig gefragt“ – nein, das werden wir nicht, jemand fragt und tut das aus einem bestimmten Grund und wird dafür bezahlt. „Wir wollen Transparenz und Kontrolle“ – kann ja sein, darum geht es nicht, es geht darum, dass welche was dagegen haben. Wer und warum und mit welchen Mitteln und Ressourcen? Im Artikel steht was dazu, man muss aber gleich bei einer solchen Frage in diese Aufstellung gehen.
Wir sind aber durch das Zeitungsdeutschgewäch schon so weit, dass die Darstellung, wer das nicht will und mit welchen Mitteln, den als Akteur darstellen würde, als Protagonist, der zunächst die Publikumsstimmung auf seiner Seite haben könnte. Das macht die Darstellung etwas komplizierter, man müsste zugleich dem Publikum darstellen, dass es veralbert wird auf seine Kosten. Das ist nicht mehr so leicht, wie es mal gewesen wäre. Könnte gehen als Darstellung einer Entlastung; „hier, wir machen das für euch, ihr braucht euch nicht zu kümmern“.
Sonst bleibt man im Fadenkreuz.
„Die 'Initiative Transparente Demokratie' wurde gerade erst gegründet – und befindet sich bereits im Fadenkreuz linker Aktivisten und NGOs. Diese mischen legitime Kritik mit Falschbehauptungen, Unterstellungen und Diffamierungsversuchen. Mit dabei: die Amadeu Antonio Stiftung.“
Leichte Stilkritik: „im Fadenkreuz“ ist Zeitungsdeutsch, das sonst verwendet wird, um Gewäsch zu verdecken, immerhin wird gleich danach konkret gezeigt, was ist.
„'Wir werden häufig gefragt, ob wir generell gegen NGOs seien oder gezielt bestimmte Organisationen im Visier hätten. Das ist nicht der Fall. Unser Anliegen ist grundsätzlicher Natur: Wir fordern mehr Transparenz und Kontrolle, unabhängig von der politischen Ausrichtung', sagte kürzlich Anja Stürzl im Interview mit Cicero. Die Juristin ist Vorstandsvorsitzende der am 22. Mai 2025 in Berlin gegründeten 'Initiative Transparente Demokratie', die mehr Licht in jenes Dickicht bringen will, das mit dem Begriff 'NGO-Komplex' treffend benannt ist.“
Ja und da ist der Stil doch schon die Begrenzung des Vermittelbaren. Das Geforderte klingt in der Formulierung politisch unangreifbar, ist aber schon defensiv und reproduziert damit den Angriff.
„Wir werden häufig gefragt“ – nein, das werden wir nicht, jemand fragt und tut das aus einem bestimmten Grund und wird dafür bezahlt. „Wir wollen Transparenz und Kontrolle“ – kann ja sein, darum geht es nicht, es geht darum, dass welche was dagegen haben. Wer und warum und mit welchen Mitteln und Ressourcen? Im Artikel steht was dazu, man muss aber gleich bei einer solchen Frage in diese Aufstellung gehen.
Wir sind aber durch das Zeitungsdeutschgewäch schon so weit, dass die Darstellung, wer das nicht will und mit welchen Mitteln, den als Akteur darstellen würde, als Protagonist, der zunächst die Publikumsstimmung auf seiner Seite haben könnte. Das macht die Darstellung etwas komplizierter, man müsste zugleich dem Publikum darstellen, dass es veralbert wird auf seine Kosten. Das ist nicht mehr so leicht, wie es mal gewesen wäre. Könnte gehen als Darstellung einer Entlastung; „hier, wir machen das für euch, ihr braucht euch nicht zu kümmern“.
Sonst bleibt man im Fadenkreuz.
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Sonntag, 22. Juni 2025
Staatstragender Individualismus
tagesschauder, 11:39h
Letztens fragten wir hier nach den Aussichten im Iran nach dem Sturz der Mullahs, dazu passend vernahmen wir kurz darauf die Beschreibung, das Mullahregime ist ist persisch-schiitisch und unterdrückt auch die arabischen Schiiten oder schiitischen Araber im Iran sowie alle sonstigen Muslime, also Sunniten, und erst recht, was sonst noch bleibt, Frauen ohnehin.
Das hat man häufig, dass bei Herrschaften, die sich mit einer Religion oder Ideologie begründen, eine Volksgruppe dominiert und die anderen beherrscht bis unterdrückt, Russen in der Sowjetunion, Serben in Jugoslawien, zum Beispiel.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele, Preußen im Deutschen Reich nicht ganz so wild, Englischstämmige in den USA ja wohl auch nicht, und ein Gegenbeispiel ist dann auch Israel, wo man sagen könnte, Juden aus vielen Ländern bilden einen Staat ohne über die halt vorhandenen Unterschiedlichkeiten hinausgehende Diskriminierung.
Daraus lässt sich herleiten, dass es eben nicht der große Zusammenhalt ist mit Unserewerte und Unseredemokratie, was ein Land zusammenhält, nicht ein Bekenntnis zur Vielfalt, was Pluralismus garantiert, sondern Individualität und die Möglichkeit individueller Freiheiten.
Individualismus ist staatstragender als Kollektivismus.
Das hat man häufig, dass bei Herrschaften, die sich mit einer Religion oder Ideologie begründen, eine Volksgruppe dominiert und die anderen beherrscht bis unterdrückt, Russen in der Sowjetunion, Serben in Jugoslawien, zum Beispiel.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele, Preußen im Deutschen Reich nicht ganz so wild, Englischstämmige in den USA ja wohl auch nicht, und ein Gegenbeispiel ist dann auch Israel, wo man sagen könnte, Juden aus vielen Ländern bilden einen Staat ohne über die halt vorhandenen Unterschiedlichkeiten hinausgehende Diskriminierung.
Daraus lässt sich herleiten, dass es eben nicht der große Zusammenhalt ist mit Unserewerte und Unseredemokratie, was ein Land zusammenhält, nicht ein Bekenntnis zur Vielfalt, was Pluralismus garantiert, sondern Individualität und die Möglichkeit individueller Freiheiten.
Individualismus ist staatstragender als Kollektivismus.
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Samstag, 21. Juni 2025
Aufarbeitszeit
tagesschauder, 11:20h
Jens Spahns Masken-Deal, man könnte ihm ja viel verzeihen, wenn es sich so verhält, Minister ist in Eile und muss viele Masken besorgen, lieber zu viele als zu wenige, darum hohe Nachfrage und hoher Preis, Hauptsache rechtzeitig, solange die Ausbreitung der Krankheit verlangsamt werden kann. So täte man sich das wünschen. War es so? Oder will ein Minister Geld in seine Region schippen zur Strukturförderung bei unternehmerischen Bekannten und schürt dafür Pandemiepanik?
In der Erscheinungsform recht ähnlich, zu bewerten ganz unterschiedlich.
Zur Aufarbeitung würden nun nicht nur die Geschäftsdaten gehören, sondern sämtliche Vorgänge, die darüber Aufschluss geben könnten, wie die Politik agierte, reagierte oder instrumentalisierte. Es ist aber gar nicht möglich, diese Zusammenhänge ohne einen von der Erwartung bestimmten Blick zu registrieren.
Was es aber gibt, ist der Unwille und die Vermeidung seitens der Verantwortlichen. Das geht nie, sollte nie gehen, und sagt etwas über den Zustand, den wir haben. Zu diesem passen dann halt doch die nicht so günstigen Interpretationen der Vorgänge.
In der Erscheinungsform recht ähnlich, zu bewerten ganz unterschiedlich.
Zur Aufarbeitung würden nun nicht nur die Geschäftsdaten gehören, sondern sämtliche Vorgänge, die darüber Aufschluss geben könnten, wie die Politik agierte, reagierte oder instrumentalisierte. Es ist aber gar nicht möglich, diese Zusammenhänge ohne einen von der Erwartung bestimmten Blick zu registrieren.
Was es aber gibt, ist der Unwille und die Vermeidung seitens der Verantwortlichen. Das geht nie, sollte nie gehen, und sagt etwas über den Zustand, den wir haben. Zu diesem passen dann halt doch die nicht so günstigen Interpretationen der Vorgänge.
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Freitag, 20. Juni 2025
Folgerichtig wählen
tagesschauder, 11:11h
Wir haben hier schon mal dargestellt, dass Konservativismus weder als Begriff noch als Bewegung funktioniert und nicht einmal als Vorstellung, weil es nichts gibt, worauf man zeigen kann und sagen, hier das, das gilt es zu erhalten. Man kann nur auflisten, was weg ist, und meinen, dass das besser war.
Berlin kriegt nächstes Jahr eine linke Regierende Bürgermeisterin.
Das ist folgerichtig, denn es ist nicht für Wähler attraktiv, Verfall aufzuhalten. Es würde bedeuten, Aufwand zu betreiben für das Konservieren des Verfallenen.
Vergleichbar wäre die Entscheidung, wie man mit einem abrissreifen Haus an Geld kommt und wofür, man würde von der Bank nie so viel Geld „für Infrastruktur“ bekommen wie nötig, um die Sanierung vorzunehmen, und dann ist das Geld wieder weg. Man könnte einen ungünstigen Verbraucherkredit kriegen und die Immobilie mit Hypothek oder Sicherungsübereignung belasten, dann wäre man wieder liquide und könnte sich Freunde kaufen.
Man kann es den Wählern nicht verübeln.
Berlin kriegt nächstes Jahr eine linke Regierende Bürgermeisterin.
Das ist folgerichtig, denn es ist nicht für Wähler attraktiv, Verfall aufzuhalten. Es würde bedeuten, Aufwand zu betreiben für das Konservieren des Verfallenen.
Vergleichbar wäre die Entscheidung, wie man mit einem abrissreifen Haus an Geld kommt und wofür, man würde von der Bank nie so viel Geld „für Infrastruktur“ bekommen wie nötig, um die Sanierung vorzunehmen, und dann ist das Geld wieder weg. Man könnte einen ungünstigen Verbraucherkredit kriegen und die Immobilie mit Hypothek oder Sicherungsübereignung belasten, dann wäre man wieder liquide und könnte sich Freunde kaufen.
Man kann es den Wählern nicht verübeln.
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Donnerstag, 19. Juni 2025
Blick auf die offene Frage
tagesschauder, 10:55h
Wir gucken hier ja immer danach, was wir nicht wissen oder wo es Lücken in der Informationsvermittlung gibt. Bei der Iran-Sache sind die Haltungen so verteilt, wie es zu erwarten war, leichte Überraschung vielleicht das mit „Drecksarbeit“, darauf die üblichen Reaktionen.
Gar nichts wissen wir indes über die Zukunft, darum fragen wir nur einmal so daher, ob die Formulierung „Sturz des Mullah-Regimes“ etwas ist, das sich ereignen kann, und worauf man anschließend real hoffen könne.
Ja, schön, wenn die weg wären. Wie man weiß, werden viele dann immer schon dagegen gewesen sein. Ein Regime ist aber immer mehr als eine Führungsschicht, es gibt viele Inhaber einer Machtbeteiligung. Ob sie eine Befreiung erleben oder eine Aufstiegschance sehen, kann man vorher kaum wissen.
Noch wichtiger aber, können wir denn wirklich annehmen, dass nicht einfach nur andere Islamisten die Macht ergreifen, noch steinzeitlicher, noch zivilisationsfeindlicher, talibanesker?
Gehen bei unserer Regierung schon Fördermittelanträge ein?
Gar nichts wissen wir indes über die Zukunft, darum fragen wir nur einmal so daher, ob die Formulierung „Sturz des Mullah-Regimes“ etwas ist, das sich ereignen kann, und worauf man anschließend real hoffen könne.
Ja, schön, wenn die weg wären. Wie man weiß, werden viele dann immer schon dagegen gewesen sein. Ein Regime ist aber immer mehr als eine Führungsschicht, es gibt viele Inhaber einer Machtbeteiligung. Ob sie eine Befreiung erleben oder eine Aufstiegschance sehen, kann man vorher kaum wissen.
Noch wichtiger aber, können wir denn wirklich annehmen, dass nicht einfach nur andere Islamisten die Macht ergreifen, noch steinzeitlicher, noch zivilisationsfeindlicher, talibanesker?
Gehen bei unserer Regierung schon Fördermittelanträge ein?
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