Donnerstag, 21. Juni 2018
Vorausschauende Politiker
In der ersten Merkel-Groko hat der damalige SPD-Vorsitzende Kurt Beck in einer Sonntagszeitung die Reformen im Sinne der Hartz-Pläne für beendet erklärt mit der Überschrift „Langsam mit de Leut'“, man könne den Leuten nicht so viele Reformen auf einmal zumuten. Er mochte noch wieder Wahlen gewinnen.
Auch Merkel rückte von ihrem Reformprogramm ab, kommuniziert als Notwendigkeit in der Koalition mit der SPD und weil man sonst nicht gewählt würde.
Nur jetzt kann es nicht schnell genug gehen mit der Umformung?
Schon seltsam. Wahldebakel scheinen auch keine Rolle zu spielen. Schlimmer hätte es mit einem wirtschaftsliberalen oder libertären Kurs für die CDU auch nicht laufen können. Aber jetzt gibt man sich unbeirrt.
In Rheinland-Pfalz sinkt die SPD von Malu Dreyer auf 29 Prozent, wird gemeldet. Ein für SPD-Verhältnisse ordentliches Ergebnis. Die Presse sagt nicht, ob es nicht etwa die SPD von Andrea Nahles ist, die sinkt. Aber was erwartet Malu Dreyer, sie demonstriert gegen ihr Volk, soll sie dafür gewählt werden?
Politiker, die gewählt werden wollen, verhalten sich anders.
Es gibt einen Plan für die postdemokratische Zeit.

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