Sonntag, 20. Oktober 2024
Manager im Konsens
Wenn man sich wundert und fragt, wieso Schauspieler und Musikanten sich politisch äußern, politisch korrekt natürlich, wie beispielsweise Jan-Josef Liefers gegen Thomas Gottschalk, dann ist schon die Frage möglicherweise falsch gestellt. Tun sie das wirklich, äußern sie sich?
Man ist geneigt zu sagen, die machen das gemietetermaßen, die sagen den Text, den sie sagen sollen, und schlüpfen dafür in die eigene Rolle.
Nicht völlig falsch.

Es ist jetzt so, dieses ganze politmediale komplizierte System ist besetzt mit Aktivisten auf den Posten, die sie erlangen konnten. Nicht Professoren haben eine Meinung, Aktivisten haben es zur Professur geschafft. Aktivisten sind Intendanten und Redaktionsleiter geworden oder eben nicht und arbeiten noch daran. Die können alle nichts. Die haben nur negative Kompetenzen, Kampf gegen zu Bekämpfendes. Notfalls Großtanten gegen steuerbord.

Die Schauspieler und Musiker sind die einzigen, die was können sollten. Nicht alle, aber die meisten sind nicht nach Aktivismus befördert worden. Sie können aussortiert werden, aber werden nicht auf Posten befördert wegen ihres Aktivismusses. Die haben aber alle Agenten, Manager und Redakteure und Kulturamtsleiter und behördliche Strukturen über sich, die ihre Tauglichkeit beweisen müssen. Für die müssen die Gemanagten einen Aktivismus zeigen.
Dass sie das selber glauben, was sie sagen, ist gut möglich, das ist aber nicht der Grund, warum sie gefragt werden. Ihr Betrieb braucht die Bekundung des Übereinstimmens.



Auch dazu, noch besser:
https://www.publicomag.com/2024/10/kausalkette-ohne-haette-von-den-beginnenden-verteilungskaempfen-unter-den-guten/

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Liefers
Ich halte Liefers für integer. Ich erinnere mich an seine Standhaftigkeit bei der Aktion #allesdichtmachen.
Und an seine Rede auf dem Berliner Alexanderplatz im Oktober 1989, als er noch ein unbekannter Schauspielstudent war ohne den Schutz der Prominenz.

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Ja, das macht es
ja so seltsam.

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