Samstag, 4. Januar 2025
Berufliche Schwäche
Eine Berufsschwäche der Journalisten, auch derjenigen, die sich nicht als Propagandisten betätigen wollen, ist, dass sie selbst bei Wahrung der Distanz zu Politikern sich halt doch auf sie beziehen müssen.
Jüngst meinte der Journalist Ralf Schuler, vormals Halbsystempresse, jetzt NiUS, die Politiker versprächen was und bekämen dann Lieferschwierigkeiten.
Das ist schön formuliert, wurde in der Sendung goutiert, wäre früher scheibenwischertauglich gewesen.
Nur: da glaubt er zu viel. Er nimmt denen ab, dass sie ihre Versprechen ernst meinen und mit der Umsetzung Probleme bekommen. Die Zeiten dürften als vorbei angesehen werden.
Werbetexter bauen ein Image und geben Sprüche, damit Wahlen gewonnen und Posten erlangt werden, so dass Geld fließt. Die Erklärung, warum etwas nicht geht, ist, so sie denn zu geben versucht wird, schwerer als das Versprechen, darum erscheinen die Politkräfte dann stärker und ständiger bemüht, aber zu bewerten sind sie nun mal danach, was sie tun, und nicht danach, was sie sagen oder gesagt haben oder noch sagen könnten.

Da sind aber Journalisten nicht eingebunden.

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Na gut! Die Lieferschwierigkeiten können aber auch koalitionären Kompromissen geschuldet sein. Wer hat heute noch absolute Mehrheiten?
Orban wird deswegen als Diktator gehandelt, weil er die absolute Mehrheit im Parlament hat und das kommt im Westen (völlig grundlos) verdächtig vor.
Der Crux der absoluten Mehrheit natürlich ist, dass dort wirklich geliefert werden muss. Aber Orban liefert auch, deswegen gewinnt er die Wahlen.

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