Samstag, 12. Juli 2025
Casting-Theorie
Es ist schon seltsam, wenn man sich vorstellt, da will einer seit über zwanzig Jahren Bundeskanzler und CDU-Boss werden, arbeitet darauf hin, und dann interessiert ihn das Land gar nicht, er will nur außenpolitisch glänzen. Passt das?

Bei seinen Anläufen zum Vorsitz war beobachtet worden, er wolle gerufen werden und würde wenig selbst agieren. Auch im Wahlkampf war festzustellen: er ist nicht Akteur.
Für die Dramaturgie eines Romans oder Drehbuchs wäre das eine Figur, die zugewiesen bekommt, was sie darf und worauf sie sich beschränkt. Der würde als Rolle besetzt, um nach dem Versagen von Ampel-Rot Wähler zu holen, die etwas anderes wollen, nur damit sie wieder dasselbe kriegen.
Oder Schlimmeres.
Dieses „Ja!“ auf die Frage der Oppositionspolitikerin würde in eine solche Rolle passen, schneidiges Auftreten gegen den Gegner, olafscholzmäßiges Heruntermachen ohne substanzielle Antwort.

Das passt. Würde passen in einer Story.
Dann käme es nicht darauf an, ob er der Rolle gewachsen ist, sondern nur, ob er sie weiter mitmacht.

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