Dienstag, 18. Dezember 2012
Zerschlagt
Die besten Satiren schreibt nicht das Leben, auch nicht Harald Martenstein oder Monty Python, sondern Jakob „Augstein“. Er weiß es bloß nicht und ahnt es nicht einmal. Aber er leistet das, was eine Satire bringen müsste, wenn man es von ihr noch erwarten würde, die Entlarvung einer Denkhaltung.
Wieder mal der Wahnsinn: „Im Zweifel links: Zerschlagen!
Kanzlerin Merkel hat im Kampf gegen die Finanzindustrie versagt. Das ist die große Chance für ihren Herausforderer Steinbrück: Er muss endlich die Deutsche Bank zerschlagen.“
Kampf gegen Finanzindustrie.
Er muss.
Endlich.
Zerschlagen.
Knapper und präziser kann man die als links firmierende Gedankenwelt, genauer: Denke, nicht demontieren. Das Übel ist das Große, das, ja, Väterliche. Die Bank muss nicht etwa aufgeteilt werden, wie es auch Sarrazin empfiehlt, sondern zerschlagen. Die Destruktionsphantasie findet ein Objekt. Und verüben soll es jemand anderes.
Unterhalb der Deutschen Bank sollte man auch gar nicht anfangen mit Forderungen.
Was Imperien angeht, ist das ein ziemlich großes.

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