Samstag, 13. Juni 2015
Volksfeinde
Ein Dokument der Feindschaft, die gestrige „Lebenszeit“-Sendung auf DLF. Feindschaft der Ausbeuterklasse aus Journalisten und Wissenschaftlern gegen die Beherrschten, denen sie nur mit verächtlichem Bonzenblick begegnen.
Es geht, so stellte man fest, den abgehängten enttäuschten Demonstranten nur um Besitzstandswahrung, was ja schon ganz konservativ und deshalb überholt ist, besonders, wenn man an deren Besitz rankommen will. „Wir sind das Volk“, 1989 gegen die da oben gerichtet, hat jetzt, so die Feststellung, die Bedeutung der Volksgemeinschaft, die sich gegen alles Unvölkische richte.
Darauf muss man kommen. Das kann man nur, wenn man sein Geld mit gewendetem Faschismus verdient.

Wie zaghaft der Gesprächsteilnehmer von der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung vorbrachte, er wolle nicht Ausgrenzung mit Ausgrenzung beantworten, macht die Machtverhältnisse deutlich.
Der Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, ganz verletzt vom Wort Lügenpresse, meinte, zu wenig Differenzierung solle natürlich nicht sein, aber wenn man zu viel Verständnis äußere, kriege man von ganz Links Vorwürfe, in diesem Spannungsverhältnis bewege man sich.
Der Moderator, der hier nicht nachfragte, warum es für den Journalisten von Belang sei, was von ganz links komme, und wieso das ein Spannungsverhältnis wäre, soll sich nicht wundern, dass es manche gibt, die dafür Verständnis haben, wenn einige sich nicht besonders darüber aufregen, wenn Lügenpresse gesagt wird.

Gegen die da oben müsste es nicht gehen, sondern gegen die da drin. In der Ausbeuterklasse. Man erkennt sie daran, dass sie für das, was sie denken, bezahlt werden, und nie etwas anderes als das, wofür sie bezahlt werden, zu denken in der Lage wären.

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