Sonntag, 19. Mai 2019
Europäischer Wert
In der Deutschlandfunk-Sendung „Klassik, Pop etc.“ erzählt der Illustrator Axel Scheffler, der in London lebt, vor drei Jahren, zu Zeiten des Referendums, wurde er zu einer ähnlichen Sendung im BBC-Radio eingeladen. Er ist Fan der EU, weil er dank EG und EU einfach nach England gehen konnte und ohne die hohen Gebühren studieren, für ihn ist alles vorteilhaft, er ist gegen den EU-Austritt, darum habe er in seiner Musikauswahl Beethovens „Freude schöner Götterfunke“ gehabt. Dies aber sei von der BBC abgelehnt worden, denn man wolle nicht die Neutralität vor der Abstimmung verletzen. Scheffler fand das nicht akzeptabel und sagte ab.
So geht der Kampf der Kulturen auch. Es ist ja schön für ihn, dass er die Vorteile der Union nutzen konnte, er konnte auch nur von England aus weltweit erfolgreich werden, alles schön für ihn. Daraus abzuleiten, dass die Briten in seinem Sinne stimmen müssten, ist nun wieder nicht sehr europäisch, oder eben doch, wenn man darunter die Vereinheitlichung von allem versteht. Besonders, wie es sich die Deutschen vorstellen.
Dass Musikwünsche aus politischen Gründen abgelehnt würden, wäre auch bei uns nicht ungewöhnlich, aber wegen Neutralität vor eine Wahl oder Abstimmung – doch wohl eher aus gegenteiligen Erwägungen.
So ist eben die EU.
Verstehe einer die Briten.

... link (0 Kommentare)   ... comment