Donnerstag, 24. Mai 2018
Bestdeutschland
Wenn frühere Generationen einem Optimismus nachhingen, dann drückte er sich darin aus, dass unsere Kinder, die nachfolgende Generation, es einmal besser haben würden.
Jetzt geht es nicht um unseren heutigen Kinderersatz, der es besser haben soll, sondern darum dass wir der offiziellen Überzeugung sind, es so gut und bestens zu haben wie nie zuvor. Ohne abstreiten zu wollen, dass man mit Schulden einen sehr ansehnlichen Wohlstand hervorbringen kann, soll die Bemessungsgrundlage die Frage nach der Aussicht unserer Kinder sein. Wie gut haben die es? Wie stehen ihre Chancen?
Dabei solle einfach konkrete Fragen gestellt werden, deren Beantwortung sich aus dem aktuellen Kenntnisstand ergibt.
Kann man ihnen sagen, sie sollen in der Schule aufpassen, um etwas zu lernen?
Sind sie in der Schule sicher?
Sind sie auf de Straße sicher, vergleichbar mit früher?
Haben sie mit höherer Schulbildung die Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten?
Wird Leistung und Begabung belohnt?
Bedeutet gute Schulbildung die Aussicht auf ein Studium mit Aussicht auf qualifizierte Arbeit?
Wird ihnen Selbstdenken als Wert vermittelt?
Kann man ihnen versichern, mit ihrer Arbeit werden sie ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie erwirtschaften?
Werden sie freie Bürger sein?

Das sind die Fragen im besten Deutschland, das es je gab.

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Samstag, 12. August 2017
Verdrängender Ersatz
Je mehr die Presse als indiskutabel blöd erscheint, für belangloser, unwichtiger erscheint sie.
Etwa der Tagesspiegel:

„Langeweile ist fast schon ein gutes Zeichen
Bisher ist der Wahlkampf in Deutschland wenig mitreißend. Wir sollten jedoch froh sein, dass wir keine größeren Probleme haben. Ein Kommentar.
Abgesehen von der Flüchtlingskrise und dem Unmut über das dürftige, die Industrie schonende Ergebnis des Dieselgipfels, ist im Moment nur ein Ereignis absehbar, das die Leidenschaften mobilisieren könnte – und das tritt hoffentlich nicht ein. Die Gefahr einer weiteren Zuspitzung der Krise zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten von Amerika liegt wie ein bedrückender Schatten über der Welt.
Es ist eine Krise, die von Tag zu Tag weniger von dem Machthaber in Pjöngjang angeheizt wird als von einem amerikanischen Präsidenten“ und so weiter.

Die Kommentare lassen es sich nicht einfach so bieten,
http://www.tagesspiegel.de/politik/bundestagswahl-2017-langeweile-ist-fast-schon-ein-gutes-zeichen/20179538.html#kommentare ,
das ist immerhin zu begrüßen.
Aber es ist nicht nur das Agitieren, das betreute Angelogenwerden. Die Presse kalkuliert ein, dass es böse Kommentare gibt, die sind genauso unwichtig wie der Artikel, und wer nicht kommentiert und opponiert, geht mit gutem Gefühl zur Wahl. Auf demselben Platz müsste die Presse anderes schreiben, für dasselbe Geld müsste Journalismus betrieben werden. Wir haben also die Verdopplung des Problems; einmal die Propagandapresse, und dann, dass sie an die Stelle der bisherigen Presse getreten ist und sie verdrängt.
Dies findet die Entsprechung in der Politik; die Anscheinspolitik hat politisches Handeln komplett ersetzt.
Warum soll es dem Volk anders gehen.

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