Freitag, 9. März 2018
Experimentalpolitik
Gestern früh wurde im DLF ein Psychiater und Neurologe vernommen, der zum Thema Digitalisierung an Schulen nur Warnendes hatte; man bringe behinderte Kinder hervor, der Geist entwickle sich woanders, Wischen und Googeln setze das praktische Verständnis voraus.
Das Echo der Hörer war geteilt, wie heute in der Sendung gesagt wurde, die einen fanden, na endlich, die anderen empörten sich über den Ausdruck behindert.
Heute nun war die FDP-Politikerin Beer am Telefon und brachte ihre Argumente für die Digitalisierung. Und so ist es typisch; einer redet substanziell und ein anderer politisch. Wer setzt sich durch?
Früher hätte nach der Aussage des Praktikers der Politiker sich zumindest etwas genieren müssen, wäre etwas kleinlaut geworden. Das war die gute alte Zeit. Für reale Auswirkungen ist die Politik nicht zuständig. Und Empörung und Zustimmung heben sich medial gegenseitig auf.
Es sei angemerkt, dass die Dame Beer anmerkte, es ginge bei dem Digitalunterricht um das Verstehen dessen, was passiert, und um das aktive Umgehen, nicht das passive Wischen und Googeln. Sagt die Politikerin. Sie hätte auch sagen können, dass man ein Experiment vorhat.
Noch eins.

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