Dienstag, 3. März 2015
Unerklärlich
Die Süddeutsche Zeitung befasst sich mit der Frage: „Vom Informatiker zum Henker -- Er wuchs in wohlbehüteten Verhältnissen auf und studierte in London. Jetzt rätselt Großbritannien: Wie wurde Mohammed Emwazi ein IS-Henker?“, wobei die Deutung kursiert, es müsse dann wohl die Vernehmung durch den Geheimdienst gewesen sein, die ihn radikalisiert hat, denn wenn alles andere ausfällt, muss das, was übrigbleibt, die Wahrheit sein. Irgendwie findet sich halt doch etwas, das passt.
Doch in der Beschreibung selbst könnte ein Schlüssel zur Lösung des Rätsels liegen; die Bewertung der Umstände, der sozialen Verhältnisse, ist eine Außenansicht. Die Person kommt darin gar nicht vor. Es ist denkbar, dass dieses Nichtvorkommen einen Mangel an Selbstschätzung bewirkt, der nach einem Ausgleich strebt und sich in Allmachtsphantasien niederschlägt. Dem Bösen ist damit die Tür geöffnet. Wenn der Mann auf eine Ideologie stößt, die das Böse anregt und legitimiert, läuft die Sache.

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