Donnerstag, 17. Mai 2018
Lügenschäuble
Der Bundestagspräsident hat die Rednerin gerügt, weil sie mit „Kopftuchmädchen und andere Taugenichtse“ alle Kopftuchträgerinnen diskriminiere. Die Medien haben das so übernommenin ihren Nachrichten und Kommentaren.

Gut unterrichtete Kreise haben gehört, die Rednerin sagte „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse“ würden den Wohlstand und Wirtschaftswachstum und vor allem den Sozialstaat nicht sichern, dazu bedürfe es einer qualifizierten und keiner plan- und zügellosen bildungsfernen Zuwanderung.
Die Taugenichtse standen nicht in ihrem Skript, die hat sie beim Sprechen eingefügt.
Aber sie sagte nicht „Kopftuchmädchen und andere Taugenichtse“,sondern „alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse“. Ein Unterschied, oder?
Ein wesentlicher Unterschied.
Der Unterschied, der die Lüge ausmacht.

Eine Lüge, wie die Presse sie braucht.

Messermänner werden einfach ignoriert. Wie üblich.

Was sagte sie über die Target-Salden, mit denen wir unsere Exporte selbst bezahlen, was über die verschleierten Kosten, die den Bundeshaushalt als ausgeglichen vortäuschen?
Egal, hat gehetzt.

Süddeutsche Zeitung, zitiert nach DLF-Presseschau: „Gut, dass der Bundestagspräsident Weidel umgehend rügte; gar nicht gut, dass die Kanzlerin sie ignorierte. Gewiss muss Angela Merkel nicht auf jede Provokation der AfD reagieren. Aber wann sollte eine Regierungschefin ihr Wort erheben, wenn nicht dann, wenn Menschen verhetzt werden?"
Und die Oberhessische Presse: „Schließlich – und das ist vielleicht am gravierendsten – bleibt aus Plenarsitzungen wie der gestrigen als irreparabler Kollateralschaden hängen, dass Unwörter wie 'Taugenichtse' und 'Kopftuchmädchen' zumindest bei all jenen Menschen im Land hoffähig werden, die der irrigen Meinung sind, dass 'man das ja wohl noch sagen darf'."

Schäublepresse.

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