Dienstag, 11. Juni 2019
Diplomatische Aufgabe
Kann schon sein, dass unser Außenminister das so meint und glaubt, dass man das Atomabkommen retten muss, damit der Iran keine Bomben baut. Aber auch unter dieser Prämisse agiert er falsch.
Falsch ist schon der Glaube an die Prämisse, dass „Das Abkommen“ eine Realität wäre, zu der der Iran in einer Beziehung stünde, der er sich ein- oder unterzuordnen hätte. Das ist westliches Denken. Unsensibel gegenüber der dortigen Kultur.
Aber auch davon ausgehend dürfte er sich nicht als Verfechter „des Abkommens“ präsentieren, sondern als Gegenseite. Als einen, den man ernstnehmen muss, nicht weil er es besser weiß und so tolle Argumente hat, sondern weil er eine Macht vertritt. Sonst nichts. Das muss nicht undiplomatisches Auftreten heißen, aber er kann nicht mit der Umgehung der Sanktionen der USA nachgeben und guten Willen zeigen und dafür einen Gegengutenwillen erhoffen. So läuft das nicht. Die erhoffte Gegenleistung für die Vorleistung soll die Beibehaltung des bestehenden Abkommens sein. Dann soll er sich nicht wundern, wenn das nicht genügt hat. Wo es das gibt, ist noch mehr.

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