Sonntag, 30. Dezember 2012
Der Untermenschenreport
In einem der letzten Spiegel ging es um die Verhaftung des Youporn-Chefs und am Rande dessen um das Pornogeschäft, das in einem Absatz als immer härter beschrieben wird, härter für die sogenannten Darstellerinnen, eigentlich Objekte oder Opfer. Gefilmt werden keine sexuellen Handlungen mehr, sondern Tathergänge. Im Text ist zu lesen, wie Produzenten T-Shirts mit der Aufschrift tragen: „Entspann dich, es ist nicht deine Tochter.“ Dann geht der Text weiter zum geschäftlichen Teil.
Der Spiegel möchte eben nicht uncool sein, und gegen Pornos was zu haben, das ist so was von aliceschwarzer.
Damit ist der Spiegel mal wieder auf der Seite des Totalausfalls bei der Menschbildung.
Wer Waffengesetze und Egoshooterspiele für verantwortlich an den zugehörigen Gewaltexzessen hält, dem müsste mindestens die Frage möglich sein, ob diese Pornovideos zu sexualisierter Gewalt aufstacheln. Es wäre nicht unlogisch, wenn sie das, was sie zeigen, propagieren.
Die Verantwortung haben aber nicht die Videos, sondern die Untermenschen, die mit ihrer Herstellung und Verbreitung und Nutzung befasst sind.

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