Samstag, 7. April 2018
Weniger ist besser
Man kann auch aufhören, sich damit zu beschäftigen, wie die Medien emotional benachrichtigen, es hat überhaupt keinen Sinn. „Nahles tadelt Spahn und Seehofer“, so lauten die Aufmacher, und damit ist das, was Spahn und Seehofer taten oder sagten, nicht mehr das Thema, sondern das Aufstehen der Nahles gegen das Übel, das den Koalitionsfrieden bedrohe. Journalisten werden sagen, so funktioniert es nun mal, so ist die Aufmerksamkeit zu bedienen, aber in anderer politischer Richtung wäre „gekeilt“ und „geschürt“ worden, „gepöbelt“ natürlich auch, bis sich ein Gutling findet, dem „der Kragen platzt“.
Man glaubt schon jetzt nicht mehr, dass es einmal anders war. Es übersteigt mittlerweile die Vorstellungskraft, dass Presse einmal Abstand wahren wollte. Oder sich die Mühe machte, den Eindruck zu erwecken, den Abstand wahren zu wollen. Oder gar den An-.
Aber wer das als Journalist jetzt noch täte, würde bei der nächsten Schrumpfung nicht übernommen mangels Standpunktqualifikation.
Gesundschrumpfen wird es also nicht geben, nichtsdestoweniger ist weniger mehr, es muss weiter geschrumpft werden.

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