Donnerstag, 4. Juli 2019
Geburtsprivileg
Zu der dummlinken Schmarrn-Rhetorik gehört „Geburtsprivileg“ – wir, die wir schön ruhig sein sollen, haben unsere Position dem glücklichen Umstand zu verdanken, in diese glückliche geographische Lage hineingeboren worden zu sein, welches Recht also hätten wir, den weniger Glücklichen etwas zu versagen.
Daran ist falsch, dass es eine Gegebenheit ist, ein Glücksumstand. Der Zustand ist erarbeitet. Von denen, die ihn erarbeitet haben und weiterhin erarbeiten. Das ist nicht die Hälfte, die bei Hofe aufsteigen will, die ist Ausbeuterklasse. Die trägt nichts dazu bei. Die verprasst das Erbe, und das Erbe ist nicht nur der Wohlstand, sondern die Bedingung, ihn zu schaffen.
Die klassisch linke sozialdemokratische Sicht müsste also sein, aus der Perspektive der Arbeit anzusetzen. Will jemand an der Erarbeitung teilnehmen oder am Verbrauch?
Aber schon die Frage ist obsolet, weil zu schwer und damit hetzerisch.

Nachtrag: Es soll nicht nur schlechtes Gewissen gemacht werden, sondern gar nicht erst die Vorstellung entstehen, das alles hätte irgend etwas mit einer eigenen Leistung zu tun, auf die man anders als mit Notstandsmachtergreifung Einfluss nehmen könnte.

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