Sonntag, 20. September 2015
Überholte Demokratie
Der Spiegel ist noch immer das Sturmgeschütz der Demokratie, es wird nur mittlerweile gegen das Volk gerichtet.
Auf Spiegel-online zerschießt ein Herr Müller das Konzept des Nationalstaates, das sich überholt habe und durch einen Überstaat abgelöst werden müsse. Souveräne Entscheidungen gäbe es ohnehin nicht mehr auf nationaler Ebene, nur noch nationale Scheinwelten, an denen sich die Politik orientiere und dadurch nur Schaden anrichte.
Nein, die Abschaffung der Demokratie wird damit nicht explizit verlangt, davon redet er nicht. Aber implizit, denn nichts anderes bedeutet die Aufhebung der Nationalstaatlichkeit.
Übergriffig, das ist der Artikel.

Eingeräumt wird: „Streng genommen sollte die Souveränität dort enden, wo nationale Entscheidungen grenzüberschreitende Folgen nach sich ziehen. Und das ist auf immer mehr Feldern der Fall: Anders als früher lassen sich Menschen, Kapital, Schadstoffe oder Informationen nicht mehr hinter nationalen Schutzzäunen einsperren.“
Und so streng sollte man es auch nehmen. Hinter Zäunen einsperren, das sollte man Menschen wirklich nicht. Aber vor Zäunen lassen und sich selbst dahinter schützen, das machen Spiegel und Herr Müller nicht anders.

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