Donnerstag, 7. Mai 2015
Lehren aus der Geschichte
Haben wir etwas aus der Geschichte gelernt, speziell aus den totalitären Systemen? 
Ja, genauer gesagt haben die Herrschenden die Lehren gezogen und gemerkt, wie man es nicht macht. Faschismus und Kommunismus kamen zu schnell. Man braucht Zeit. Man muss die Sache langsam angehen.
Es gibt keine Machtergreifung, sondern eine Machterschleichung. 
Es beginnt mit Toleranz, mit geistiger Trägheit, und geht über in geistige Umnachtung. 
Schulbildung wird nicht abgeschafft, sondern ersetzt durch ein Surrogat von Schwachsinnsvermittlung. Kunst und Kultur werden allmählich verstaatlicht, bis sich keiner mehr daran erinnert, was Theater und bildende Kunst eigentlich vermögen. 
Der Rechtsstaat wird durch kein Ermächtigungsgesetz außer Kraft gesetzt, sondern einer langen Erosion unterzogen. 
Zeitungen werden nicht etwa gleichgeschaltet. Die Journalisten werden für Konformität belohnt, bis sie selber glauben, was sie schreiben. 

Sich widersetzen zu wollen, würde einen emotionalen Aufwand bedeuten und keinerlei Gewinn mit sich bringen.
Der Prozess kann und soll sich über mehrere Generationen hinziehen.
Es wird dann keine Vergangenheitsbewältigung geben können, wenn niemand in der Lage ist, sich an den abgeschafften Zustand zu erinnern.

... link (10 Kommentare)   ... comment