Donnerstag, 1. Oktober 2015
Deckemotion
Die zweitgrößte Sorge der Presse gilt dem Schurkenkonzern VW. Es ist gerade so, als hätte man herausgefunden, dass eine Dampflok auch Wasserdampf absondert, der die Atmosphäre erhitzt.
Man kann bei emotionalen Aufbereitungen ruhig danach fragen, warum die Gefühle so stark werden, und meistens ist es nicht ganz falsch, Deckemotionen zu vermuten, Gefühle, die hier zulässig sind und besonders stark hervortreten, weil sie woanders unterdrückt, tabuisiert sind. Lady Diana. Die kannten alle, vermeintlich, und nun durfte die Gemeinschaft mal wieder den Gefühlsstau entladen und zusammen weinen. Der Flugzeugabsturz in den Alpen, kein Terroranschlag zum Glück, man durfte trauern. Ist ja auch richtig, nur war das Thema überproportional behandelt.
Wie bei VW. Was ist der emotionale Vorteil der Story? Umwelt, ganz schlimm, die Autofahrer können gar nichts dafür, die Umwelt so stark belastet zu haben. Wollten sie gar nicht. Sie sind die Opfer.
Und gelogene Zahlen. Falsche Werte. Bewusste Täuschung der Allgemeinheit.
Woran würde man bei diesen Schlagwörtern wohl zuerst denken?
Eben, an das, wo diese Schlagwörter nicht aufzutauchen haben.
Da sollte man Nachsicht haben, wenn sie nun gedoppelt und vervielfacht benutzt werden.

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