Sonntag, 26. August 2018
Angst vor abweichendem Kontakt
Solche gibt es ja wirklich, die sind keine Erfindung der TAZ, die lieben Berliner TAZ-Leser, die entsetzt geplagt sind, weil ihre Kinder mit Kindern spielen, deren Eltern nicht Rotjamaika wählen. Das sind die Konsumenten der Macht, die Bemächtigten einer Herrschaft, die auf Herrschaftsseite nichts weiter zu bieten hat als die Machtselbst – und deren Objekte, wie man an so was sieht, keinen anderen Gewinn haben als ihre mentalen Ketten.
Es sind eben nicht zwei spiegelbildliche Lager. Auf der Nicht-Rotjamaika-Seite gibt es vielleicht die Sorge, die Kinder werden in der Tagesstätte indoktriniert, aber Angst, die Kinder spielen mit Kindern von Rotjamaikawählern, dürfte niemanden umtreiben.
So wenig die Buntvielfalttoleranz-Prediger selbst toleranzbefähigt sind, so wenig sind es ihre Befehlsempfänger. Man könnte ja auf die Idee kommen zu sagen: fein, da kommen die Kinder aus dem schlimmen Elternhaus mit den offenen zusammen, wir machen denen vor, wie Nächstentoleranz gelebt werden kann, das muss die beeindrucken und sie können ihre Vorurteile abbauen. Aber nein, man wünscht sich weg, was einen selbst verstören könnte.
Das ist der Beweis des unterdrückten Zweifels.

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