Freitag, 18. Januar 2019
Ausreichender Wahlkampf
Ein paar Wahlen stehen an, bei denen zu erwarten ist, dass die Einheitspartei auf achtzig Prozent geschrumpft wird. Das ist bitter für die, denn von den Wahlergebnissen hängen viele Posten in Gremien und viele Geldflüsse ab. Es wird nicht mehr heißen, dass man die Inhalte noch besser vermitteln müsse, sondern, die Rattenfänger haben ihr Unwesen getrieben.
Dies würde sich ja auf die Zeit vor den Wahlen, also jetzt, beziehen. Was machen die Rattenfänger, was tun sie, um die Ratten zu fangen?
Eigentlich nicht viel, oder entgeht uns was?
Sie lassen sich vielleicht zusammenschlagen oder unter Beobachtung stellen, sie lassen sich von der Presse hassen. Das ist das meiste, was passiert.
Und das genügt offenbar.
Ach doch noch was, es passieren Geschehnisse, die den Falschen nützen.

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Samstag, 9. September 2017
Wer hier pöbelt
Auch das ist eine Angelegenheit der Darstellung, und zwar einer politischkorrekten Darstellung auf Herrschaftslinie: Herrscherin trifft auf Pöbler. Und die Presse weiß es als tollen Sieg der Herrscherin darzustellen, dass sie unbeirrt weiterredet gegen die schlimmen Pöbler, wo sogar verfassungsfeindliche Grüße und Tomaten auftauchen, wovon man zwar keine aktuellen Fotos hat, aber im Archiv sind welche.
Die Kanzlerin müsste aber, als demokratische Mandatsträgerin, nicht die Demonstranten beschimpfen, sondern zu ihnen sagen, „auch für Sie arbeite ich“, das wäre das einzige, was sich geziemte, neben dem nicht zumutbaren „erzählen Sie doch, was Sie vorzubringen haben“.
Dann müsste aber auch die Presse sich klarmachen: das sind die Leute, auch, für die wir arbeiten.
Ein absurder Gedanke, der keinem aktuellen Journalisten in den Sinn käme. Die sind schon damit überfordert, wenn in der heißen Wahlkampfphase irgendwas offiziell gefordert wird, was bisher nur von außerhalb der medialen Blase gepöbelt worden war.

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Dienstag, 29. August 2017
Kampfzone
Im Wahlkampf versuchen alle, auf kämpferisch zu machen, warum eigentlich? Was haben wir von einem Martin Schulz, der kämpferisch auftritt? „Wir kämpfen um jede Stimme“, so was sagt auch die Kanzlerin, die sich ansonsten nachsagen lässt, sie wäre am Kampf desinteressiert.
Die kämpfen eben nicht gegen die gegnerischen Parteien, wie man das erwarten könnte, die kämpfen parteiintern gegeneinander und zusammen gegen alle, vorgeblich um deren Stimme, also unsere. Wahlwerbung müsste es durchgehend heißen so wie bei den Fernsehspots. Aber da wäre die Assoziation zum Geschäft zu augenfällig.
Die Riege der jetzigen SPD-Minister verdankt ihren Posten der verlorenen Wahl. Nahles und Konsorten haben Steinbrück auflaufen lassen und sind dadurch vorgerückt. Schulz kämpft darum, noch länger mitmachen zu dürfen.

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Montag, 28. August 2017
Wohl entrückt geworden
Martin Schulz soll im Sommerinterview die Kanzlerin als entrückt bezeichnet haben, und solche Sachen im als langweilig bezeichneten Wahlkampf sind es gerade, die den Wähler verzweifeln lassen müssten. Denn entweder hat Schulz nicht recht, dann sollte man ihn nicht wählen, oder er hat recht, dann darf man ihn nicht wählen, denn dann ist es die ganze SPD auch und die Union erst recht. Abwählen kann man aber beide nicht, es wird in der nächsten Wahlperiode also noch schlimmer, selbst wenn keine neuen Probleme dazukommen sollten. Total entrückt.

Das noch Entrücktere ist aber dies: Besser als Merkel wäre, Schulz würde Kanzler, nicht weil er der bessere Kanzler wäre, er würde alles verschlimmern, aber als Zeichen, dass man abgewählt wird, und als Möglichkeit für die CDU zur demokratischen Wende.

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