Donnerstag, 9. Oktober 2014
Jubiläum
Manchmal läuft auf Phoenix Chronik der Wende, auf Achse des Guten schreibt Vera Lengsfeld das Tagebuch der Revolution. Die jetzigen Tage, die paar Wochen zwischen vierzigstem Jahrestag und Maueröffnung, sind die besten, und im Rückblick ist es schier unglaublich, wie mutig plötzlich die normalen Leute wurden, die das nie trainiert hatten, und wie manche Personen der Sicherheitskräfte das, was sie trainiert hatten, nicht vollzogen -- im Stasi-Mythos ist denen die Friedlichkeit der Revolution zu verdanken, was Quatsch ist; die Lage war eben nicht die trainierte, und manche waren nebenher auch noch gewöhnliche Bürger.
Erstaunlich und unglaublich bleibt das Geschehen, und man kann sich für die heutige Zeit nichts Vergleichbares denken und schon gar nicht für die kommende.
Die Leute werden zu gut bezahlt, die haben zu viel zu verlieren. Leistungsempfänger können nicht mit Streik drohen, Beauftragte und Redaktionsleiter werden sich hüten.
Damals gab es noch Westfernsehen, heute nicht, damals hat man sich noch um Gleichschaltung der Individuen bemüht, aber nicht die Individualität ausschalten können. Das Grüne Reich kann mehr Dummheit gegenfinanzieren, mehr Mangel an Persönlichkeit erhalten.
Der nächste Aufstand wird ein antiislamistischer sein. Zu bekämpfen sind die, die jetzt herauslesen wollen: aha, antimuslimischrassistisch. Das sind die gleichen, die die DDR nicht als Unrechtsstaat bezeichnen wollen, um die DDR-Bürger zu schützen.
Kaum vorstellbar, dass Vergleichbares wie vor 25 Jahren abläuft.
Nur gut, dass es schon damals unvorstellbar war.

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