Donnerstag, 12. April 2018
Unterschied zum Stalinismus
Eine intellektuell unlautere Argumentationsweise ist „ad personam“, personenbezogen; etwa: das sagt einer, von dem wir keine Meinungen entgegennehmen.
Diese Art ist nicht nur mittlerweile journalistischer Standard, sie ist noch erweitert auf personengruppenbezogen: Der das sagt, ist irgendwie denen zuzurechnen, gegen die wir sein dürfen und müssen.
Diese Art der Meinungs-Nichtmache ist durchaus ein Herrschaftsinstrument, es zeigt den Beherrschten, dass sie zu den Ausgestoßenen gehören, sobald sie da zu nah herangehen oder in diese „Ecke gestellt“ werden könnten.

Das funktioniert bei Menschen mit Mangel an Selbstschätzung, und das sind wir nun mal leider alle, weil wir alle von Voraussetzungen leben, die zu schaffen wir nicht in der Lage wären. Wir schaffen es ja nicht einmal, unsere eigene Kultur zu bewahren, also sind wir schlecht und sollten nicht noch schlechter dastehen als der Durchschnitt. So funktioniert das.

Das war im Stalinismus anders; das bisschen, was die Arbeiterklasse hatte, hatte sie erarbeitet. Da musste man schon die gesamte Existenz bedrohen.

In der Spaßgesellschaft genügt die Angst, nicht mehr mitspielen zu dürfen.

... link (0 Kommentare)   ... comment