Mittwoch, 19. Juni 2024
Geschichtsalternative
Die Geschichtsrubrik auf WeLT.de ist überwiegend interessant, letztens kam in den Wiederholungen ein Artikel darüber, wie es hätte anders gewesen sein können, wenn nicht Hitler zum Reichskanzler ernannt worden wäre, sondern, was auch eine wahrscheinliche Möglichkeit gewesen sein soll, man sich auf den gemäßigteren Stellvertreter geeinigt hätte. Dann wäre auch alles ziemlich krass gekommen, aber vielleicht nicht ganz so mörderisch, mehr mussoliniger oder austrofaschistischer, so vermutet es der Autor.

Hätte natürlich. Aber es stehen zwei Prinzipien dagegen. Die Dynamik der, wie man heute sagt, Eskalation, geschah, wie es Echtzeit-Zeugen nahelegen, weitaus stärker aus sich selbst heraus, so dass auch jemand, der nicht den „Kampf“ umsetzen wollte, kein Zurück kennen könnte.
Man kann durchaus annehmen, dass ein zuanfangs mittelmäßiger Machthaber denselben Weg der Brutalisierung nimmt wie der, der schon brutal beginnt. Beispiele gibt es.

Aber noch was anderes steht der alternativen Geschichte entgegen. Der Gemäßigte wäre sehr sicher von Hitler als Übergangsform benutzt worden. Entweder mit dessen Hilfe oder ohne hätte der Führer die Macht übernommen.

Warum uns das interessiert, ist, weil die Machtmechanismen zwar von manchen Personen besonders stark eingesetzt werden, die anderen aber ihre Rolle für diese spielen.

Wer also eine starke Führung wünscht, sollte eine noch stärkere öffentliche Kontrolle verlangen.

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