Mittwoch, 10. September 2025
Besorgter Kanzler
In dem Buch von Robin Alexander, der, wir wir hier schon befunden haben, kein Systemkritiker oder Dissident ist und gar viele Prämissen teilt, aber dennoch kritisch hinguckt und seine journalistische Funktion im guten Sinne ausübt, stellt er dar, dass Olaf Scholz Angst hatte, Putin könnte Atombomben werfen, weshalb er so indifferent agierte, je nach Sichtweise zaudernd oder unbedacht. Was Scholz sagte, passte nicht zu dem, was er tat, beides konnte aber nicht zugleich richtig sein.
Die Angst vor Atombomben war geradezu achtziger-friedensbewegt. Das steht jedem Bürger zu, aber ein Politiker sollte darin nicht steckenbleiben. Wenn Kanzler Scholz die Atomschlaggefahr sieht, muss er aber alles in Bewegung setzen, jetzt nicht militärisch, sondern politisch und diplomatisch, um die Gefahr zu vermindern. Nur vermeintlich keinen Grund und keinen Anlass zu geben, mit Atombomben beworfen zu werden, kann nichts nützen, da nimmt man sich für sehr wichtig, ohne Gründe für die Wichtigkeit zu haben. Es hängt von einem, der sich überschätzt, nicht ab, wie der andere reagiert.
Man kann es für eine Verbesserung halten, wenn unsere führenden Politiker nicht von einer Eskalation her denken. Wenn sie aber gar nichts denken, ist es auch nicht sehr gut.

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