Samstag, 1. November 2014
Mehr Hooligans wagen
Menschen in einer Diktatur schätzen Nuancen. Wird es etwas kommoder? Verliert man nur die Arbeit oder die Freiheit, das Leben gar?
Wer die Diktatur nicht kennt, für den sind sie alle gleich. Sollen sich die Leute eben einrichten. Oder opponieren, wie man es selbst tut, gegen den Faschismus, eine wie die andere.
Die Nuancen sind Unterschiede des Grauens. Doch in Ägypten ist die Militärdiktatur besser, relativ, als Mursi, Assad besser als das Kalifat. Ein Gedanke, der Mühe macht.

Unsere Herrschenden sind dabei, uns vor die Wahl zu stellen, wenn die Wahl noch möglich ist: Hooligans oder Salafisten?
Der liberale demokratische Rechtsstaat steht nicht mehr zur Auswahl, der ist erledigt. Den Herrschenden war ihre Herrschaft wichtiger. Sie geben nicht einmal mehr vor, die Demokratie zu wahren.
Man kann sich noch in der Illusion wiegen, man könne sich heraushalten aus dem Ding zwischen den Salafisten und Hooligans, man möge ja beide nicht und habe nichts damit zu tun.
Wenn etwas „nichts damit zu tun“ hat, ist es häufig schon identisch.

Die Hooligan-Gewalt ist ein Auswuchs der Bürgerlichkeit, sie setzt Zivilisation voraus. Der Islamische Staat nicht, er zerstört Zivilisation. Es besteht die Aussicht, nach einer Hooligan-Diktatur wieder zu Demokratie und Recht zurückzufinden. Beim Salafismus nicht.

Also, vielleicht braucht die Hooligandiktatur noch einen kulturpolitischen Sprecher.

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Freitag, 31. Oktober 2014
Im Zweifel islamisch
Wer schreibt: „Selbst wenn diese Geschichten wahr sind, so sind sie doch nicht die Wahrheit“?
Anspruchsvoller gefragt: Wer darf das schreiben?
Ein Literat, ein Poet. Vielleicht einer, der zu viel Hermann Hesse und Novalis und Christa Wolf gelesen hat und Rilke.
Und sonst, wer kann das schreiben?
Ein Propagandist, ein Ideologe? Na, er wird sich geschickter anstellen.
Ein Herrscher tut das, einer, der sich Herrschaft anmaßt, der sich illegitim aufschwingt zur Herrschaft über die Wahrheit.
Und da ist er schon ganz richtig im Einklang mit dem Islamismus.

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Donnerstag, 30. Oktober 2014
Schmunzler des Tages
Heute erklären wir Redundanz. Das ist, wenn man sich alle weitere Information selbst denken kann und sie daher überflüssig ist.
Ein Beispiel liefert perlentaucher.de heute:
"Ein Video über sexuelle Belästigung macht eine Riesenkarriere im Netz - und wird jetzt des Rassismus verdächtigt."

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Mittwoch, 29. Oktober 2014
Mangelnde Rechtssicherheit durch Fehlen von Zensur
Es wird zu wenig über den Vorteil einer Zensurbehörde diskutiert.

Jetzt ist ein Radiomoderator, vormaliges Castinggesicht, uns völlig unbekannt, gefeuert worden, weil er die schlimmen Hooligandemos gegen Salafisten öffentlich, also in seinem Facebook-Post, befürwortete, mit den geradezu unzitierbaren Worten: „Endlich gehen die Deutschen gegen die Salafisten auf die Straße. Wurde auch Zeit.“ Vermutlich ist der junge Mann einfach naiv gewesen, ihm waren die Folgen seiner Handlung nicht klar, der Frust ist mit ihm durchgegangen. Man kann auch mit 41 noch jugendlich unreif sein. Und man ist bockig und beharrt erst einmal darauf, es so gemeint zu haben, wenn die ersten konstruktiven Nachfragen kommen.

Die Gesellschaft hat ihn reinrasseln lassen. Es muss klarer kodifiziert sein, was geht und was nicht, das ist ein Gebot des Rechtsstaates. Man muss einen Ansprechpartner haben, der eine klare Ansage macht, damit man Rechtssicherheit bekommt und damit so etwas nicht passiert.

Es ist jetzt zum Beispiel völlig unklar, ob man über diese Angelegenheit schon neutral berichten darf, oder ob es erst unzulässig ist, sich für den Moderator einzusetzen.

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Dienstag, 28. Oktober 2014
Na so was, na so was
Ein Glasnost-Artikel in der Welt:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article133712722/Islamophobie-Wir-nennen-es-Aufklaerung.html

Die Leserkommentare -- man liest Artikel hauptsächlich nur noch wegen der Leserkommentare -- sagen: na endlich, so ist es.
So ist es ja auch, und endlich wird es gesagt.
Ist das die Wende? Vielleicht der Anfang der Einleitung der Wende?
Möglich, aber wahrscheinlicher ist: Hier wird der vergangene Zustand aufgearbeitet. Mittlerweile haben wir die nächste Stufe erreicht. Ja, IS und Nuhr-Anzeige sind die Offenbarungen des Islamismus, hier geben sich die Islamisten zu erkennen. Sie bedrohen uns und unsere Freiheit. Womit? Mit Islam.
Da war die Islamisierung also ein Fehler. Na prima, dass wir das jetzt noch mal klargestellt haben.

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Montag, 27. Oktober 2014
Schuldig bei Verdacht
"Das Netz diskutiert, wie weit Satire gehen darf", meint stern.de, Dieter Nuhr beeilt sich festzustellen, dass er nicht der Islamophobie das Wort redet. Er hat verloren, er ist in der defensiven Haltung. Ab jetzt ist die Frage: wie islamophob ist Dieter Nuhr, etwas, sehr oder ganz doll? Das sind Fragen, die Fernsehgremien gar nicht an sich heranlassen wollen.

Wenn man sich auf den Kampfbegriff Islamophobie einlässt, spielt man das Spiel der Herrschenden mit, und das lautet Herrschaft. Man kann die Rolle des kritischen Geistes spielen oder die des machtstützenden Kabarettisten. Beides unter Preisgabe des Eigensinns.
Das ist es, worum es den Machthabern geht. Darum sind sie islamaffin, ob als Islamvertreter oder als Islamvertreterversteher.

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Sonntag, 26. Oktober 2014
Aus der Herrschaftsrhetorik
Kaum etwas Langweiligeres gibt es als das Monieren eines gesellschaftlichen Verfalls. Vielleicht sogar eines der Sitten; wer mit so was eine Meinungsäußerung begründet, hat die Welt nicht verstanden, schon gar nicht die moderne, die junge und mediale, und hat wahrscheinlich nur ein Magenleiden oder andere Altersbeschwerden.

Ein sicheres Anzeichen für eine Degeneration der Verarbeitung von Informationen ist darin zu bemerken, wenn es von etwas heißt, das sei normal und nie anders gewesen.

Träfe dies zu, würde sich die Bemerkung erübrigen.
Nein, diese Bemerkung wird nie anders als manipulativ eingesetzt, sie soll eine Behauptung als Tatsache hinstellen, gegen die es nichts anzumeinen gäbe.

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Samstag, 25. Oktober 2014
Jetzt der
Kabarettist Dieter Nuhr hat sich mutmaßlich strafbar gemacht, melden die Medien untertänigst. Er ist angezeigt worden. Wegen Beschimpfung und Verunglimpfung des religiösen Bekenntnisses.
Es gibt nur wenige Religionen, die dadurch verunglimpft werden, dass man sie zitiert.

Wir haben erst 2014, da wird Dieter Nuhr nicht verurteilt. Die spontane Entscheidung des Kostümislamisten kann ja auch als Signal gewertet werden, dass der Islam im Rechtsstaat angekommen ist, und die spontanen Demonstrationen sind verfassungsmäßiges Recht. Ein Sieg für den Rechtsstaat also.
Aber wir sind immer noch Deutschland. Und da geht es darum, gegen wen es gehen darf. Jetzt auch gegen Dieter Nuhr. Hat gar nichts mit ihm persönlich zu tun. Doch jetzt werden Veranstalter vorsichtig, die Preisvergeber erst recht, die Zeitungen überlegen schon, ob er zu weit gegangen sein könnte, und dicke Damen werden sagen: "Was, Dieter Nuhr ist gegen Islam? Den fand ich immer so nett."

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Freitag, 24. Oktober 2014
Koordinierte Beschaffung
Müssen wir uns aufregen, wenn die saarländische Ministerpräsidentin die Zusammenlegung der Bundesländer auf „sechs oder acht“ fordert, weil die Schulden nicht in den Griff zu kriegen sind?
Wie üblich ja, und wie üblich über uns selbst, weil wir wie üblich uns so eine Frechheit bieten lassen.
Es ist ja schön, dass die Frau Krampp oder Karrenbauer erkennt, selbst das Problem zu sein. Zu viele Parlamente und Regierungen geben zu viel Geld aus, das stimmt schon. Aber eine Zusammenlegung der Probleme ist eine Zusammenlegung der Verantwortung, eine Verschleierung. Man will und wird genau das weiter tun, was man am besten, nämlich als einziges, kann: Geld ausgeben.
Nur weil so viele Leute Geld ohne Wertschöpfungsleistung kriegen, fällt nicht auf, dass auch dieses Geld erarbeitet werden muss, und zwar von anderen. Die Zusammenlegung der Länder ist nur ein weiterer Plan, an das Geld anderer Leute heranzukommen. Schrecklich, was dieser Kapitalismus mit den Politikern anrichtet.

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Donnerstag, 23. Oktober 2014
Zivilcouragierte Religionskritik
Fernsehkomikerin Karolin Kebekus ist von radikalen Christen was eigentlich? Irgendwie unangenehm behelligt worden. Sie ist offenbar davon ausgegangen, dass ihr Nonnen-Sketch religiöse Gefühle nur so weit beleidigt, wie es der Öffentlichkeitsarbeit zuträglich ist. War ja auch.

Warum, so wurde sie gefragt, sie Vergleichbares nicht mit der Religion, die zu Deutschland gehört, mache? Weil, sagte sie, sie erst einmal vor der eigenen Tür kehre.

Was entnehmen wir dem?
Erstens: Vor ihrer Tür sind Nonnen und andere Christen das Hauptproblem, das ist sehr schön für ihre Wohnlage.
Zweitens: Die Kirchensketche sind eine Ersatzhandlung. Man weiß, was man tun müsste, verdrängt es ins Unbewusste und schiebt etwas anderes vor. Und wenn man gefragt wird, kann man immer sagen: Ja, Islam ist Religion, und über die machen wir was am Beispiel vom Papst.
Arme Karolin.

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Mittwoch, 22. Oktober 2014
Hinreichendes Anzeichen niederer Kultur
Die Unterlegenheit, die Minderwertigkeit einer Geisteshaltung gibt sich darin zu erkennen, dass sie die Andersmeinenden beseitigen will, dass sie zum Beispiel gar nicht anders kann, als sie zu töten. Jede Tötung ist ein Zeichen und Signal, ein Beweis für die eigene Niederlage. Gerade in der Demonstration der Macht äußert sich das Fehlschlagen der Bemächtigung. Der Gewinn ist nicht Selbstachtung, sondern die Projektion der Achtung, die man glaubt, verdient zu haben.
Deshalb ist die Tötung nicht befriedigend, sie löst den Bedarf nach weiteren Tötungen aus.
Dies ist ganz im Sinne der Führer, sie gründen ihre Herrschaft über die eigenen Leute darauf, dass diese meinen sollen, bei aller Minderwertigkeit die Besseren und Auserwählten zu sein und natürlichen Herrscher über die anderen.

Es gibt selbstverständlich noch andere Anzeichen unterer Kultur, etwa Toleranz und Verständnis für jene.

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Dienstag, 21. Oktober 2014
12,5 %
Herrschende Meinung ist: warum denn nicht. Der Herr Ramelow muss doch keine Unrechtsstaatskompetenz haben, um Thüringen im 21. Jahrhundert regieren zu können, die SPD ist in 25 Jahren auch nicht besser geworden, und mal was anderes kann nicht schaden.

Nun ist es tatsächlich nicht das stärkste Argument, die Linkspartei sei ja noch die SED. Nicht einmal die CDU ist noch dieselbe. Und die SPD ist ohnehin nur noch ihre eigene Nachfolgepartei.

Das, was Besorgnis erregen sollte, ist das, was keiner versteht, obwohl es deutlich zum Ausdruck kommt: der Mangel an politischer Willensfähigkeit seitens der SPD. Die Frage „Ramelow oder Lieberknecht?“ wird als relevant angesehen und verkauft, man selbst hat überhaupt nichts zu bieten. Die Politik ist genauso abgeschafft wie die politische Persönlichkeit, von der man sich etwas verkaufen ließe. Gerechte Bildung als Politikersatzparole. Und so sieht es aus. Man hätte unter Lieberknecht kein Profil entwickelt. Da entwickelt man lieber keins unter Ramelow, da sieht es noch nach Innovation, Gerechtigkeit und Politikwechsel aus.

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Montag, 20. Oktober 2014
Grünlich-Dümmliche Union
Generalsekretär Peter Tauber will die CDU "bunter, jünger und weiblicher" machen (spiegel.de).
Warum ist das so beklemmend? Es hat ja wohl niemand etwas gegen Farbe, Jugend und Weib? Sorgen wir uns um Angela Merkel und Ursula von der Leyen, die verjüngt, gefärbt und feminisiert werden sollen?
Fühlen wir alte graue Männer uns unzureichend eingehegt?

Das Bedrückende ist das Nachquatschen. CDU im Grünen Reich, die einen Duldungsstatus beantragt.
Das Angebot an eine gefühlte Zielgruppe, sich im Politiksurrogat repräsentiert zu wähnen.
Wenn nicht mal mehr die Gedanken die eigenen sind, ist die Komplettenteignung vollzogen. Und wir haben nicht einmal einen Kim Jong-un, den wir dafür verehren und lieben dürften.

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Sonntag, 19. Oktober 2014
Reklame
Heute Werbung:
Auszug aus

FANTOMA UND DER VAMPIRBUDDHA

Routinemäßig klickte Kommissar Schüff vom Hauptdezernat Aufklärung und Prävention durch die Internetseiten der Presse auf der Suche nach Hinweisen auf Verdächtiges, während er an seiner Elektrozigarette zog. Sein Computer war viel schneller geworden, nachdem er kürzlich mit einem gebrauchten Windows XP nachgerüstet wurde. „Anne Will“ vom Vorabend fanden die Rezensenten in weitgehender Übereinstimmung recht mittelmäßig, man kritisierte, dass zum Grünen-Thema nicht wenigstens jemand aus dem gegnerischen Lager, also der Linkspartei, eingeladen war, faz.de bemängelte, dass man die Möglichkeit nicht genutzt hatte, Marina Weisband einzuladen. Nach einem Update fand auch welt.de, man hätte Marina Weisband dabeihaben müssen. Spiegel.de äußerte noch, dass die Sendung ohne größere Zwischenfälle verlief, ein derartiger Satz ist für Kommissar Schüff normalerweise ein eindeutiges Signal, der Sache nicht weiter auf den Grund zu gehen.
„Haben Sie das gestern gesehen, Herr Kommissar?“, fragte sein Assistent, Profiler Holmsen. „Bei Anne Will?“
„Nein“, sagte der Kommissar“, „es war ja angekündigt, dass Marina Weisband nicht dabei ist.“
„Es hat einen, wie soll ich sagen, Vorfall gegeben, Herr Kommissar. Eine einmalige Sache gewiss, so was kommt nie wieder vor. Aber wenn doch, könnte es in unsere Zuständigkeit fallen. Ich habe deshalb eine Akte angelegt. Damit wir nicht unvorbereitet sind. Falls doch Ermittlungen nötig werden.“
„Gut. Sehr gut. Noch besser natürlich, es kommt nicht dazu.“
„Das denke ich auch, die Sache ist von selbst erledigt.“
„Und heute schaue ich Maybrit Illner, Thema Online-Überwachung, Marina Weisband diskutiert mit.“
„Marina Weisband wird ganz sicher nicht von Fantoma gespielt“, sagte Holmsen mit einem Lächeln.
„Was? Was?“ Kommissar Schüff ließ die Elektrozigarette aus dem Mund fallen.
Holmsen drehte sich zu ihm um und blickte in sein aschfahles Gesicht.
Seine Lippen bewegten sich kaum, als er aussprach: „Fantoma!“


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