Donnerstag, 4. Juli 2024
Machtdiskussion
In den alternativen Talkshows wird dankenswerterweise versucht, normal zu reden über die Dinge, die anstehen, und man hört dann häufig, dass bestimmte Behauptungen doch gar nicht mehr gehen und längst widerlegt seien und wer so was noch sage, habe nichts begriffen, wieso werde das noch gesagt und wieso sehen die denn nicht.
Tja, warum. Weil sie es nicht müssen. Man kann ihnen nicht die Realität entgegenhalten, weil man ja auch nur Sprache hat, und das ist deren Feld.
Es nützt nichts, mit Forschungsergebnissen zur Anzahl der Geschlechter anzukommen, zum Beispiel, denn darauf sind die vorbereitet. Und genau das müsste das Thema sein, nicht das vorgeschobene.
„Wieso sind Sie jemand, der bestimmen kann, was transphob ist?“ Das müsste die Entgegnung sein, denn sie zielt auf die Machtfrage.
Man kann noch so oft sagen, „aber nein, wir sind nicht gegen die Weltdurchschnittslufttemperatur“, man kann in dieser defensiven Position nicht gewinnen. Man muss diejenigen diskutieren, die die Diskussion beherrschen wollen.
Sofern man die Gelegenheit dazu überhaupt kriegt.

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Mittwoch, 3. Juli 2024
Angebotene Konzepte
Da wechselte doch eine Bundestagsabgeordnete von den Grünen zur CDU, warten wir mal ab, ob sich ihre Erwartungen erfüllen. Sie begründete ihre Entscheidung, sinngemäß, mit ideologischer Abgehobenheit der Grünen.
Da genau verläuft die Trennlinie, der unüberwindbare Riss durch die Gesellschaft, der sich mit keiner Brückenbauerei überwinden ließe: nicht zwischen links und rechts oder zwischen für oder gegen Klima/Vielfalt/Gerechtigkeit, sondern zwischen den Ansätzen, die sich nicht immer zeigen. Man kann die Realität betrachten und Probleme nach eigenen Voreinstellungen einordnen, das ist etwas völlig anderes als die virtuellen Konstrukte zu benutzen, um die Wirklichkeit nicht einmal zu betrachten oder zu beschreiben, sondern auszublenden.
So aber ist die Staatsdoktrin, zu der die Grünen ihre Parteiideologie gemacht haben. SPD ist Grüne im Sinne der ideologischen Primärhaltung.
Es sind im Effekt dann schon sehr verschiedene Konzepte, ob ein Wahlangebot gemacht wird oder ob den Wählern ein Bekenntnis zum Bekenntnis abverlangt wird.
Ersteres ist sehr selten geworden.

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Dienstag, 2. Juli 2024
Pseudoomas
Von den ganzen linken Schwindeleien ist Omas gegen rechts vielleicht nicht das Schlimmste, aber das Widerwärtigste.
Eine Oma ist man nicht allein wegen des Alters, die Oma ist eine familiäre oder im weiteren Sinne soziale Figur, die sich für andere einsetzt, für die Enkel oder die Enkelgeneration, und für die sich die anderen einsetzen. Eine böse Großmutter ist, emotional und dramaturgisch, noch schlechter als eine böse Mutter. Der Begriff Oma ist positiv besetzt.
In diese Position wanzen sich die selbsternannten Omas gegen rechts, sie sind die selbstverabscheuenden Nutzlosen, die sich einen Ehrentitel erschleichen und sich an den vermeintlichen Zeitkonsens heranhängen wollen, um sich die Selbstbestätigung zu geben, nicht nur die im Hühnerstall motorradfahrende Umweltsau zu sein.
Sie wiederholen die herrschenden Narrative als Farce.

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Montag, 1. Juli 2024
Moralische Besserstellung
Obama sagte, Joe Biden habe sich für andere Menschen jahrzehntelang eingesetzt, dem Gegenkandidaten, der vielleicht weniger senil sei, gehe es nur um sich selbst.
Das ist ein schönes Beispiel für Abspaltung und Projektion, man selbst hält sich gut und rein, das Böse wird dem Anderen zugeschrieben.
Denn das Schlimmste für die Linksblase wäre es, Eigeninteressen zu offenbaren. So was gibt es nicht, unterhalb der Weltrettung und der Überwindung der sozialen Scheren läuft nichts, und nur die Bösen haben egoistische Motive. Dies muss umso mehr betont werden, desto weniger plausibel die eigene moralische Besserstellung erscheint.
Dazu gehört, das selber zu glauben. Nach ein paar Runden muss alles, was an Informationen hereinkommt, den Prämissen unterliegen. Darum konnten die die ganze Zeit tatsächlich nicht anders, als an Joe Bidens mentale Zulänglichkeit zu glauben.
Dient ja der Besserwelt.

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Sonntag, 30. Juni 2024
Letztes aus dem Radio
Zwei Sachen aus dem nun hier nicht mehr auf UKW-empfangbaren DLF.
In einer sonntäglichen Rubrik sagen Menschen aus dem System, was ihnen zu Deutschland einfällt, wenn sie daran denken. Sehr häufig ist nach dem Lob die Sorge zu hören, dass es möglich ist, dass wieder eine Partei wie die und so weiter. Heute mal das nicht, da genügen die Demonstrationen. Heute ein Musikkabarettist, der sich aussagemäßig komplett im Rahmen bewegt, wenn man sich da überhaupt bewegen kann, und daraus Lieder macht. Alle sagen dasselbe und singen es nur anders. Alle glauben, sie wüssten was und müssten es vortragen, damit es alle erfahren. Diese Mentalität könnte man erforschen, wenn sie nicht so langweilig wäre.

Neues Wort: Paarfamilien.
Das sind Familien wie früher, als es normalerweise Eltern und Kinder gab. Jetzt eine Spielart des großen Begriffs Familie.
Wenn es so was noch gibt, muss es natürlich benannt werden.

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Samstag, 29. Juni 2024
Vielfalt ohne Integration
Es habe an misslungener Integration gelegen, diese retardierte Auffassung kam tatsächlich von Nancy Faeser, sie lagert nicht einmal mentalen Aufwand aus, um etwas Gescheiteres als so ein Neunzigergefasel zu sagen.
Ein logischer Widerspruch kann ihr nicht auffallen, nämlich dieser, dass damit „Das hätte auch ein Deutscher sein können“ nicht zugleich wahr sein kann. Ein wesentliches ideologisches Konstrukt ist widerlegt. Oder das andere.
Macht natürlich Nancy Faeser nichts aus.

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Freitag, 28. Juni 2024
Gezeigte Verhältnisse
Der Informationslage zufolge ist das Fernsehduell mit Trump und Biden so gewesen, wie man es sich hätte denken können, es sich die Leute von CNN und den US-Linken aber nicht gedacht haben. Diese sind nun aufgewühlt und beunruhigt.
Aufwühlung und Beunruhigung betreffen aber allein die Wahlchancen. So was will gewählt werden? Wie das wohl ausgeht!
Aber dass so was aktuell regiert und es drei Jahre lang getan hat, das scheint nicht zu beunruhigen.
Man sieht die Prioritäten.

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Donnerstag, 27. Juni 2024
Zukunftsmodell
Da gibt es, zum Beispiel und zuerst gehört von Julian Reichelt, die Vermutung, in zweihundert Jahren würden Historiker sagen über unsere Tage, die Deutschen seien verrückt geworden. Dabei wären es doch nicht alle, aber das würde man nicht sehen.
Das ist nun auch eine geschickte rhetorische Figur, ein gegenpropagandataktischer Gegentrick.
Was sollen die Leute sagen? Das funktioniert bei uns. Eine Perspektive von oben, die nehmen wir an. Uns wird damit die Möglichkeit eines Abstandes gegeben zu dem, was die herrschende Meinung ist und was wir glauben sollen.
Na immerhin, jemand macht es und sagt es.
Nur: so wird es natürlich nicht sein. Die Historiker bekommen jetzt schon gesagt, was sie glauben sollen. Die Geschichtsschreibung wird jetzt schon angefertigt, und die Wahrscheinlichkeit, dass es eine historische Forschung geben wird, die sich mit der Erkundung des Untergangs befasst, ist sehr gering.
Man wird über uns gar nichts sagen.
Uns wird es nur als Erzählung gegeben haben.

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Mittwoch, 26. Juni 2024
Einfachhaltung
Was zu der Tagesschau in einfacher Sprache, die völlig mit Recht als etwas von Dummen für Dumme kritisiert wird, zutreffend etwa Elisa David auf Apollo-News.

Ist also wieder einmal eine Ambition, die vielleicht begrüßenswert wäre, schlecht umgesetzt worden?

Wenn die Ambition wäre, Leuten, die nicht viel Vorwissen haben und nicht zu schwere oder zu viele Informationen auf sich einprasseln lassen können, eine Teilhabe an der Nachrichtenlage zu geben, ja dann müsste man sich dranmachen, die Nachrichten zu erklären. Man müsste erklären, was der Finanzminister ist, von dem da gesprochen wird, statt „Minister für Geld“ zu sagen, um das schwere Wort Finanzen zu umgehen. Man müsste genau das darstellen, was man bei den normalen Zuschauern schon voraussetzt.

Das ginge.

Tagesthemen-Anchor Friedrichs konnte das. Er sagte ein paar Worte und man war im Bilde, dann lief der Beitrag.

Aber, wie schon bemerkt wird, man will die Dummen dumm halten, und man müsste unideologisch erklären, weil es sonst nichts nützt. Und das kann niemand mehr. Man kann nur das, die eigene ideologische Verquastheit so präsentieren, dass innerhalb des Milieus geglaubt wird, das wäre einfache Sprache und man selbst habe eine elaboriertere.

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Dienstag, 25. Juni 2024
Die Zukunft der Aufarbeitung
Wie wir aus dem Radio, dessen Empfang demnächst endet, gehört haben, gibt es Pläne für eine institutionalisierte Corona-Aufarbeitung, genauer gesagt wird darüber gesprochen, was man planen möchte, der Kanzler will einen „Bürger-Rat“ einsetzen, ein CDU-Fraktionssprecher sagte im Radio, der würde ja nicht demokratisch legitimiert sein, sondern zusammengewürfelt, und hätte nicht das nötige Expertenwissen, darum wolle er eine Bundestags-Kommission.

Das sind also die Wahlmöglichkeiten, Zufallsbürger, die natürlich gut beraten werden, oder die Leute, die selbst die Verantwortung tragen oder zu übernehmen hätten.

Das noch größere Problem ist die drohende Antwort auf die Frage: Und wer deutet dann das Ergebnis?
Wir haben gar keine funktionierende oder gar interessierte Öffentlichkeit, die ihr Interesse in den Medien wiedersehen würde. Daraus hatten wir ja das Problem, über dessen Aufarbeitung nun geschwurbelt wird. Es gibt niemanden, der nun wirklichen Druck ausübt, wirkliche Forderungen erheben kann. Eben aus Mangel an Öffentlichkeit, die sich um ihre ihre res publica kümmert, gern auch mittels Mandatsträger.

Es ist daher anzunehmen, dass es etwas geben wird, das Aufarbeitung genannt wird, einfach um die Vorstellung davon zu manifestieren, was Aufarbeitung wäre.
Für die nächsten Male.

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Montag, 24. Juni 2024
Zivilgesellschaftliche Minderleister
Das ist aus den Nachrichten des DLF, dessen örtliche UKW-Empfangbarkeit demnächst endet, wer weiß, woher wir so was dann erfahren.

Über hundert Vereine, Stiftungen und andere Aktivistenverbindungen haben an den Bundeskanzler geschrieben, weil ihre politische Arbeit in Gefahr sei, denn die Gegenpartei nutze die Rechtslage, um zu sabotieren, etwa durch Anzeigen beim Finanzamt.
Das steht im Spiegel und das haben die Nachrichten.
Natürlich, alle Probleme sind darin erfasst. Über hundert. Die nicht gemeinnützig sind, aber sein wollen. Und nun was mit Gegenpartei sagen, weil das den Geldhahn noch weiter öffnet.
Sie zeigen aber auch, dass ihre angebotene Dienstleistung minderer Qualität ist. Sie liefern nicht das Erhoffte. Ihr Arbeitsethos lautet: „Wir sind links, gebt uns Geld!“
Das hat immer gut funktioniert, verstärkt aber das Problem, das zwar gebraucht wird, aber nur virtuell, als Erzählung, nicht als realer Zustand, da versagen sie kläglich, weil sie nicht mal Kampf gegen steuerbord hinkriegen.

Da muss sich Olaf Scholz was überlegen, wie er begründet, denen Geld zu geben, obwohl sie es nicht bringen.

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Sonntag, 23. Juni 2024
Wahlfeindschaften
Das sollte man wissen, wir haben es auch erst gerade gehört, es ist so, dass ein Termin zu einer Bundestagswahl mit allem, was dazugehört, in einem jeweiligen Gesetz oder gesätzähnlichen Ding ausformuliert und beschlossen wird. Jetzt für die Bundestagswahl nächstes Jahr. Zum ersten Mal steht der, grundgesetzkonforme, Zusatz oder Vorbehalt „außer im Kriegsfall“ drin.
Wenn Krieg ist, sind keine Bundestagswahlen. Ist ja logisch.
Wie logisch ist es jetzt, dass ein solcher Kriegsfall festgestellt würde?
Da gucken wir uns mal die Leute an. Wer wäre schon deshalb Kriegsgewinnler, weil nicht gewählt wird?
Wie weit denken die üblicherweise und welche Prämissen beziehen die in ihre Erwägungen ein?
Was für eine mediale Begleitung der Politik haben wir?
Und wie nebensächlich und nachrangig würde dann eine Formalität wie der verschobene Wahltermin sein?
Ja, alles ganz absurde Vorstellungen.

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Samstag, 22. Juni 2024
Rising KGE
Wie schon bei der Kanzlerin versucht man gelegentlich bei Frau Katrin Göring-Eckardt, ihr Grüntum mit der DDR-Last und der Prägung in der FDJ zu erklären. Daher die Schadsoftware, das passt doch.

Es ist nur in beiden Fällen so, dass es nicht passt. Als Katrin Göring-Eckardt sich anschickte, bei den Grünen was zu werden, war sie die Quötin von Bündnis90 und redete nicht nur unbeholfener, sondern weitaus weniger ideologisiert. Das kam später, durch die Grünschulung. Das „Ich freu mich drauf“ war kein Ausdruck ihrer Freude, sondern ein Zeichen der Angepasstheit, und wie das heute so ist, da gibt es kein Doppeldenk mehr, sondern alle glauben das, was sie selber sagen sollen, wirklich.

Das antiweiß-rasistische Denken ist bei Grüns schon älter als die deutsche Einheit, schon vor 40 Jahren redeten und glaubten diese Milieugeschädigten, die Deutschen sind die Schlimmsten, Rassismus kommt von Deutschsein, wir brauchen mehr Ausländer, und wenn Deutsche drangsaliert werden, dann sehen die mal selber, wie das ist.

Etwas später ließ sich das etwas besser an den Ostdeutschen ausleben. Die kennen ja keine, die haben keine guten Erfahrungen mit denen, die brauchen mehr, damit sie und so weiter.

Das hätte Frau Göring-Eckardt vor sagen wir fünfunddreißig Jahren so nicht gesagt, inzwischen hat sie es gelernt zu meinen, sonst würden wir sie nicht kennen.

So geht es zu.

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Freitag, 21. Juni 2024
Verlernprozesse
Im Frühstücksradioprogramm, dessen Empfang demnächst durch Abschaltung endet, gab es wieder die neuen vernichtenden Ergebnisse der Bildungsstudie, Abfall und Verfall, und die befragte Redakteurin aus dem zuständigen Ressort sagt, ja, immer dieselben Bekundungen des Erschrockenseins, und dann ist wieder nichts, bis es beim nächsten Mal schlimmer kommt.
Zutreffend bemerkt.
Dann die üblichen Stanzen, Bildungsgerechtigkeit, also ob Bildung vererbbar wäre, Intelligenz aber nicht, Problemlage, Deutschkenntnisse und all das.

Aber dann. Sie hat einen Schweizer Oberprofessor des Hochschuli für Gestaltungli im O-Ton, der kommt mit modernen Konzepten und Umdenken in den Vorstellungen, was Unterricht ist, müsse es denn die 45-Minuten-Stunde sein und wozu Klassenräume, wo doch die Natur alles böte.
Warum nicht, wenn es der Gestaltung nützt. Mehr Mut zum Experimentieren, auch mit dem Risiko des Fehlschlages.

Daran sehen wir: Der Verfall ist nicht nur geduldet, sondern gewollt und aktiv betrieben.

Das sind denkbare Schulformen, die günstig sind für denkbare Staatsformen.

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