Dienstag, 13. Mai 2025
Emotiokratie
tagesschauder, 11:33h
Im Kulturradio war ein Politikberater der Grünen und Buchverfasser am Telefon, er hat ein Buch geschrieben darüber, dass die demokratischen Parteien die Gefühle nicht den Steuerbordvulgaristen überlassen dürfen, demokratische Parteien war die verwendete Standardformulierung von ihm und dem Moderator.
Sind wir also an der Stelle, wo der Große Bruder geliebt werden muss.
Als ob die Grünen und Linken etwas anderes jemals zu bieten gehabt hätten als Gefühle. Ja gut, den eigenen Leuten, denen bieten sie Geld und Posten und Privilegien, aber den Politiknehmern wird nichts dargebracht als das gute Gefühl, zu den Guten zu gehören.
Es steht zu befürchten, dass weder der Radioredaktion noch dem Grünrat die Hörer den Bescheid geben: Ihr könnt unsere Rundfunkgebühren kriegen, unsere Steuern und unsere Zeit als Hörer, aber unsere Gefühle kriegt ihr nicht!
Sind wir also an der Stelle, wo der Große Bruder geliebt werden muss.
Als ob die Grünen und Linken etwas anderes jemals zu bieten gehabt hätten als Gefühle. Ja gut, den eigenen Leuten, denen bieten sie Geld und Posten und Privilegien, aber den Politiknehmern wird nichts dargebracht als das gute Gefühl, zu den Guten zu gehören.
Es steht zu befürchten, dass weder der Radioredaktion noch dem Grünrat die Hörer den Bescheid geben: Ihr könnt unsere Rundfunkgebühren kriegen, unsere Steuern und unsere Zeit als Hörer, aber unsere Gefühle kriegt ihr nicht!
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Montag, 12. Mai 2025
Verbotssucht
tagesschauder, 11:04h
Es ist ganz egal, dass gar nicht so viele Teilnehmer wie erhofft gegen die Gegenpartei beziehungsweise für ein Parteiverbot demonstriert haben, die Nachricht ist die gleiche wie von vor einem Jahr wegen Deportations-Geheimtreffen, die Hysterie mag nicht die gleiche sein, aber die Dramaturgie ist dieselbe. Überdies hat man die Bilder noch im Kopf und weiß, wie Demonstrationen aussehen. Der gewünschte Effekt ist erzielt; es ist normal, dass für ein Parteiverbot demonstriert wird, es ist darum normal, dass gegen Mitglieder und Unterstützer und unzureichend Distanzierte vorgegangen wird, und wer daran etwas auszusetzen hat, ist auch verdächtig.
Mehr muss erst einmal nicht geleistet werden.
Bilder von Massenkundgebungen wären vielleicht sogar ungünstig, weil da die Vorstellung entsteht, die Massen sind doch stark genug und die Demokratie reicht für alle.
Aber wenn niemand für ein Verbot der Großtanten gegen steuerbord demonstriert, bestimmt halt die Medienmacht, was die herrschende Meinung ist.
Mehr muss erst einmal nicht geleistet werden.
Bilder von Massenkundgebungen wären vielleicht sogar ungünstig, weil da die Vorstellung entsteht, die Massen sind doch stark genug und die Demokratie reicht für alle.
Aber wenn niemand für ein Verbot der Großtanten gegen steuerbord demonstriert, bestimmt halt die Medienmacht, was die herrschende Meinung ist.
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Sonntag, 11. Mai 2025
Stimme der Mehrheit
tagesschauder, 11:45h
Wenn man glaubt, die Links werden ihre Forderung nach Abschaffung der Milliardäre nie umsetzen können, darum können sie alles fordern, was sie nur wollen, es wird ja sowieso nichts, dann verkennt man den Charakter der Programmatik.
Natürlich wird es nicht geschehen, dass die Links gewählt werden und mit der gewonnen Mehrheit ihr Programm umsetzen, die Milliardäre erst am Fliehen hindern und dann enteignen. Was geschehen kann, ist, dass die gewonnene Staatsmacht eingesetzt wird, um dieses große tolle Ziel zu propagieren, und zu der Propaganda gehört, gegen Millionäre vorzugehen, die daran zweifeln, dass das geht und richtig ist. Die Unterstützer dieser Millionäre werden aufgespürt und in Arbeitskreise gesteckt, jemand muss ja doch die Lücken im Budget erwirtschaften.
Dass die Milliardäre abwandern, passt dann durchaus ins Konzept, denn alle sind wütend auf diese Verräter. Und die Partei macht sich zur Stimme dieser großen solidarischen Gemeinschaft.
Natürlich wird es nicht geschehen, dass die Links gewählt werden und mit der gewonnen Mehrheit ihr Programm umsetzen, die Milliardäre erst am Fliehen hindern und dann enteignen. Was geschehen kann, ist, dass die gewonnene Staatsmacht eingesetzt wird, um dieses große tolle Ziel zu propagieren, und zu der Propaganda gehört, gegen Millionäre vorzugehen, die daran zweifeln, dass das geht und richtig ist. Die Unterstützer dieser Millionäre werden aufgespürt und in Arbeitskreise gesteckt, jemand muss ja doch die Lücken im Budget erwirtschaften.
Dass die Milliardäre abwandern, passt dann durchaus ins Konzept, denn alle sind wütend auf diese Verräter. Und die Partei macht sich zur Stimme dieser großen solidarischen Gemeinschaft.
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Samstag, 10. Mai 2025
Parteiengefüge
tagesschauder, 10:50h
Da war irgendwo eine Prognose, wie das Parteiensystem in zwanzig Jahren aussehen wird, besser gesagt war es eine berechnete Vermutung, wie es würde, wenn alles genauso weitergeht. Zwei große entgegengesetzte Parteilager aus Linkspartei und heutiger Gegenpartei. SPD und CDU würden dem Trend folgend marginal, die Grünen würden ihren Jugendnimbus an die Linke weitergeben.
Das kann gut sein, und wie wäre das dann so insgesamt?
Gar nicht viel anders als in der alten Bundesrepublik, mit Gegenpartei als alter CDU, programmlich und personenmäßig, auch was die Behandlung in den Medien anginge, die CDU selbst an der Stelle der Luschen-FDP.
Nur dass die Linken nicht mehr die gemäßigte SPD wären, sondern ungebändigt linksgrünkommunistisch, ohne SED-Altlasten.
Alles wie früher, nur noch linker, weil es keine SED mehr gibt als schlechtes Beispiel und keine DDR als abschreckendes Beispiel.
Wenn man dieses Bild erst einmal vor Augen hat, kann man sich gar nicht mehr etwas anderes als möglich und wahrscheinlich vorstellen, außer natürlich, dass es gar keinen unlinken Block geben könnte.
Das kann gut sein, und wie wäre das dann so insgesamt?
Gar nicht viel anders als in der alten Bundesrepublik, mit Gegenpartei als alter CDU, programmlich und personenmäßig, auch was die Behandlung in den Medien anginge, die CDU selbst an der Stelle der Luschen-FDP.
Nur dass die Linken nicht mehr die gemäßigte SPD wären, sondern ungebändigt linksgrünkommunistisch, ohne SED-Altlasten.
Alles wie früher, nur noch linker, weil es keine SED mehr gibt als schlechtes Beispiel und keine DDR als abschreckendes Beispiel.
Wenn man dieses Bild erst einmal vor Augen hat, kann man sich gar nicht mehr etwas anderes als möglich und wahrscheinlich vorstellen, außer natürlich, dass es gar keinen unlinken Block geben könnte.
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Freitag, 9. Mai 2025
Abarbeitung
tagesschauder, 11:25h
Immer weniger wollen noch eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus und immer mehr seien für Schlussstrich, wird vermeldet, man weiß jetzt nichts Genaueres, was gefragt wurde, oder wer, und wie und was mit Aufarbeitung oder Schlussstrich gemeint sein soll.
Verwunderlich ist es nicht. Das, was wir als Aufarbeitung bezeichnen oder als Gedenken oder Mahnen und Erinnern, ist Kitsch. Jemand, der absichtlich das Aufarbeiten funktionsuntüchtig machen wollte, würde es genauso betreiben. Wie Diktatur und Anpassung und verbrecherische Gewaltherrschaft funktionieren, ist damit dem Erkennen entzogen.
Kein Kitsch ist, obwohl fiktiv, Jakob der Lügner von Jurek Becker. Die Lektüre sei empfohlen, man denkt, man wüsste ja schon, was drinsteht, es ist aber weitaus besser erzählt, als man es sich selber vorzustellen imstande ist. Oder die Radio-Dokumentation Regime unter dem Hakenkreuz von Manfred Rexin. Die ist so gut, dass die Bundeszentrale für Politische Bildung sie nicht mehr herausrückt.
Faschismus oder Nationalsozialismus, Gewaltherrschaften, sind staatliche Angelegenheiten. Wer bei Hofe etwas sein oder werden will, wer eine öffentliche Wirkung erzielen will, hat allen Grund, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Aber „demokratische Eliten und nationalsozialistisch kontaminiertes Volk“ (Deutschlandfunk) zu behaupten, das ist Teil der arroganten Sicht, die im Anfang steht.
Verwunderlich ist es nicht. Das, was wir als Aufarbeitung bezeichnen oder als Gedenken oder Mahnen und Erinnern, ist Kitsch. Jemand, der absichtlich das Aufarbeiten funktionsuntüchtig machen wollte, würde es genauso betreiben. Wie Diktatur und Anpassung und verbrecherische Gewaltherrschaft funktionieren, ist damit dem Erkennen entzogen.
Kein Kitsch ist, obwohl fiktiv, Jakob der Lügner von Jurek Becker. Die Lektüre sei empfohlen, man denkt, man wüsste ja schon, was drinsteht, es ist aber weitaus besser erzählt, als man es sich selber vorzustellen imstande ist. Oder die Radio-Dokumentation Regime unter dem Hakenkreuz von Manfred Rexin. Die ist so gut, dass die Bundeszentrale für Politische Bildung sie nicht mehr herausrückt.
Faschismus oder Nationalsozialismus, Gewaltherrschaften, sind staatliche Angelegenheiten. Wer bei Hofe etwas sein oder werden will, wer eine öffentliche Wirkung erzielen will, hat allen Grund, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Aber „demokratische Eliten und nationalsozialistisch kontaminiertes Volk“ (Deutschlandfunk) zu behaupten, das ist Teil der arroganten Sicht, die im Anfang steht.
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Donnerstag, 8. Mai 2025
Machtgefühle
tagesschauder, 10:51h
Mit Nachrichten und sonstigen Informationen sollte es bei erwachsenen mündigen Bürgern so vonstattengehen und wir halten es für den Normalfall, dass wir Fakten und Umstände erfahren, uns ein Bild machen, es bewerten und dazu eine Emotion haben.
Im Ideologie-Gewerbe wird im fortgeschrittenem Stadium mit der Emotion angesetzt, darauf baut eine Bewertung auf, die ein Bild entwirft, durch das auf Tatsacheninformationen verwiesen wird.
Nach einigen Durchläufen macht man das alleine. Wer etwa in einer Partei eingebunden ist, hat je nach Machtposition nach einer gewissen Zeit gar keine andere Möglichkeit. Andere machen sich nicht die Mühe, andere Möglichkeiten zu erhalten, und sind genauso parteigepolt, was immer aus der Emotion heraus funktioniert. Man liebt nicht die Partei wegen ihrer Wohltaten, man liebt die Partei oder den Großen Bruder und weiß darum um den bewirkten Segen, zu dem nur die wahren Informationen passen.
So in der Reinform. Es ist nicht möglich, andere, unpassende und der Ideologie widersprechende Informationen zur Kenntnis zu nehmen, das lässt das Gefühl nicht zu.
Daher kommt es, dass die zum Beispiel Grüne Jugend gleich welchen Alters sich in der für sie tatsächlichen, absolut faktenbasierten Wirklichkeit befindet, die mit nichts etwas zu tun hat. Die sind nicht falsch informiert, nicht aus ihrer Sicht, denn falsche Informationen wären die, die unwohl tun.
Das alles hätte man mal bedenken müssen, bevor man ihnen die Macht gibt.
Im Ideologie-Gewerbe wird im fortgeschrittenem Stadium mit der Emotion angesetzt, darauf baut eine Bewertung auf, die ein Bild entwirft, durch das auf Tatsacheninformationen verwiesen wird.
Nach einigen Durchläufen macht man das alleine. Wer etwa in einer Partei eingebunden ist, hat je nach Machtposition nach einer gewissen Zeit gar keine andere Möglichkeit. Andere machen sich nicht die Mühe, andere Möglichkeiten zu erhalten, und sind genauso parteigepolt, was immer aus der Emotion heraus funktioniert. Man liebt nicht die Partei wegen ihrer Wohltaten, man liebt die Partei oder den Großen Bruder und weiß darum um den bewirkten Segen, zu dem nur die wahren Informationen passen.
So in der Reinform. Es ist nicht möglich, andere, unpassende und der Ideologie widersprechende Informationen zur Kenntnis zu nehmen, das lässt das Gefühl nicht zu.
Daher kommt es, dass die zum Beispiel Grüne Jugend gleich welchen Alters sich in der für sie tatsächlichen, absolut faktenbasierten Wirklichkeit befindet, die mit nichts etwas zu tun hat. Die sind nicht falsch informiert, nicht aus ihrer Sicht, denn falsche Informationen wären die, die unwohl tun.
Das alles hätte man mal bedenken müssen, bevor man ihnen die Macht gibt.
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Mittwoch, 7. Mai 2025
Debattenstrategische Empfehlung
tagesschauder, 10:56h
Wenn es Ihnen mal passiert, dass Sie als gesichert toxisch eingestuft werden, dann vermeiden Sie den Fehler, klarstellen zu wollen und erklären zu mögen, „habe doch nur“ und „wollen gar nicht“ und „das ist von Meinungsfreiheit gedeckt“, Sie haben dann schon wegen der defensiven Verhaltensweise verloren.
Sie sollten eine Debatte nicht scheuen, im Gegenteil, Sie müssen das Debattieren in Bewegung halten. Es soll nämlich keine Diskussion geben oder sie soll da beendet werden, wo der Vorwurf endet. Sie müssen, auch zum Zwecke des Fortführens der ungewünschten Debatte, in Trump-Manier an die normalen Leute gerichtet sagen: Die sind hinter Euch her! Schaut, was die da als gesichert toxisch einstufen wollen, dann seht Ihr, was diese Obermenschen vorhaben und wofür sie euch halten!
Dann müssen die Vorwürfe erneuert werden und Sie müssen, für gewöhnlich, erneut damit und mit der Bewertung konfrontiert werden, worauf Sie sagen müssen: Da haben Sie natürlich recht – aus stalinistischer Sicht. Aus nicht stalinistischer Sicht haben Sie nicht recht. Wenn das gesichert toxisch ist, was spricht dann gegen toxisch?
Damit haben Sie das Ding nicht gewonnen, aber eben nicht definitiv verloren, Sie haben dramaturgisch die Aussicht, dass die Debatte beendet wird an der für Sie günstigsten Stelle.
Sie sollten eine Debatte nicht scheuen, im Gegenteil, Sie müssen das Debattieren in Bewegung halten. Es soll nämlich keine Diskussion geben oder sie soll da beendet werden, wo der Vorwurf endet. Sie müssen, auch zum Zwecke des Fortführens der ungewünschten Debatte, in Trump-Manier an die normalen Leute gerichtet sagen: Die sind hinter Euch her! Schaut, was die da als gesichert toxisch einstufen wollen, dann seht Ihr, was diese Obermenschen vorhaben und wofür sie euch halten!
Dann müssen die Vorwürfe erneuert werden und Sie müssen, für gewöhnlich, erneut damit und mit der Bewertung konfrontiert werden, worauf Sie sagen müssen: Da haben Sie natürlich recht – aus stalinistischer Sicht. Aus nicht stalinistischer Sicht haben Sie nicht recht. Wenn das gesichert toxisch ist, was spricht dann gegen toxisch?
Damit haben Sie das Ding nicht gewonnen, aber eben nicht definitiv verloren, Sie haben dramaturgisch die Aussicht, dass die Debatte beendet wird an der für Sie günstigsten Stelle.
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Dienstag, 6. Mai 2025
Stundenschauder
tagesschauder, 10:49h
Hier zum ersten Mal etwas Minutenaktuelles, Friedrich Merz im ersten Wahlgang nicht gewählt.
Das wäre der Punkt, also für ihn, zu sagen: Macht's gut, ihr Trottel! Kein zweiter Wahlgang, ich bin weg!
Das wäre die beste aller schlechten Möglichkeiten, also die am wenigsten schlechte. Er könnte noch Durchfallkanzler werden, er könnte noch Zugeständnisse für sechs Stimmen machen, alles Unfug. So oder so wäre Lars Klingbeil im dritten Wahlgang der Boss, ob als Kanzler gewählt oder als Hauptkanzler. Die reale Wahl von Lars Klingbeil wäre noch das am wenigsten Entwürdigende, denn dann müsste, müsste, müsste die CDU die Wende einleiten.
Wird sie nicht, darum macht Friedrich Merz weiter, das die Prognose um dreiviertel elf.
Ist etwas spanender als das vorgesehene Thema, Verfassungsschutzbericht enthält Bloggerzitate, die von Parteileuten zitiert wurden, mit dem hier erwartbaren Fazit, es geht dem Dienst nicht um Inhalte, sondern um überhaupt freie Vernetzungen von etwas, was nicht soll. Vergleichsbeispiel wäre gewesen, eine örtliche Frauenbeauftragte war zu DDR-Zeiten in die Observierung geraten, weil sie Jazz hören wollte. Ja was, war Jazz verboten? Nein, einfach nur, dass Leute Kanäle bilden und Vernetzungen und etwas austauschen, was nicht staatlich kontrolliert ist, war verdächtig, feindlich und gesichert.
Das wäre der Punkt, also für ihn, zu sagen: Macht's gut, ihr Trottel! Kein zweiter Wahlgang, ich bin weg!
Das wäre die beste aller schlechten Möglichkeiten, also die am wenigsten schlechte. Er könnte noch Durchfallkanzler werden, er könnte noch Zugeständnisse für sechs Stimmen machen, alles Unfug. So oder so wäre Lars Klingbeil im dritten Wahlgang der Boss, ob als Kanzler gewählt oder als Hauptkanzler. Die reale Wahl von Lars Klingbeil wäre noch das am wenigsten Entwürdigende, denn dann müsste, müsste, müsste die CDU die Wende einleiten.
Wird sie nicht, darum macht Friedrich Merz weiter, das die Prognose um dreiviertel elf.
Ist etwas spanender als das vorgesehene Thema, Verfassungsschutzbericht enthält Bloggerzitate, die von Parteileuten zitiert wurden, mit dem hier erwartbaren Fazit, es geht dem Dienst nicht um Inhalte, sondern um überhaupt freie Vernetzungen von etwas, was nicht soll. Vergleichsbeispiel wäre gewesen, eine örtliche Frauenbeauftragte war zu DDR-Zeiten in die Observierung geraten, weil sie Jazz hören wollte. Ja was, war Jazz verboten? Nein, einfach nur, dass Leute Kanäle bilden und Vernetzungen und etwas austauschen, was nicht staatlich kontrolliert ist, war verdächtig, feindlich und gesichert.
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Montag, 5. Mai 2025
Neue Ausgabe der Jenaer Seniorenzeitung
tagesschauder, 13:02h
Das Senioren-Akrützel 71
hier aufklicken:
https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2071.pdf

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System und Struktur
tagesschauder, 11:11h
Etwa Julian Reichelt kommentiert, wenn das verfassungsfeindlich sei, hätten wir bald wieder Spitzel an den Stammtischen in den Kneipen.
Das ist nicht falsch, ja, ist so, und das ist das Bild vom Überwachungsstaat, wenn man ihn aus Erzählungen kennt.
Es ist nur nicht so, dass das Spitzelsystem ein Auswuchs wäre, eine Verirrung infolge zu großer Wachsamkeit und zu geringen Demokratieverständnisses, wenn die Privatsphäre nicht mehr respektiert wird. Das, wenn wir es so nennen, Spitzelsystem ist das Wesen der auf Vision und Ideologie gegründeten, mithin linken, Staatsform, denn Abweicher sind ein notwendiges Element, Feinde sind gebraucht, Konformität muss unter Beweis gestellt werden, dazu muss man melden, denunzieren und bespitzeln.
Das ist die Struktur.
Aus ihr folgt der Dienst, der die Feinde bestimmt.
Die staatliche Ideologie von Gleichheit und Toleranz und Gemeinschaft beruht auf Ausgrenzung, Spaltung und Feindseligkeit, was spätestens dann, wenn die Ideologie zur Staatsdoktrin geworden ist, der Umsetzung bedarf.
Das ist, wo wir sind.
Das ist nicht falsch, ja, ist so, und das ist das Bild vom Überwachungsstaat, wenn man ihn aus Erzählungen kennt.
Es ist nur nicht so, dass das Spitzelsystem ein Auswuchs wäre, eine Verirrung infolge zu großer Wachsamkeit und zu geringen Demokratieverständnisses, wenn die Privatsphäre nicht mehr respektiert wird. Das, wenn wir es so nennen, Spitzelsystem ist das Wesen der auf Vision und Ideologie gegründeten, mithin linken, Staatsform, denn Abweicher sind ein notwendiges Element, Feinde sind gebraucht, Konformität muss unter Beweis gestellt werden, dazu muss man melden, denunzieren und bespitzeln.
Das ist die Struktur.
Aus ihr folgt der Dienst, der die Feinde bestimmt.
Die staatliche Ideologie von Gleichheit und Toleranz und Gemeinschaft beruht auf Ausgrenzung, Spaltung und Feindseligkeit, was spätestens dann, wenn die Ideologie zur Staatsdoktrin geworden ist, der Umsetzung bedarf.
Das ist, wo wir sind.
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Sonntag, 4. Mai 2025
Stufenweises Verbot
tagesschauder, 11:55h
Die dramaturgische Veränderung der erhöhten Einstufung liegt darin, dass aus Meinung Fakten gemacht wurden. Man müsste immer die Quelle dazu nennen, wenn man sagt, die „gesichert eingestufte“, macht aber niemand. Einige Experten können wieder in die Tagesschau und alle anderen, es gibt gar nichts Neues, nur einen Anlass zur Wiederholung.
Groteskestes Beispiel war, von wem auch immer gesagt, wohl von mehreren: Sobald es Beweise gibt. Dann muss das Verbotsverfahren endlich und so weiter.
Wir hatten das schon vor einem Jahr, Verbotsverfahren war wochenlang herrschendes Thema. Es ging und geht darum, dem öffentlichen Dienst Druck zu machen, Gelder für Bessernetzwerke lockerzumachen, Wahlkampf mit Staatsgeld zu betreiben. Jetzt verstärktes Nichts, um den Input zu erhöhen.
Das heißt nicht, dass es kein Verbot geben wird. Bild schreibt, die Wähler könne man nicht verbieten. Oh doch, das geschieht doch schon die ganze Zeit.
Groteskestes Beispiel war, von wem auch immer gesagt, wohl von mehreren: Sobald es Beweise gibt. Dann muss das Verbotsverfahren endlich und so weiter.
Wir hatten das schon vor einem Jahr, Verbotsverfahren war wochenlang herrschendes Thema. Es ging und geht darum, dem öffentlichen Dienst Druck zu machen, Gelder für Bessernetzwerke lockerzumachen, Wahlkampf mit Staatsgeld zu betreiben. Jetzt verstärktes Nichts, um den Input zu erhöhen.
Das heißt nicht, dass es kein Verbot geben wird. Bild schreibt, die Wähler könne man nicht verbieten. Oh doch, das geschieht doch schon die ganze Zeit.
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Samstag, 3. Mai 2025
Mut zur Zumutung
tagesschauder, 11:03h
Passend zum Geheimbericht bringt die FAZ die muslimfeindliche Überschrift „Wir haben unterschätzt, wie sehr Zuwanderung eine Zumutung ist“ , ein Zitat von Cem Özdemir.
Die Reaktionen könnten von Ja klar bis Ach nee reichen.
Es ist nur wieder politisch billig und intellektuell unzulänglich. Auch und gerade und erst recht wäre Differenzierung angebracht.
Zuwanderung ist auch hier das falsche Wort, man müsste schon unterscheiden, aber das geht noch weniger, als den Gesamtbegriff zu relativieren. Da müsste aber noch mehr angesprochen werden, was man gar nicht kennt.
Der Özdemir-Satz ist keineswegs ein Zugeständnis an die freie Öffentlichkeit.
Denn was erhalten bleibt, obwohl Herr Özdemir sich wieder viel Schelte einhandeln wird und teilweise nachgeben dürfte, ist die herrschaftliche Sicht, die machtzentrierte Haltung, die wird nicht gemäßigt. Wir sind die, die zumuten, auch wenn wir mal was unterschätzen, das kommt vor.
Zumal das Problem der Zumutung nicht diejenigen sind, die zumuten, sondern die Zumutungsnehmer. Die müssen noch besser an die Zumutung gewöhnt werden.
Damit wird er Ministerpräsident.
Die Reaktionen könnten von Ja klar bis Ach nee reichen.
Es ist nur wieder politisch billig und intellektuell unzulänglich. Auch und gerade und erst recht wäre Differenzierung angebracht.
Zuwanderung ist auch hier das falsche Wort, man müsste schon unterscheiden, aber das geht noch weniger, als den Gesamtbegriff zu relativieren. Da müsste aber noch mehr angesprochen werden, was man gar nicht kennt.
Der Özdemir-Satz ist keineswegs ein Zugeständnis an die freie Öffentlichkeit.
Denn was erhalten bleibt, obwohl Herr Özdemir sich wieder viel Schelte einhandeln wird und teilweise nachgeben dürfte, ist die herrschaftliche Sicht, die machtzentrierte Haltung, die wird nicht gemäßigt. Wir sind die, die zumuten, auch wenn wir mal was unterschätzen, das kommt vor.
Zumal das Problem der Zumutung nicht diejenigen sind, die zumuten, sondern die Zumutungsnehmer. Die müssen noch besser an die Zumutung gewöhnt werden.
Damit wird er Ministerpräsident.
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Freitag, 2. Mai 2025
Unsouverän
tagesschauder, 11:44h
Es gilt zu verstehen, dass das kritische Weißsein das Weißsein der anderen kritisiert. Ein Mangel an Selbstachtung fühlt sich an wie ein schlechtes Gewissen, es muss einen Grund haben, man muss aber immer noch besser sein als die anderen, und das ist dann eben die Vorstellung der Privilegiertheit.
Ausgrenzung weißer Kinder auf dem Kirchentag-Rassismusworkshop ist gar nicht mal Konsequenz, gar keine Folgeerscheinung, sondern Sinn und Zweck. Diese Kinder sind die Projektionsfigur des Selbsthasses der identitätslosen selbstdefinierten Weißen, ob die nun selber den Workshop machen oder Unweiße engagieren. Den unweißen Kindern wird ja nun gar nicht geholfen, nur den Kirchentanten (m/w/d). Die würden den Anblick netter Kinder gar nicht ertragen, bei denen von Farbe können sie damit klarkommen, dass sie die sozusagen mitprivilegieren, so gut, wie sie sind.
Das ist ganz völkisch gedacht, nur eben für das andere Volk und schon gar nicht mit der Vorstellung des Volkes als Souverän.
Ausgrenzung weißer Kinder auf dem Kirchentag-Rassismusworkshop ist gar nicht mal Konsequenz, gar keine Folgeerscheinung, sondern Sinn und Zweck. Diese Kinder sind die Projektionsfigur des Selbsthasses der identitätslosen selbstdefinierten Weißen, ob die nun selber den Workshop machen oder Unweiße engagieren. Den unweißen Kindern wird ja nun gar nicht geholfen, nur den Kirchentanten (m/w/d). Die würden den Anblick netter Kinder gar nicht ertragen, bei denen von Farbe können sie damit klarkommen, dass sie die sozusagen mitprivilegieren, so gut, wie sie sind.
Das ist ganz völkisch gedacht, nur eben für das andere Volk und schon gar nicht mit der Vorstellung des Volkes als Souverän.
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Donnerstag, 1. Mai 2025
In Schafspelzen
tagesschauder, 11:24h
Die kommende Justizministerin wird gezeigt mit einem Sozialnetzwerkvideo, wo sie auffordert anzuzeigen, wenn man im Netz angehasst und beleidigt worden ist, strafbare Sachen müssten verfolgt werden und dazu wolle man vereinfachte Online-Anzeigemöglichkeiten einrichten.
Das ist jetzt wieder so eine Sache, wo doch niemand etwas gegen Schafspelze haben kann.
Immerhin sagt sie strafbare Inhalte, andere dürften sie gar nicht interessieren, und die vereinfachte Anzeigbarkeit per Netzformular klingt auch nach Verbesserung der individuellen Rechte, die bei der ganzen Netzwerkdurchsetzerei gar nicht so wichtig waren.
Hier wird aber nur der einzelne Bürger eingespannt, um Anzeigenstoff zu generieren, auswählen werden dann die Agenturen nach politischer Opportunität.
Etwa nicht?
Nicht bei einer Ministerin, die mit Kinderstimme spricht.
Das ist jetzt wieder so eine Sache, wo doch niemand etwas gegen Schafspelze haben kann.
Immerhin sagt sie strafbare Inhalte, andere dürften sie gar nicht interessieren, und die vereinfachte Anzeigbarkeit per Netzformular klingt auch nach Verbesserung der individuellen Rechte, die bei der ganzen Netzwerkdurchsetzerei gar nicht so wichtig waren.
Hier wird aber nur der einzelne Bürger eingespannt, um Anzeigenstoff zu generieren, auswählen werden dann die Agenturen nach politischer Opportunität.
Etwa nicht?
Nicht bei einer Ministerin, die mit Kinderstimme spricht.
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Mittwoch, 30. April 2025
Rentenformel
tagesschauder, 11:08h
Zu der Sache mit der Altersrente wird vorgebracht, man könne den heutigen Jungen nicht zumuten, so viel für die heutigen Alten abzuführen, für so viele auch noch. Das ist richtig gerechnet, daher werden die politischen Hauptüberlegungen angestellt, die Renten zu verringern, im Verhältnis jedenfalls, und das Rentenalter zu erhöhen. Länger arbeiten, weil man älter wird, um nicht die arbeitende Generation zu belasten.
Komischerweise wird dabei nie daran gedacht, dass die heutigen Jungen dann die Perspektive haben, viel länger arbeiten zu sollen und weniger Rente zu kriegen. Olaf Scholz fand das ja zum Lachen, dass die daran doch denken. Sollte man nicht bei jeder Reform darauf achten, dass die Beitragszahler ein Motiv haben, Beiträge zu zahlen? Die Aussicht, eine auskömmliche zumutbare Rente zu haben nach einem einigermaßen ausgeglichenen Arbeitsleben?
Unsere praktischen Überlegungen enden hier, wir haben keine Konzepte einzubringen.
Außer, dass Bürgergeld für Bürgerleistung gezahlt werden sollte und dass das Asylbewerberleistungsgesetz Leistungen vorschreibt, die die Asylbewerber erbringen. Nur bei der Rente wird bislang danach gefragt, was man wofür kriegt, darum ist das ein politisches Thema. Die moralischen Themenfelder sind besetzt und vereinnahmt.
Na, wenn es der SPD hilft, dem Koalitionsvertrag zuzustimmen.
Komischerweise wird dabei nie daran gedacht, dass die heutigen Jungen dann die Perspektive haben, viel länger arbeiten zu sollen und weniger Rente zu kriegen. Olaf Scholz fand das ja zum Lachen, dass die daran doch denken. Sollte man nicht bei jeder Reform darauf achten, dass die Beitragszahler ein Motiv haben, Beiträge zu zahlen? Die Aussicht, eine auskömmliche zumutbare Rente zu haben nach einem einigermaßen ausgeglichenen Arbeitsleben?
Unsere praktischen Überlegungen enden hier, wir haben keine Konzepte einzubringen.
Außer, dass Bürgergeld für Bürgerleistung gezahlt werden sollte und dass das Asylbewerberleistungsgesetz Leistungen vorschreibt, die die Asylbewerber erbringen. Nur bei der Rente wird bislang danach gefragt, was man wofür kriegt, darum ist das ein politisches Thema. Die moralischen Themenfelder sind besetzt und vereinnahmt.
Na, wenn es der SPD hilft, dem Koalitionsvertrag zuzustimmen.
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