Freitag, 12. Februar 2016
Philosophische Inklusion
Der Philosoph, der auf zeit.de dargelegt hat, wie er Handball versteht, nämlich als kartoffeldeutsche unmigrantische Angelegenheit von Arierhelden, hat das gemacht, wonach die Philosophie zu allen Zeiten strebte, nämlich den Satz „Erkenne dich selbst!“ zu erfüllen.
Er hat eine umfassende Auskunft über sich gegeben.
Sein Text ist eine Ausgeburt der Selbstverachtung. Die ist völlig berechtigt.
Der arme Mensch fühlt sich gegenüber Sportlern unterlegen und hat nur die Chance, als Intellektueller diese Unterlegenheit intellektuell zu überhöhen.
Er demonstriert, was passiert, wenn Staatsphilosophen dafür bezahlt werden, die staatliche Propaganda philosophisch zu untermauern: die intellektuelle Niederlage.
Er hat ja nichts anderes gesagt als das, was Staatsdoktrin ist. Du bist nichts, dein neues Volk ist alles.
Mit demselben Engagement hätte er sich eingereiht in die Philosophen anderer Herrschaftssysteme, die für ihren Herrscher die ideologische Legitimierung lieferten.

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+1
Korrekt, der Kollege hat vermutlich nicht über Handball, sondern über sich selbst geschrieben.

Das ist übrigens immer auch der Nachteil von Kritik, wer kritisiert, sagt immer etwas über sich selbst und darf gerne recht haben.

Wer gänzlich unrecht hat, sagt letztlich nur noch über sich selbst aus.

PS:
Das war übrigens auch gleich der erste Gedanke meinerseits, als ich (vor einigen Tagen) einen Blick auf das Stück warf, wieder sehr schön herausgearbeitet!

PPS:
Sogar doppelt sehr schön herausgearbeitet!

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Sowas ähnliches kann
auch eine einfache Journalistin in Österreich: "Es ist zum Heulen: die Menschen, die ihm* zukreischen und wie sie aussehen. Es sind die hässlichsten Menschen Wiens, ungestalte, unförmige Leiber, strohige, stumpfe Haare, ohne Schnitt, ungepflegt, Glitzer-T-Shirts, die spannen, Trainingshosen, Leggins. Pickelhaut. Schlechte Zähne, ausgeleierte Schuhe. Die Flüchtlinge aus dem nahen Osten sind ein schönerer Menschenschlag. Und jünger. Und irgendwie schwant ihnen das, den abgearbeiteten, älteren Österreichern"
http://www.profil.at/oesterreich/hilfe-fluechtlinge-meine-freundin-5845568
*FPÖ-Chef Strache
Allerdings: "Wegen dieser Passage wurde profil.at vom österreichischen Presserat gerügt, da es sich um einen Verstoß gegen Punkt 7 des Ehrenkodex für die österreichische Presse (Schutz vor Pauschalverunglimpfung und Diskriminierung) handle"
https://de.wikipedia.org/wiki/Christa_Z%C3%B6chling
Für einen 'guten' Zweck nehmen sie und ihr Arbeitgeber sowas gerne in Kauf. Ferner, gerade wenn ihre Beschreibung zutrifft, müsste man sich in ihrer Fraktion fragen: geht es unterprivilegierten Menschen schlecht? Zu schlecht? Sogar so schlecht, dass sie sich von den Linken ab- und den Rechten zuwenden? Das ist ja weder gut noch vorteilhaft, Frau Journalistin!

PS: Ein Abschnitt ganz unten im Artikel ist noch über 'die Ungarn' zu lesen. Vorsichtig formuliert sie im Zitiermodus: "Die Ungarn - sagen sie – und zeigen: Hände in Handschellen. Die Ungarn - Faschisten nennen sie sie. Die Ungarn - sind selber ziemlich arm und durch den Kommunismus so roh geworden, sagt einer, in ziemlich flüssigem Englisch. Die Ungarn hätten sie gequält, sie hätten Frauen vergewaltigt und auf deren Männern Kippen ausgedämpft. Die Ungarn, das war die Hölle, wie der Krieg in Syrien, das Meer und die Balkanroute in Zug und Transporter". Die Syrer, die sich in Ungarns Geschichte wie auch in der Psychologie der Ungarn gut auskennen ... Etwas eigenartig, dass der Vergewaltigungsvorwurf sonst nirgends aufgetaucht ist. Eher erklärlich, dass sich die total ermüdeten Presseratsleute bis zum ungarnfreundlichen Ende des langen Artikels gar nicht durchkämpfen konnten.

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Wobei der Begriff 'un­ter­pri­vi­le­giert' der Sprache der Kollektivisten entsprungen ist.
Niemand ist in denjenigen Systemen, die gesellschaftlich den Ideen und Werten der Aufklärung folgend implementieren konnten, mit einem Privileg versehen, jedenfalls nie so, wie es "Linke" meinen.

MFG
Dr. W

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