Donnerstag, 31. August 2023
Forderung ins Nichts
Hier ist wieder ein Fall dafür, wie eine asymmetrische Lage nicht verstanden wird, weil dramaturgische Analyse für unwichtig gehalten wird. Friedrich Merz kriegt die Überschrift auf mehreren Nachrichtenseiten: Merz will Debatte über Leistungsbereitschaft“, Cicero führt aus: „Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat angesichts schlechter Wirtschaftsdaten eine Grundsatzdebatte über die Leistungsbereitschaft in Deutschland gefordert. 'Wir müssen über die grundsätzliche Haltung in unserem Land reden: Sind wir noch bereit, uns für unseren Wohlstand und unsere Alterseinkommen anzustrengen', sagte Merz, der auch CDU-Vorsitzender ist, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er ergänzte: 'Eines ist jedenfalls klar: Unser Wohlstand lässt sich nicht mit bedingungslosem Grundeinkommen und 4-Tage-Woche bei vollem Gehalt aufrechterhalten.'“
So so, der Funkegruppe sagte er was. Weil er zeitungsdeutsch denkt und gehört hat, dass „Debatten angestoßen“ werden. Das will er auch haben.
Wenn er Glück hat, wird referiert, dass er fordert. Aber was tut er? Er sagt, er fordere. Gut, gehen wir den Schritt zur Forderung mit, was dann? Dann läuft der Argumentationsvektor ins Leere. Da ist nichts. Es gibt ja nichts, das er nun einfordern würde. Und wenn sich welche fänden, die das für eine gute Idee hielten? Auch nichts, eine Debatte, vielleicht.
So zerredet man. Um eine solche Debatte zu vermeiden, könnte man dasselbe tun wie Merz. Die Ambition ist egal, das hat ihm nur niemand gesagt. Er kann eben nicht in die Scheinwelt einen anderen Schein hineinfordern – nicht, ohne selbst zum Schein zu werden.
Tun hätte er müssen, etwas zu sagen, wofür über ihn hergefallen wird, und als Ergebnis dessen könnte eine Debatte, bei der die andere Seite in der Defensive wäre, entstehen.
So würden es Besserleister machen.

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+1
Alles richtig, vor der Bundestagswahl 2009 haben einige die Wahl der FDP empfohlen und sind schrecklich enttäuscht worden, von Joachim Gauck haben sich einige etwas versprochen und zuletzt, dann bereits weniger, von Friedrich Merz.

Keine Ahnung, was da noch bundesdeutsch erhofft werden könnte, auch bspw. Olaf Scholz könnte noch deutlich besser sein - als der Nächste.

Das sieht irgendwie gesteuert aus.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W (der übrigens die neuesten Statements von Harald Schmidt "jetzt auch nicht wirklich" clever fand)

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Merz im Wahlmodus
FRIEDRICH MERZ: "Im hohen Maße verstörende Äußerungen! Scharfe Attacke gegen Annalena Baerbock
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat Außenministerin Annalena Baerbock im Bundestag für ihre Aussage, man kämpfe einen Krieg gegen Russland", scharf angegriffen. In hohem Maße verstörend", sei das gewesen, so Merz." Quelle: nius
Baerbocks Aussagen sind schon älter und wurden wohl jetzt aus der Schublade geholt. Jetzt gibt es Konflikt und Rivalität. Nach der Wahl wird koaliert und brüderlich zusammengearbeitet. Das ist sicher .

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Naja, im Herzen sozusagen ist ja auch Friedrich Merz im (unerklärten) Krieg zwischen NATO und Russland dabei, ganz anscheinend.
Wenn "Merzibus" (vergleiche auch mit 'Omnibus') mal etwas sagt, dann unterscheidet sich dies aus meiner Sicht nicht grundsätzlich von dem was Annalena Baerbock sagt.

Außer, dass Friedrich Merz anscheinend vglw. verständig ist - und diese Dame nicht.

Es ändert nichts.

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Was, wenn
die ARD&ZDF zur Arbeitsweise wie bis vor 10 Jahren zurückkehren würden, also den Staatsvertrag auf neutrale, umfassende Berichterstattung und Ausgewogenheit zu erfüllen? Würden dann (endlich) die Leute besser informiert sein und ggf. anders wählen?

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Wie es in einem
Meme heißt: Wenn ich höre „vor zehn Jahren“, denke ich an die Neunziger und nicht 2003.

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Klar ist so nicht:
Eines ist jedenfalls klar: Unser Wohlstand lässt sich nicht mit bedingungslosem Grundeinkommen und 4-Tage-Woche bei vollem Gehalt aufrechterhalten.
Es ist so, dass zeitgenössische AI alsbald bis zu 50 % der Arbeitsplätze ersetzen könnte, langfristig, geeignete Robotik vorausgesetzt bis zu 90 % der Arbeitsplätze.

Auch aus diesen Gründen lohnte es sich "Powernetzwerke" aufzusetzen, also nicht nur für E-Automobile.
Sicher, ein wenig blöde bleibt dann, dass NPCs nichts mehr zu arbeiten bekommen (können).

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W (der mal davon ausgeht, dass smarte (und ein wenig böse) Sozial-Ingenieure der Güteklasse Yascha Mounk bereits so planen)

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Ist Ihnen auch aufgefallen,
dass es immer mehr "ein wenig böse" Menschen zu geben scheint. Das Herzliche, das Zugewandte, das geduldig Zuhörende scheint "aus der Mode" gekommen zu sein. Oder war es gar nie hier in Herzlosland, äh, Deutschland?

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Die nervige Auto-Korrektur ist eine KI
Im Spanischen funktioniert sie besser als im Deutschen, warum auch immer. Oft entsteht bei mir völliger Blödsinn.

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