Sonntag, 2. Juni 2024
Hass und Hessen
Der Hessische Ministerpräsident nutzt, man muss sagen: instrumentalisiert, das Attentat, aber nicht das auf den anderen, sondern auf den einen, dessen gedacht wird, weil das Narrativ passt, er missbraucht es für die Forderung, mehr gegen „Hass und Hetze“ vorzugehen.
Das heißt, viel oder wenigstens wenig besser als Nancy Faeser ist er auch nicht, und es handelt sich auch nicht um eine hessische Besonderheit.
Aber gut. Dann wäre ja die Frage, ob islamistische Hasshetze mitgemeint wäre. Da gäbe es viel zu besichtigen. Zu viel, als dass die Politik sich damit befassen könnte.
Die zwingende Anschlussfrage ist indes: Was erwartet er jetzt eigentlich anderes als Groll? Wieso glaubt er, einen Anspruch zu haben, keine Schimpfe abzukriegen? Was denkt er, was er verdient hätte? Oder: Wie möchte er es denn gesagt kriegen, wenn man ihn für einen politischen Trottel hält?
Und wenn er das beantwortet, dann könnte er auch gleich mitteilen, wie man es Nancy Faeser übermitteln kann.

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