Mittwoch, 19. Juni 2024
Geschichtsalternative
tagesschauder, 10:34h
Die Geschichtsrubrik auf WeLT.de ist überwiegend interessant, letztens kam in den Wiederholungen ein Artikel darüber, wie es hätte anders gewesen sein können, wenn nicht Hitler zum Reichskanzler ernannt worden wäre, sondern, was auch eine wahrscheinliche Möglichkeit gewesen sein soll, man sich auf den gemäßigteren Stellvertreter geeinigt hätte. Dann wäre auch alles ziemlich krass gekommen, aber vielleicht nicht ganz so mörderisch, mehr mussoliniger oder austrofaschistischer, so vermutet es der Autor.
Hätte natürlich. Aber es stehen zwei Prinzipien dagegen. Die Dynamik der, wie man heute sagt, Eskalation, geschah, wie es Echtzeit-Zeugen nahelegen, weitaus stärker aus sich selbst heraus, so dass auch jemand, der nicht den „Kampf“ umsetzen wollte, kein Zurück kennen könnte.
Man kann durchaus annehmen, dass ein zuanfangs mittelmäßiger Machthaber denselben Weg der Brutalisierung nimmt wie der, der schon brutal beginnt. Beispiele gibt es.
Aber noch was anderes steht der alternativen Geschichte entgegen. Der Gemäßigte wäre sehr sicher von Hitler als Übergangsform benutzt worden. Entweder mit dessen Hilfe oder ohne hätte der Führer die Macht übernommen.
Warum uns das interessiert, ist, weil die Machtmechanismen zwar von manchen Personen besonders stark eingesetzt werden, die anderen aber ihre Rolle für diese spielen.
Wer also eine starke Führung wünscht, sollte eine noch stärkere öffentliche Kontrolle verlangen.
Hätte natürlich. Aber es stehen zwei Prinzipien dagegen. Die Dynamik der, wie man heute sagt, Eskalation, geschah, wie es Echtzeit-Zeugen nahelegen, weitaus stärker aus sich selbst heraus, so dass auch jemand, der nicht den „Kampf“ umsetzen wollte, kein Zurück kennen könnte.
Man kann durchaus annehmen, dass ein zuanfangs mittelmäßiger Machthaber denselben Weg der Brutalisierung nimmt wie der, der schon brutal beginnt. Beispiele gibt es.
Aber noch was anderes steht der alternativen Geschichte entgegen. Der Gemäßigte wäre sehr sicher von Hitler als Übergangsform benutzt worden. Entweder mit dessen Hilfe oder ohne hätte der Führer die Macht übernommen.
Warum uns das interessiert, ist, weil die Machtmechanismen zwar von manchen Personen besonders stark eingesetzt werden, die anderen aber ihre Rolle für diese spielen.
Wer also eine starke Führung wünscht, sollte eine noch stärkere öffentliche Kontrolle verlangen.
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1kay,
Samstag, 22. Juni 2024, 12:39
Kontinuität
Sie kennen sicher Sebastian Haffner, 'Von Bismark zu Hitler'.
Schöne Punchline darin für mich, sinngemäß: ... und warum standen diese dt. Offiziere nun so schnell dort (tief in Südrussland)? Weil sie nur wenige Jahre zuvor dort schon einmal gestanden hatten, im ersten Krieg!
Diese Art von historischem Kontext und langfristigen Interessen, Handlungsoptionen, weitreichenden Verflechtungen nicht zu kennen, ja zu leugnen, das werfe ich fast allen Politikern, vor allem gerade den linken, vor.
Sie ersetzen es durch erfundene oder überinterpretierte oder von Gegnern Europas übernommene Propaganda im Namen des 'Antikolonialismus' und der 'weißen Schuld'.
(Ich muss sicher nicht anmerken, dass für mich die AfD niemals eine 'Alternative' ist)
Schöne Punchline darin für mich, sinngemäß: ... und warum standen diese dt. Offiziere nun so schnell dort (tief in Südrussland)? Weil sie nur wenige Jahre zuvor dort schon einmal gestanden hatten, im ersten Krieg!
Diese Art von historischem Kontext und langfristigen Interessen, Handlungsoptionen, weitreichenden Verflechtungen nicht zu kennen, ja zu leugnen, das werfe ich fast allen Politikern, vor allem gerade den linken, vor.
Sie ersetzen es durch erfundene oder überinterpretierte oder von Gegnern Europas übernommene Propaganda im Namen des 'Antikolonialismus' und der 'weißen Schuld'.
(Ich muss sicher nicht anmerken, dass für mich die AfD niemals eine 'Alternative' ist)
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