Freitag, 22. August 2025
Keine DDR-Vergleichbarkeit
Mitunter wird die Erwähnung getätigt, die Ostdeutschen hätten und die Westdeutschen nicht die Erfahrung, dass der Staat nicht der Freund ist, diese pflegen daher ein nicht durchgehendes Vertrauen gegenüber dem Staatswesen.
Etwas präziser ist zu sagen, die älteren Ostdeutschen haben das noch, aber nicht aus Gewohnheit, weil sie es nicht anders kennen, sondern weil sie es auch anders kennengelernt haben nach der Wende und eben die andere Art des Staatswesens wollten.
Zudem war es in Zonenzeiten so, dass der Staat als Machtinstrument der Partei ein Zwangsvertrauen einforderte, kaum durchsetzbar, dass mitunter die Menschen beim Staat nur zur Hälfte staatsgläubig waren und zur anderen Hälfte viertelzweifelnd, dass wiederum anscheinend jeder, der konnte, sich zum Bereichsleiter seines Herrschaftsgebietes aufschwang und jedes Teilchen Macht ausspielte, wobei die Grenzen strikt waren. Diese Frakturierung ist heute kaum darstellbar und vorstellbar.
Die Neo-Achtundsechziger, die Wessis des Grünen Reiches, sind von Allmachtsgaluben beseelt. Wer heute Amtsträger ist oder staatsnaher Funktionär, ist Aktivist der Stunde und hat die Gewaltenteilung nur als Arbeitsplatzbeschreibung, die als Zahlungsgrund gilt. Der Staat selbst ist der Verfassung nach freiheitlich, es gibt nur niemanden mehr, der sich darum kümmert.
Also deshalb kein DDR-Vergleich.

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