Freitag, 7. November 2025
Regierungsminderheit
tagesschauder, 09:06h
Verfassungsrechtlich machbar wäre es, dass Friedrich Merz durchregiert, nachdem er die SPD hinausgeworfen hätte. Aber Verfassungsrecht entscheidet nicht darüber, was gemacht wird.
Friedrich Merz wird nachgesagt, er hätte sowieso schon von allem, was er gesagt hat, das Gegenteil getan, und dass er eine Minderheitsregierung ausschließt, sagt gar nichts, er würde sich wieder wenden. Nein, das würde er nicht, denn wie er sich bisher gewendet hat, war durchweg nach links. Und das nicht immer auf linken Druck, manches war schon vorausgeplant. Es kann nicht vorkommen, dass einer, der sich immer beugt, wieder aufrichtet.
Denn, also, na was da los wäre. So viel Geld hätte die Zivilgesellschaft gerade noch, um die nächsten Zahlungen zu erpressen.
Und die halbe CDU wäre gegen ihn, genau wie jetzt, nur eben die andere Hälfte, die, die bisher die Kontrolle ausübt.
Heißt: durch, wird nichts mehr.
Friedrich Merz wird nachgesagt, er hätte sowieso schon von allem, was er gesagt hat, das Gegenteil getan, und dass er eine Minderheitsregierung ausschließt, sagt gar nichts, er würde sich wieder wenden. Nein, das würde er nicht, denn wie er sich bisher gewendet hat, war durchweg nach links. Und das nicht immer auf linken Druck, manches war schon vorausgeplant. Es kann nicht vorkommen, dass einer, der sich immer beugt, wieder aufrichtet.
Denn, also, na was da los wäre. So viel Geld hätte die Zivilgesellschaft gerade noch, um die nächsten Zahlungen zu erpressen.
Und die halbe CDU wäre gegen ihn, genau wie jetzt, nur eben die andere Hälfte, die, die bisher die Kontrolle ausübt.
Heißt: durch, wird nichts mehr.
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fritz_,
Freitag, 7. November 2025, 14:58
Bei ttt letzten Sonntag war ja nichts über die Messe, aber dafür gestern bei artour. Der 5 min lange Beitrag beginnt bildlich mit einem Krähenschwarm vor herbstlich finsterem Hintergrund, erst über dem Markt, dann über dem Messegelände, "seit alters her Unglücksboten oder Vögel der Weisheit."
An was man sich nach dem Beitrag erinnert, ist eigentlich nur das menschlich freundliche Gesicht von Frau Dagen und ihre sachlichen, weisen Worte, die der MDR bei Youtube abgekupfert hat.
Die – man darf es ruhig mal dazusagen – früher (aber nicht ganz früher) mehrmals zu Recht als Buchhändlerin des Jahres gekrönt und gefeiert wurde.
Und eine Erinnerung bleibt vielleicht noch über an das dreinblickende Gegengesicht einer ortsansässigen, netten Buchhändlerin, die interviewt wird, die mit der kleinen, neuen Buchmesse nichts anfangen kann. Scheinbar wird die ganze Stadt mit Antikärtchen und Antiaufklebern bestückt, auf denen in Schreibschrift mit Schnörkeln "Wir!" steht, also dem Sinn nach "Wir und nicht Du, Freundchen!"
Viele Beelzebubs werden eingeblendet, von Tichy bis Tellkamp, es wird nochmal darauf hingewiesen, dass Verleger Kubitschek zu gesichert steuerbordextrem erklärt wurde, nach ihm wird die frühere Grünenchefin Hermenau eingeblendet und sogar aktuell interviewt, sie wird die Messe besuchen, dann kommt wieder der Krähenschwarm ins Bild, aus der Nähe, sitzend auf einem Baum vor dunklem Gewölk, und der Krähenschwarm fliegt krächzend los.
"Das Image der Stadt steht auf dem Spiel." Vielleicht könnte sie als Kulturstadt mit zu vielen Büchern verschrien sein? Vielleicht klärt sich auch irgendwann noch, warum Händel sich selbst aus Halle ausgeschafft hat?
"Über 30000 Männchen haben eine Petition unterzeichnet für die Absage der Buchmesse", und zwar "wegen Intoleranz" der Messe. Absage durch wen sagen sie zwar nicht, und wer die Verbindlichkeiten hätte übernehmen sollen, sagen sie auch nicht. "Sie wollen das attraktivere Angebot sein", aber doch schon mit Absage der Veranstaltung, der gegenüber sie attraktiver sein wollen. Womit sie all die Jahre aber abgewartet haben, bis eine Veranstaltung kam, von der sie dann verlangten, dass sie sich selber absagt. Das ist tiefsinnig.
"Wir haben Initiative und machen etwas, und die (die Messe) machen auch etwas, und genau das ist ja die Pluralität, genau das ist ja ne diverse Gesellschaft, und die ganze breite weitere Bevölkerung, die gar nicht in dieser Buchbubble drin ist, die kann das beobachten und sich dann selbständig dafür entscheiden, wer macht mir das bessere Angebot."
So sagt die ortsansässige Buchhändlerin zum Schluss, und ihr Gesicht dabei war es wert, den MDR-Beitrag angesehen zu haben.
An was man sich nach dem Beitrag erinnert, ist eigentlich nur das menschlich freundliche Gesicht von Frau Dagen und ihre sachlichen, weisen Worte, die der MDR bei Youtube abgekupfert hat.
Die – man darf es ruhig mal dazusagen – früher (aber nicht ganz früher) mehrmals zu Recht als Buchhändlerin des Jahres gekrönt und gefeiert wurde.
Und eine Erinnerung bleibt vielleicht noch über an das dreinblickende Gegengesicht einer ortsansässigen, netten Buchhändlerin, die interviewt wird, die mit der kleinen, neuen Buchmesse nichts anfangen kann. Scheinbar wird die ganze Stadt mit Antikärtchen und Antiaufklebern bestückt, auf denen in Schreibschrift mit Schnörkeln "Wir!" steht, also dem Sinn nach "Wir und nicht Du, Freundchen!"
Viele Beelzebubs werden eingeblendet, von Tichy bis Tellkamp, es wird nochmal darauf hingewiesen, dass Verleger Kubitschek zu gesichert steuerbordextrem erklärt wurde, nach ihm wird die frühere Grünenchefin Hermenau eingeblendet und sogar aktuell interviewt, sie wird die Messe besuchen, dann kommt wieder der Krähenschwarm ins Bild, aus der Nähe, sitzend auf einem Baum vor dunklem Gewölk, und der Krähenschwarm fliegt krächzend los.
"Das Image der Stadt steht auf dem Spiel." Vielleicht könnte sie als Kulturstadt mit zu vielen Büchern verschrien sein? Vielleicht klärt sich auch irgendwann noch, warum Händel sich selbst aus Halle ausgeschafft hat?
"Über 30000 Männchen haben eine Petition unterzeichnet für die Absage der Buchmesse", und zwar "wegen Intoleranz" der Messe. Absage durch wen sagen sie zwar nicht, und wer die Verbindlichkeiten hätte übernehmen sollen, sagen sie auch nicht. "Sie wollen das attraktivere Angebot sein", aber doch schon mit Absage der Veranstaltung, der gegenüber sie attraktiver sein wollen. Womit sie all die Jahre aber abgewartet haben, bis eine Veranstaltung kam, von der sie dann verlangten, dass sie sich selber absagt. Das ist tiefsinnig.
"Wir haben Initiative und machen etwas, und die (die Messe) machen auch etwas, und genau das ist ja die Pluralität, genau das ist ja ne diverse Gesellschaft, und die ganze breite weitere Bevölkerung, die gar nicht in dieser Buchbubble drin ist, die kann das beobachten und sich dann selbständig dafür entscheiden, wer macht mir das bessere Angebot."
So sagt die ortsansässige Buchhändlerin zum Schluss, und ihr Gesicht dabei war es wert, den MDR-Beitrag angesehen zu haben.
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