Sonntag, 17. Februar 2013
Zeit der Peinlichkeit
tagesschauder, 13:35h
Auf zeit.de versteckt sich ein Interview mit Seyran Ates, Titel „Gottgewollte Gewalt“. Es geht um ein den Zeit-Lesern schwer vermittelbaren Zusammenhang zwischen einem Teilaspekt des Islam und Vergewaltigungen auf dem Tahir-Platz. Fast schon Glasnost: „Die Vergewaltiger von Kairo pflegen eine Kultur der Verachtung. Wo Frauen als minderwertig gelten, darf man sie angeblich auch malträtieren.“
Auf eine ätzende Art interessant ist nur, dass man von Zeit-Lesern und –Schreibern, was ja identisch sein kann, eigentlich erwartet, dass eine Welt von Tendenzen und Stimmungen und Vorschubleistungen und Ausgrenzung und Vorurteilsschürung bekannt wäre und das Standarddenkmodell bildete.
Die Fragen aber haben es in sich, nämlich das Konzentrat aus Dümmlichkeit.
Seyran Ates hat von den Übergriffen in der Zeitung gelesen, sich „aber nicht gewundert.“
Darauf: „Wie bitte?“
Und so geht es weiter.
„Was hat Vergewaltigung denn mit Religion zu tun?“
„Aber die ägyptische Revolution galt auch als ein Aufbegehren der Frauen.“
„Hass ist aber noch keine Vergewaltigung.“
„Und Blasphemie rechtfertigt Gewalt?“
„Vergewaltigungen sind nun kein Privileg von Islamisten. Vergewaltigt wurde in jeder Kultur, zu allen Zeiten.“
„Menschenrechtsorganisationen berichten von einem wiederkehrenden Tatmuster: Die Banden der Vergewaltiger kreisen einzelne Frauen ein, isolieren sie und drängen sie in Seitenstraßen, wo sie sie ausziehen und im Pulk schänden.“ (Hervorhebung von „Schänden“ entfällt.)
„Glauben Sie, dass die regierenden Muslimbrüder solche Exzesse billigen?“
„Mursi wurde demokratisch gewählt.“
„Viele der Kairoer Demonstrantinnen sind selbst muslimisch ... Warum hängen auch Frauen dem Islam an, wenn er doch so frauenfeindlich ist, wie Sie sagen?“
Eigentlich ist der journalistische Ansatz ganz richtig, der Interviewer stelle sich vor, die dümmste Person zu sein und alles erfragen zu müssen.
Für Seyran Ates wird dieses Erlebnis eines der angenehmeren gewesen sein.
Auf eine ätzende Art interessant ist nur, dass man von Zeit-Lesern und –Schreibern, was ja identisch sein kann, eigentlich erwartet, dass eine Welt von Tendenzen und Stimmungen und Vorschubleistungen und Ausgrenzung und Vorurteilsschürung bekannt wäre und das Standarddenkmodell bildete.
Die Fragen aber haben es in sich, nämlich das Konzentrat aus Dümmlichkeit.
Seyran Ates hat von den Übergriffen in der Zeitung gelesen, sich „aber nicht gewundert.“
Darauf: „Wie bitte?“
Und so geht es weiter.
„Was hat Vergewaltigung denn mit Religion zu tun?“
„Aber die ägyptische Revolution galt auch als ein Aufbegehren der Frauen.“
„Hass ist aber noch keine Vergewaltigung.“
„Und Blasphemie rechtfertigt Gewalt?“
„Vergewaltigungen sind nun kein Privileg von Islamisten. Vergewaltigt wurde in jeder Kultur, zu allen Zeiten.“
„Menschenrechtsorganisationen berichten von einem wiederkehrenden Tatmuster: Die Banden der Vergewaltiger kreisen einzelne Frauen ein, isolieren sie und drängen sie in Seitenstraßen, wo sie sie ausziehen und im Pulk schänden.“ (Hervorhebung von „Schänden“ entfällt.)
„Glauben Sie, dass die regierenden Muslimbrüder solche Exzesse billigen?“
„Mursi wurde demokratisch gewählt.“
„Viele der Kairoer Demonstrantinnen sind selbst muslimisch ... Warum hängen auch Frauen dem Islam an, wenn er doch so frauenfeindlich ist, wie Sie sagen?“
Eigentlich ist der journalistische Ansatz ganz richtig, der Interviewer stelle sich vor, die dümmste Person zu sein und alles erfragen zu müssen.
Für Seyran Ates wird dieses Erlebnis eines der angenehmeren gewesen sein.
... link (3 Kommentare) ... comment