Donnerstag, 20. April 2017
Phantasiesprache
Man kann nachempfinden, wie es Sigmund Freud gegangen sein muss, als er überall in der Kultur und der Sprache das Sexuelle vorfand, das aus dem bewussten Gesellschaftsleben verdrängt worden war und an überraschender Stelle, unbeabsichtigt, wieder auftauchte, was nicht nur mit dem Sexuellen geschah, aber da eben aufgrund der Tabuisierung besonders heftig – so kann man aus der virtuellen Welt, das ist die politmediale gepresste verlautbarte Sprache und die so vermittelte Darstellung des Pseudofaktischen, ablesen, was die Leute umtreibt und was sie vor sich selbst verheimlichen, oder man kann der Sache nachgehen, wenn man sich ins Gegenteil hineindenkt; einfaches und leichtes Beispiel sind die Antifaschisten, bei denen es deren innerer Faschismus und die faschistoide Verbindungsstruktur sind.
Wir kommen darauf durch das Beispiel der Traumatisierten, das ist nicht mehr ganz so präsent wie im vorigen Jahr, aber die sind noch immer Ausdruck einer Verschiebung innerhalb der Phantasie. Der Flüchtling ist schon eine Figur des Wunsches nach Eskapismus, Inkarnation der Realitätsflucht. Der Traumatisierte ist nicht nur die Projektion eigener Verletzung, sondern auch die Verschiebung nichtakzeptierter Traumata bei anderen, namentlich der Bundeswehrsoldaten, die nun tatsächlich traumatisiert aus Afghanistan zurückkehren und von denen man nichts wissen will. Ein Rest von Gewissen gibt keine Ruhe und bringt die Traumatisierung an anderer Stelle auf die Bühne, da, wo es gestattet ist.

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